" Oberschnulli " trifft " Generalfeldschnulli " - vor Gericht.



Eigentlich sollte der " Wulff " - Prozess längst beendet sein. Der Vorsitzende Richter der Strafkammer, Frank Rosenow hatte in einer Zwischenbilanz im Dezember des letzten Jahres angekündigt, das Verfahren zügig zu Ende zu bringen. Unter Hinweis auf ein " sozial adäquates Verhalten " des Angeklagten, das in den Kreisen durchaus üblich sei, sah der Strafkammervorsitzende keine Anhaltspunkte für ein strafrechtlich relevantes Fehlverhalten Wulffs. Die heran gezogene " soziale Adäquanz " sieht der Volksmund, der gemeine Plebs also, in " Die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen ".
Nun die Staatsanwaltschaft zog hiernach weitere Zeugen aus dem Ärmel und so musste " Little Wulff " nachsitzen. Vorerst kein Freispruch " Erster Klasse " oder eine Einstellung des Verfahrens nach § 153a StPO.

Da ging es stattdessen bei der Aussage der einstigen Mitarbeiterin des Filmkünstlers Groenewold doch noch richtig ans Eingemachte. Die Zeugin, einst die Gute Fee bei dem Filmjongleur, sagte aus, dass Groenewold wegen eines Projekts, für das er keine Finanzierung erhielt, de facto pleite war und sie beauftragt habe, wegen der Filmfinanzierung direkt bei Wulff, der damals Ministerpräsident des Landes Niedersachsen war, vorzusprechen. Die Sache sei dringend gewesen, weshalb ein Bittstellerbrief an den Herrn Ministerpräsident persönlich abgesandt worden sei. Wulff und seine Verteidiger hatten dieses indes immer bestritten.
Da stimmte also doch etwas nicht. Was lange so aussah, als habe es keine Verbindung zwischen Groenewolds Finanzspritze und der Einladung zum Oktoberfest - Besäufnis gegeben, stand nun in einem anderen Licht.
Wulff wurde deshalb nervös und wieder aschfahl im Gesicht.

Da warteten denn alle Interessierten auf den weiteren Zeugen Olaf Glaeseker, der einstigen rechten Hand von Wulff. Seinen damaligen Busenfreund und den spiritus rector im Büro des Ministerpräsidenten. Die Beiden hatten sich ja über viele Jahre richtig lieb. So lieb, dass sie sich mit SMSen als " Schnulli ", " Oberschnulli " und - die höchste Form der Liebkosung - " Generalfeldschnulli " titulierten. Die Liebe indes erkaltete, obwohl " Little Wulff " den " Oberschnulli " bei seinem von Merkel´s Gnaden vorbereiteten Wechsel in das Amt des Bundespräsidenten mitnahm und ihm dafür sogar eine Art Zulage zukommen ließ. Doch die Erhöhung der Dienstbezüge des " Oberschnulli " motivierte diesen nicht mehr richtig. Glaeseker hatte wohl zu viel Kenntnisse von dem munteren Treiben der Wulffs und musste gehen. Bettina, die damalige Frau des Herrn Bundespräsidenten, wollte es möglicher Weise auch so.

Der gute Olaf musste seinen Hut nehmen, natürlich mit den üblichen Wohltaten für den verordneten Abschied aus dem Haus des " Generalfeldschnullis ". Nach nicht einmal 1, 5 Jahren ging Glaeseker im Dezember 2011. Allerdings nicht in die HARTZ IV - Falle. Zwei Jahre später wird ihm der Strafprozess wegen Bestechlichkeit gemacht.

Die feine Gesellschaft des Ex - Bundespräsidenten Wulff wird nun mehrheitlich vor den Kadi gezogen. Die mutmaßliche Drahtzieherin, die zweite Ehefrau des " Generalfeldschnullis " Bettina bleibt unbehelligt, denn Gier nach Macht, Kohle und Anerkennung ist nun mal nicht justitiabel.

Glaeseker rechnete indes in seiner Vernehmung als Zeuge im Wulff - Prozess nicht mit seinem einstigen " Generalfeldschnulli " ab. Ungewohnte Erinnerungslücken machten dem " Oberschnulli " zu schaffen. Immerhin konnte er sich noch daran erinnern, dass er einst auch in seiner Eigenschaft als Regierungssprecher für den einstigen Ministerpräsidenten und dessen Kabinett und nicht nur als Sprecher im Bundespräsidialamt für Wulff tätig war. das ist ja schon etwas. Wulff hat die Aussage des Glaeseker weder genutzt noch geschadet. Das war vielleicht auch nicht anders zu erwarten, denn Glaeseker ist mit 52 Jahren noch nicht reif für die Pensionsinsel - trotz der erheblichen Erinnerungslücken.

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