" Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan." - Europa und das Flüchtlingschaos.



Der Gutmensch, den es ja eigentlich nicht gibt, soll ja nach der Lesart der Nationalisten, Patrioten und anderen Flachdenker mit der rechten Gesinnung, ein Bürger sein, der Probleme klein redet oder sogar ignoriert, weil er in jedem Mitmenschen nur das Gute sieht. Doch, weit gefehlt. Auch der Gutmensch, hat - wie der Schlechtmensch, der in der braunen Soße der Vergangenheit schwimmt - seine schlechten Seiten. Beide Arten von Menschen setzten sich insbesondere dann zur Wehr, wenn es um ihre eigenen Pfründe geht. Wenn diese in Gefahr zu geraten scheinen. Wenn andere Menschen sich in ihr normiertes Umfeld drängen und an ihrem Leben in Frieden, Sicherheit und relativem Wohlstand teil haben möchten.

Der Schlechtmensch, der Pegidist beispielsweise, holt dann die rhetorische Hetz - Keule aus dem Sack und schwingt sie gegen bettelnde Flüchtlinge. Der Gutmensch indes setzt sich in seinen Mittelklassewagen und fährt in den Urlaub. Da stört ihn niemand. Allenfalls lärmende Sauf - Horden, eine wild brummende Klimaanlage oder die Aufmacher der BLÖD - Zeitung, die von einem ungebremsten Flüchtlingsstrom nach Europa und vor allem Deutschland, herum palavert.

Aber auch der Schlechtmensch hat sich mittlerweile - nämlich während der Sommerferien - eine längere Auszeit gegönnt, ehe er wieder mit nationalistischen Parolen und Hasstiraden - wie jüngst in Freital - seinen Unmut über die Flüchtlinge in diesem, unserem Lande, zu Felde zieht. Selbst er war im Sommerurlaub. Vielleicht an der Ostsee, weil er dort immer hin fährt, vielleicht auf Malle, weil er dort saufen, grölen und furzen kann. Oder vielleicht in Griechenland, der Türkei oder Kroatien, weil es dort billiges, eingedeutschtes Essen gibt.

Nun sind viele Menschen wieder zurück gekommen. Und, siehe da, sie müssen feststellen, dass die Zahl der Flüchtlinge aus den Kriegs - und Armutsländern inzwischen astronomische Ausmaße angenommen hat. Die Sommerpolitiker in Berlin schätzen mit bis zu 800.000 Asylanträgen, die gestellt werden könnten. Eine horrende Zahl, wenn sie mit jenen verglichen wird, die noch vor 5 bis 10 Jahren registriert wurden. Allenfalls die 1990er Jahre, die von dem wechselseitigen Abschlachten durch Menschen im einstigen Jugoslawien geprägt wurden, erbrachten solche Flüchtlingszahlen.

Täglich strömen Tausende in die verarmten europäischen Staaten, wie Griechenland, Mazedonien oder stranden vor der italienischen Küste. Und, es werden immer mehr.

Der Gutmensch, gut gebräunt aus dem Urlaub gekommen, nimmt die Bibel als Grundlage seiner Einstellung zu den Flüchtlingen zur Hand und zitiert daraus bei Matthaeus 7: 7, wo es heißt:


7Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan. 8Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.…

Der Gutmensch schaut in seine Schränke, Kommoden und in den Keller und spendet warme Kleidung, Decken und Kinderspielzeug.

Eine gute Sache!

Der Schlechtmensch zieht hirnrissige Internetseiten und bescheuerte Einträge auf diesen zu Rate, holt sich ein großes Stück Pappe, einen ausrangierten Besenstiel und einen schwarzen oder braunen Edding und behauptet: " Weg, mit dem Dreck! ".

An der chaotischen Gesamtsituation an den Grenzen von Europa ändert das eine Verhalten wenig, das andere gar nichts.

Längst hat die Armutsmigration auch hier eine Eigendynamik entwickelt. Längst sind die schlimmsten Befürchtungen nach dem Zusammenbruch vieler Regime in Nordafrika oder den Staaten des einstigen Jugoslawien zur Gewissheit geworden. Apokalypse am Mittelmeer?

Die EU scheint hilflos. Es gibt keine gemeinsame Politik, kein Konzept, um den Massen, die nach Europa, dem geheiligten Kontinent, kommen möchten, Herr zu werden. Die armen Staaten in Europa möchten mit den noch ärmeren Menschen aus Kriegsländern nichts zu tun haben. Sie errichten wieder Sperr - und Grenzzäune, lassen das Militär auf fahren und die Flüchtlinge in ihrem Elend weitesgehend allein.

Das Europa ist hier nur eine Wirtschafts - und Währungsunion, mehr nicht. Europa, den Europäern, Ausländer raus!

Kritiker lassen bereits durch blicken, dass jene Verantwortlichen nicht einmal ansatzweise die Konsequenz in ihrem politischen Handeln erkennen lassen, die sie bei der angeblichen Rettung des Pleitiers Griechenland haben walten lassen.

Weil nun das eintritt, was bereits zu Beginn des so genannten zweiten Golfkriegs erkennbar wurde, nämlich eine Destabilisierung bestimmter Länder im arabischen Raum, dürfen sich die Europäer bei ihrem großen Bruder, den USA, dafür bedanken, dass dieser die vermeintlich freie Welt von jenen islamischen Terroristen befreit hat und im Gegenzug dazu, die Flüchtlinge bekommt.

Ach, ja, die USA sind da auch nicht besonders zimperlich, wenn es um die Abwehr von Armutsmigration geht. An der langen Grenze zu Mexiko ist inzwischen ein beinahe 10 Meter hoher Drahtzaun nebst Sperranlagen nach dem Muster der DDR - Grenzanlagen gezogen worden. Der Sprücheklopfer, Mehrfach - Milliardär und Präsidentschaftskandidat der Republikaner, Trump, möchte die Grenze auf Kosten Mexikos erweitern und eine Mauer ziehen lassen. damit keine Flüchtlinge aus Mexiko das freie Land mehr betreten können.

Nobel, Mister Trump. Das könnte Schule machen. Vielleicht schlagen die Nationalisten in den betroffenen europäischen Ländern dieses demnächst auch vor.

Dabei sind die USA mit Migranten bislang immer sehr gut gefahren. Die arbeiten zu Hungerlöhnen, in den Bereichen, die ein Amerikaner nicht mehr - außer zum Fressen - aufsuchen möchte, lassen sich ausbeuten und gehören keiner Gewerkschaft an.  
Von Amerika lernen, heißt ausbeuten lernen?

Das von den USA verursachte Flüchtlingsproblem wird in und von Europa nicht gelöst werden können. Die sozialen Spannungen werden steigen. Der Yankee lacht sich ins Fäustchen.
Well, done, Mister Bush!

Bush jun. rühmte sich ja damit Christ zu sein. Von Krieg gegen arme Länder führen, ist jedoch dort nichts zu lesen.

" Selig sind die Verblödeten, denn sie wissen nicht, was sie tun!"

In diesem  Sinne: Gut´s Nächtle mit:

Jan Cyrka und " The Migrant ":




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