Das fragwürdige Geschäftsmodell der PVZ GmbH u. Co KG, Bahndamm 9, 23617 Stockelsdorf.


Das Leben ist hart. Diese Binsenweisheit hat wohl jeder Mensch mehr oder weniger selbst erfahren müssen. Einst ergänzte eine gute Bekannte, die sich nach einem 3,5er Staatsexamen als Grundschullehrerin mit berufsfremden Jobs, wie Deutschunterricht in der JVA Bremen - Blockland herum schlagen musste, diese Plattitüde mit " So hart wird kein Schwanz ". Sie traf den Nagel auf den Kopf. Aber, das menschliche Leben zeigt sich auch als Berg - und Talfahrt; weshalb die Bekannte dann irgendwann nach 15 Jahren doch eine Einstellung - wenn auch befristet - erhielt.

So viel Glück im Leben hat nicht jeder. Aber, es gibt ja auch andere Wege des Broterwerbs. So kann eine gescheiterte, verkrachtet Existenz, wie zum Beispiel die AfD - Vorsitzende Frauke Petry, nach ihrer in die Brüche gegangenen Selbständigkeit, den Weg in die Hohe Kunst der Politik wählen. Dazu benötigt ein Bundesbürger nicht sehr viel. Hilfreich ist sicherlich ein Studium - es muss aber nicht abgeschlossen sein - und ein gekaufter oder durch Plagiieren erreichter Doktortitel ist ebenso von Vorteil. Wenn dann noch große Reden über den miesen Zustand dieses Landes geschwungen werden, die rechte Gesinnung in den Vordergrund tritt und in einem Parteiprogramm nur jene Punkte enthalten sind, die bereits von den anderen Parteien stiefmütterlich behandelt werden, dann steht einer Politkarriere a´la´Petry nichts mehr entgegen.

Eine andere Variante, um der drohenden Arbeitslosigkeit und dem sozialen Abstieg entgegen zu steuern, ist die Gründung einer Handelsgesellschaft, deren Geschäftsziel es sein muss, anderen Mitbürgern das Geld aus der Tasche zu ziehen, ohne dass dahinter eine Gegenleistung steht. Wir Strafrechtler nennen dieses gemeinhin Betrug. Dieser Tatbestand ist in der heutigen Zeit, die durch die digitalen Medien bestimmt wird, noch vielfältiger als vor vielen Dekaden. Die Möglichkeiten, mit einer raffinierten Masche an viel Geld, Vermögen und materiellen Wohlstand zu gelangen, sind unendlich groß.

Da schloss ich vor knapp 10 Jahren eine Abonnement über den Bezug meiner Leib - und Magenlektüre, dem Hamburger Nachrichtenmagazin " DER SPIEGEL "bei einem Stuttgarter Vertrieb ab. Dieser Vertragspartner sendete mir dann im Abstand von 6 Monaten eine Rechnung über das jeweils folgende Halbjahr. Außer, dass das Magazin seine Verkaufspreise in schöner Regelmäßigkeit erhöhte, ich ab und zu eine Zahlungserinnerung bekam, weil ich die Rechnung nicht beglichen hatte, geschah nichts Aufregendes  Bis dann vor etwa 2 Jahren der Vertrieb in Baden Württemberg an eine Firma in Schleswig - Holstein verkauft wurde. Damit wurde mein Abonnentenvertrag nunmehr von der Firma PVZ GmbH u. Co KG in Stockelsdorf weiter geführt.

Die Alarmglocken schrillten bei mir sofort, als ich hierzu einen Brief dieses Betriebs bekam. Da war aus der Erinnerung so einiges an negativen Informationen vorhanden, wonach die PVZ sich der so genannten Drücker - Kolonnen und Call - Centern, die unerlaubte Kalt - Akquise durchführen, bedient, also mit fragwürdigen Methoden, uninformierten Bürgern ein Abo verkaufen und sie anschließend mittels rabiater Methoden zur Einhaltung eines solchen Vertrags nötigen, Eine anrüchige Methode, um Geld zu verdienen.


https://www.google.de/search?sourceid=chrome-psyapi2&ion=1&espv=2&ie=UTF-8&q=pvz%20gmbh%20%26%20co.kg%20bahndamm%209&oq=PVZ%20GMbH&aqs=chrome.4.69i57j0l5.12608j0j4#lrd=0x47b20c309c825441:0xae1a31002da9fb3b,1

Auf ihrer Internetpräsenz gibt sich das Unternehmen allerdings seriös und sehr zurück haltend:

http://www.pvz.de/home.html

Die beiden Geschäftsführer Schomacker und Becker legen hier eher Wert auf ein klassisches Bild des tadelfreien Dienstleisters:


http://www.pvz.de/impressum.html


Doch die Realität sieht anders aus.

Nachdem die ersten beiden Jahre nach Übernahme des Abonnentenvertrags komplikationslos abliefen, erreichte mich im Januar 2015 eine Rechnung über die Bezugsgebühren des " SPIEGEL " für die Ausgaben Nummern 02 / 2015 bis 27 / 2015. In dem vom 27. Januar datierten Schreiben gibt die PVZ an, es sei ein Betrag von 47,72 offen, den ich bitte binnen 14 Tagen begleichen möchte.

Häh? Die Halbjahresrechnung vom 28. Oktober 2014 über 109, 20 EUR war doch schon längst beglichen und diese beinhaltete eben auch die Hefte bis 18 / 2015. Und warum errechnet die PVZ einen ungeraden Betrag, wenn eine Ausgabe im Abo exakt 4,40 EUR kostet?

Ich reagierte auf die Rechnung nicht, zumal eine Vertragsänderung auf eine vierteljährige Begleichung nicht ohne meine Zustimmung erfolgen kann.
Es kam, wie es kommen musste, die PVZ versandte ein Mahnschreiben. Danach verfolgte ein Kollege aus Karlsruhe die Forderung. Und der - besonders schlau - verlangte im Mai 2015 plötzlich 48,11 EUR sowie weitere 74,80 EUR für den Bezug der Ausgaben bis Oktober 2015; zudem diverse Kostenpositionen, die dann summa summarum sagen hafte 184,82 EUR ausmachen sollten.
Die Rechtsanwälte Knorz und Partner bezeichnen sich in ihrem Briefkopf als " Lawyers ". Seltsam, aber ich meine, gehört zu haben, dass die deutsche Sprache auch für deutsche Dienstleister bindend ist, sofern sie auf deutschem Boden mit deutschen Bürgern korrespondieren.

So schrieb ich den " Lawyers " Knorz und Partner aus Karlsruhe per Mail, dass sie mir eine Vollmacht vorlegen mögen; anderenfalls ich keine Veranlassung sehen würde, mit ihnen weiteren Schriftwechsel zu führen.

Und - siehe da - wie erwartet, konnten die Herren " Lawyers " mir keine schriftliche Vollmacht vorlegen, sondern behaupteten nun, sie hätten den " Vorgang " an die PVZ wieder abgegeben. In den Folgewochen geschah gar nichts. Dann stellte die PVZ die Lieferung des " SPIEGEL " ein.
Ich kaufte mir die neue Ausgabe irgendwo bei einem Händler am Hauptbahnhof, später beim " Netto ". und wartete ab.

Ab Ende Juli schrieb dann eine " Inkasso " - Klitsche aus Osnabrück und forderte mich zur Begleichung einer Rechnung von 179,80 EUR auf. Es sind jene gewerblichen Geldeintreiber, die als Ein - Personen - Quälgeist und zudem haftungsrechtlich in Form einer GmbH fungierend, den Schuldnern mit Drohbriefen, deren Inhalt lächerlicher Quatsch ist, die Hölle heißt machen möchten. Die Schwachmaten geben vor, einen vollstreckbaren Titel zu besitzen, nur weil sich irgendwann ein Rechtskundiger eingeschaltet hatte.

Es dauerte nicht lange, da klingelte das Telefon.Es meldete sich die Sachbearbeiterin und Geschäftsführerin in Personalunion und säuselte mir etwas von Zahlungsvorschlag, gütlicher Einigung und Entgegenkommen ihrerseits ins Ohr. Nachdem ich nach einer Vollmacht fragte, wurde sie kleinlaut. Ich verwies darauf, dass eine schriftliche Vollmacht nicht vorläge und beendete das Gespräch mit dem klaren Hinweis, dass, wen sie erneut mit unterdrückter Rufnummer, also anonym anrufe, ich den Inkassoverband, die Verbraucherschutzzentrale und die Staatsanwaltschaft einschalten werde. Dann legte ich auf.

Nun, die arme Dame möchte auch ihr Geld verdienen, nachdem es die Herren Kollegen aus Karlsruhe aufgegeben hatten, die vermeintliche Forderung weiter beitreiben zu wollen. Interessant ist das Geschäftsmodell alle Male. Da wird der Kunde mit einer unberechtigten Forderung behelligt, dann mittels Rechtskundigen eingeschüchtert und schließlich über einen - gleichfalls - vollmachtslosen Inkasso - Hungerleider bedroht.

Das Leben ist hart - so hart wird kein Schwanz. Aber es zeigt auch, dass die Schweine in diesem, unserem Lande, nur deshalb überleben, weil sie sich überall als solche gebären.

In diesem Sinne: " Gut´s Nächtle mit " Pink Floyd " und " Pigs On The Wing " aus dem 1977er - Album " Animals "



Kommentare

Octapolis hat gesagt…
Abenteuerlich, abenteuerlich. Die freie Marktwirtschaft treibt zuweilen hässliche Blüten.

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