Neues von der alten Tante Google.



Das allwissende Internet ist ein wunderbares Medium zum Zeitvertreib. Hier lässt sich die Menschheit in sämtlichen Facetten ihrer Daseinsberechtigung aus. Und - so, wie es auf den übrigen Feldern des Lebens auch ist -, es gibt gute Einrichtungen, weniger gute und schlechte im Netz. Zu den guten Seiten des WWW gehört zweifelsohne, die Möglichkeit, fremde Länder, deren Menschen und die dortige Kultur kenne lernen zu können, ohne dazu gleich um den Erdball fliegen zu müssen. Eine prima Sache, die ich den Krakeelern, selbst ernannten Heimatschützern und Undeutschen aus der vorgegeben Mitte der Gesellschaft wärmstens empfehlen kann.

Unsere aller alte Tante Google aus dem fernen Mountain View, einer Stadt im Santa Clara County, des US - Bundesstaates Kalifornien, bietet als Weltkonzern mit fast 60 Mrd. US - Dollar Jahresumsatz, so einige Software - Lösungen an, die dem Internetnutzer die reale Welt näher bringen könnte, ohne dass er diese gleich bereisen muss. Eine umweltschonende Sache, die die Herren Page und Brin - zunächst unter dem Namen " BackRub "firmierend - seit 1996 mit Hilfe Tausender Mitarbeiter inzwischen kreiert haben. Auch weitere Google - Spielereien sind überwiegend als sinnvoll anzusehen. Ohne, dass gleich die Vorstufe der digitalen Demenz eingeleitet wird, lässt sich hiermit der eigene Wissenshorizont durchaus erweitern.

Bei einigen Angeboten, wie dem Übersetzungsprogramm hapert es noch gewaltig. Häufig kommen bei dem Versuch, den Google - Translator zu nutzen, hanebüchene Ergebnisse heraus. Eine Maschine denkt eben nicht. Auch wenn es längst Schach - Computer gibt, die Großmeister jener Denksportart locker putzen. Andere Dienste sind indes annähernd perfekt ausgereift und können - überwiegend - kostenfrei genutzt werden.

Nun ist im Musterland der kapitalistischen Produktions - und Verwertungsmethodik auch ein Larry Page kein " Gutmensch ", nur weil sein Weltkonzern die Erdbevölkerung vernetzten möchte. Eine Börsen notierte US - Gesellschaft hat das Ziel, das eingesetzte Geld der Aktieninhaber so zu verwursten, dass aus der Anteilssumme am Ende des Geschäftsjahres ein satter Profit erwirtschaftet ist. Die alte Tante Google ist kein Wohlfahrtsverband, sie hat sich auch nicht auf die US - Fahne geschrieben, der Erdbevölkerung den digitalen Sozialismus zu versprechen, sondern sie ist ein knallhart, mit sämtlichen Tricks, Kniffen und Maschen, auf legalem bis illegalem Wegen, tätiger Weltkonzern.

So ist klar, dass Google nicht zu dem geworden wäre, was der Moloch längst darstellt, nämlich ein Staat im Staate. Der 55 US - Staat vielleicht. Google kämpft deshalb gegen die mickrige Konkurrenz mit dicken Bandagen und scheut auch nicht davor zurück, Regeln der übrigen Ländern dabei zu unterlaufen. Der Datenschutz zählt dabei nicht viel. Wenn dieser nicht den laxen US - Normen entspricht, wird er einfach passend gemacht. Google zieht dabei nationale Vorschriften wie ein Wrigley´s chewing gum in die Länge, dass am Ende die gut  durchgekaute Masse nicht mehr bricht.

Google, die gerissene Tante aus dem fernen Amerika, sie will vor allem eins von den Nutzern der Dienste: Deren persönliche Daten. Wenn es nicht die Namen, Vornamen, Adressen sind, dann zumindest das Nutzungsverhalten. Deshalb ploppt irgendwann bei Aufruf eines Google - Dienstes der Hinweis auf die Seite, dass die dicke Mama, Cookies - somit Mini - Programme - nutzt, um den Informationsgehalt der aufgerufenen Seiten zu optimieren.

https://www.google.com/intl/de/policies/technologies/cookies/

Und morgen schneit es von unten nach oben? Es geht hier - laut obigem Text - nur um Werbung, die über die Cookies während des Surfens eingespeist wird. Dämlicher Quatsch zu noch blöderen Produkten, deren Notwenigkeit nicht gegeben ist und deren Nutzungsgrad gen Null tendiert. Also: Ich benötigte diesen digitalen Sondermüll nicht. Deshalb lasse ich die eingeblendete Leistung oben stehen und widme mich dem Bloggen.
Immerhin werde ich ja von dem Big Brother jenseits des Großen Teichs noch gefragt, ob er mich bewerben darf. Das machen dessen Geheimdiensthalunken eben nicht. Und somit gebe ich auch kein "OK " dazu, sondern sage " Njet "!

Dann kam die Tante Google kürzlich auf die glorreiche Idee, ihre Nutzngsbedingungen so zu ändern, dass ich deren Dienste nicht nur miteinander verknüpfen kann, sondern auch, dass eben jene Dummfang - Werbung geblockt werden kann. Eine schöne Sache? Ja, aber....

http://www.google.com/intl/de_de/policies/technologies/ads/

Und auch das Einstellen von Bilder mit pornographischen Bezug wurde wieder geduldet, nachdem es Bestrebungen gab, diese Seiten über die Software - Angebote von Google sperren zu können. Das prüde Amerika gibt sich liberal?
Google sieht sich zudem als Repräsentant im Kampf gegen das so genannte Cybermobbing. Immerhin ein Schritt in die richtige Richtung.

https://www.googlewatchblog.de/2015/06/google-nutzungsbedingungen-nacktheit-cybermobbing/

Aber, bei allen Bemühungen, den Nutzer vor digitalem Schund zu bewahren, muss die große Tante auch an ihr eigenes Wohlergehen denken. Sie muss auch Geld verdienen. Sie muss sich weiter entwickeln, um nicht abgehängt zu werden, was eben viel Geld kostet. Und dazu dient auch die Internet - Werbung. Da beißt sich die Katze in den Schwanz, denn wenn ich jene - wenn auch unerwünschte und illegale - Werbung in meinen Diensten verbiete, darf ich legale oder unbewusst geduldete Reklame in eigener Sache nicht einstellen.

Aber, vielleicht geht es ja mit anderen Einnahmequellen besser. Da las ich, dass Google sich ein " Schlagloch - Suchdienst - Programm " hat patentieren lassen. Junge, eine digitale Revolution, die den Kommunen, Städten  sowie den Ländern angeboten werden könnte, damit diese die vielen Straßenschäden zumindest zur Kenntnis nehmen können. Ob die Krater auf den Straßen und Fußwegen ausgebessert und beseitigt werden, steht auf einem ganz anderen Blatt. Unsere schöne Stadt Dresden hat dafür kein Geld. Nach Lesart der patriotischen Bürger aus der Mitte der Gesellschaft, gibt die Landeshauptstadt lieber Geld für " Scheinasylanten ", " Wirtschaftsflüchtlinge " und " Sozialschmarotzer " aus, die sich hier teure Handys, Rolex - Uhren und Porsches kaufen - auf Kosten der geknechteten Steuerzahler, versteht sich. Dann ist für die Schlaglochbeseitigung auch keine Kohle mehr da. Also, umfährt der verspießte PKW - Raser in der Elbmetropole lieber die Straßenschäden und flucht über die " schmarotzenden Scheinasylanten ".

" Rare Earth " und " Hey, Big Brother " aus dem Jahr 1971 und " Ma " in der kastrierten Single - Version von 1973:







Hach, was waren wir glücklich: Keine Asylanten, nur Gastarbeiter, die uns keine Jobs bei der Müllabfuhr, in den stinkenden Fabriken oder der Straßenreinigung weg nahmen, keine Zeltstädte - nur bei Musikfestivals - und die Mauer war ja auch noch da. Die Neo - Faschisten durften deshalb nur in Westdeutschland ihren Schwachsinn verbreiten und erhielten dafür zuvor über 5 Millionen Wählerstimmen.

Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?