Krebs erregende Wurst, Rinderwahn durch Fleisch, Koliken durch Trauben. Wenn Lebensmittel die Gesundheit gefährden.
Da trommelte gestrigen Morgen der Informationskanal des MDR einen Bericht in den Äther, wonach der übermäßige Verzehr von Wurstwaren zu einem 18 % höheren Krebserkrankungsrisiko führen soll. Ach, wer hätte das gedacht?
Wieder so eine Meldung aus der Fraktion der Berufsmahner und wissenschaftlich vorgebildeten Zweckpessimisten.
Der Konsument nimmt diese Art von Nachrichten doch schon gar nicht mehr richtig ernst, weil es ihrer längst zu viele geworden sind. Zudem interessiert es die Fleisch fressenden Zweibeiner ohnehin nicht, welcher Mist sich in den Steaks, den Würsten oder dem Kotelett befindet. Hauptsache es sieht nach Fleisch aus, ist billig und macht satt.
Aber auch bei anderen Lebensmitteln wird nicht so sehr auf eine gute Qualität geachtet. Deshalb konnten sich im Laufe der letzten Jahrzehnte eine Unzahl von handfesten Skandalen entwickeln, so wie in den 1980ern der Glykol - Wein aus Österreich, in den 1990ern der BSE - Rinderwahn - Fall und in den 2000ern, das Gammelfleisch als Döner. Die Liste der Lebensmittelskandale ist lang.
Da macht es doch nichts, wenn nun vor übermäßigem Wurstkonsum gewarnt wird.
Aber auch andere, industriell hergestellte Nahrungsmittel sind nicht frei von Fremdstoffen. Der gestresste Käufer mag sich da doch liebend gerne an den " Eiernudel - Skandal ", den " Sprossen - Skandal " oder extrem kontaminiertes Gemüse, ja, sogar Pilze nach dem Reaktor - Unfall in Tschernobyl erinnern.
PCB in Hühnereiern, Dioxine im Fisch und Nitrate im Salat. Es gibt eben nichts, was es nicht gibt und die amtlichen Prüfstellen warnen den Konsumenten vor allem und jeden.
Doch die Fleisch fressenden 100 - Kilogramm und mehr - Kolosse, die sich täglich in meinem Sichtfeld herum wälzen, interessiert dieses alles kaum. Da wird auch weiterhin - sogar Wetter unabhängig - gegrillt, gebruzzelt und gemamapft, was das Zeug hält. Dabei geben sich doch die TV - Kanäle alle Mühe, dem Glotzer zu suggerieren, dass er beim Essen selbst Hand anlegen soll.Und dazu werden Dutzende von Koch - Shows Tag für Tag in die Vollprogramme eingestreut.
Es nutzt nicht viel, denn der gemeine Teutone geht immer noch nach dem Grundsatz in das Leben, dass ein dicker Bauch warm hält, Respekt einflößt und Wohlstand vorgaukelt.
So soll es denn sein.
Aber selbst der vorsichtig, der bewusst einkaufenden Normalbürger, kann sich nicht frei von Lebensmittel - Schund zeichnen. Da bot doch in der letzten Woche die Discounter - Kette " Netto ", italienische Trauben, rot, kernlos, für 1,99 Euro je 500 - Gramm - Packung an. Nun, Weintrauben sollen ja gesund sein. Doch diese Trauben, rot, kernlos, waren es eben nicht. Die Folge war ein Magen - Grummeln, dann extreme Magenschmerzen und sogar krampfartige Nebenerscheinungen nach dem Verzehr, jener, Trauben, rot, kernlos, für 1, 99 Euro je 500 Gramm.
Es wird bestimmt anderen Käufern auch so gegangen sein. Da kann ich nur sagen: " Wohl bekomm´s ! " und den Wunsch nach guter Besserung aussprechen.
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