Rückwärts RasenBall - Bullen zurück in den Stall!



In der nahezu fußballlosen Zeit, so kurz vor Weihnachten bis Ende Januar, freut sich der Anhänger dieser Sportart schon diebisch, wenn ihm ein Spiel aus der englischen Liga vorgesetzt wird. Auch wenn die Mehrheit mit den dort gezeigten Kontrahenten und ihrem tabellarischen Stellenwert auf der Insel, eher wenig anfangen kann, verspricht zu ein Match die Ödnis der Wintersport - Übertragungen wenigsten für 1 1/2 Stunden zu überwinden.

Einst, so ab den 1990er Jahren, überbrückten einige Fußballvereine die kalte und damit unangenehme Zeit damit, dass sie von einem Fußball - Hallenturnier zum nächsten tingelten, dort mit A/B oder B/C - Mannschaften ein wenig Kasse machen konnten und dem Glotzer dieser Veranstaltungen - ohne einen erkennbaren sportlichen Wert - zumindest die miesen Tage, Wochen bis Monate ein wenig erheitert zu vermochten.
Diese Randsportart hat längst keinerlei Nutzen, noch trifft sie auf großes Interesse bei den Beteiligten. So gurken eher Alt - Herrenriegen über den High - Tech - Bodenbelag und versuchen möglichst unfall - und verletzungsfrei wieder aus dem Zirkus heraus zu kommen.

Dafür ist es mittlerweile Usus geworden, dass viele Erst - sowie Zweitliga - Klubs ihre Sieben Sachen in den Koffer packen, sich einen Jet chartern und mit Mann und Maus in Richtung Süden düsen, um hier einige Tage bis Wochen ein Trainingslager im frostfreien Regionen zu beziehen. Hier wird dann der Weihnachtsspeck, den sich mancher Profi bei Mutti, Schatzi oder sonstwo angefressen hat, mit knallharten Methoden wieder herunter trainiert. Doch auch hierbei gilt: ein wenig Spaß muss sein!

So messen sich viele Klubs mit Vertretern aus anderen Ländern und versuchend dabei möglichst zu gewinnen. Das gelingt oft, aber nicht immer. Bei solchen Freundschafts - oder etwas akademischer formuliert . Testspielen, geht es zumeist nur um das Prestige. Weniger um irgendwelche Erfolge, noch um das große Geld. Deshalb treffen sich aus der Beletage der bundesdeutschen Fußballliga die Klubs, um zu prüfen und überprüfen, ob der Konkurrent auf den Gebieten von Fitness,  Spiel - Kultur und Taktik nicht doch ein wenig weiter fort geschritten ist als die eigene Crew.

Vor Jahren waren jene Städte und  Orte im warmen Teil der Türkei gelegen. Seitdem der Krummsäbel Erdogan aus dem Land ein autokratisches Gebilde Konstruieren ließ, deshalb dort in schöner Regelmäßigkeit Bomben hoch gehen, Anschläge verübt werden und mehr Polizisten sowie Sicherheitspersonal an und in den Hotels sowie Fußballplätzen zu sehen ist als Zuschauer, hat es jene Vereine wieder in das sicherere, genauso warme, aber dafür erheblich teurere Spanien zurück verschlagen. Hier wird jetzt Kondition gebolzt und Balltraining zelebriert.

Der zurzeit Zweit der Ersten, die RasenBaller aus Leipzig zogen indes in das portugiesische Albufeira, um bei lauwarmen Temperaturen sich auf die in knapp 2 Wochen beginnende Rückrunde der Saison 2016 / 2017 vorzubereiten. Und hier kam es dann am Samstag im Stadion da Nora in Ferreiras zu einem Testspiel gegen den niederländischen Traditionsklub Ajax Amsterdam. Der befindet sich aktuell ebenfalls auf Rang 2 der ebenso pausierenden Ehrendivison.

Die RasenBaller aus Leipzig haben mittlerweile den Nimbus der Unbesiegbarkeit zwei Mal in Bayern ablegen müssen. Zunächst gab es ein 0:1 gegen den vormaligen Arbeitgeber des Trainers Ralph Hasenhüttl, den FC Ingolstadt, sowie eine satte 0:3 - Klatsche im vermeintlichen Spitzenspiel gegen den FC Bayern München. Dieses geschah kurz vor der Winterpause am 16. Spieltag in München. Die " Bullen " wurden dabei von dem arroganten Operettenpublikum verhöhnt, denn sie spielten ängstlich, verloren den schwedischen Nationalspieler Forsberg durch Platzverweis und brachten kein Bein auf den heiligen Rasen des Arroganz - Stadions.

Nach dem Weihnachtsurlaub, den besinnlichen Tagen davor und danach, sollten die Spieler eigentlich genügend Energie getankt haben, um sich nach dem Training, einem Gegner zu stellen, der seit vielen Jahren zwar in dem Nachbarland noch im Kampf um die Meisterschaft mitspielt, jedoch international eher zweite Wahl darstellt. Doch: Es kam noch schlimmer als gegen die Bazi - Klubs. Ja, es ereilte die " Bullen " ein Lehrstück in Sachen gepflegter Angriffs - und Konterfußball. Nein, es war über mehr als eine  geschlagene Stunde ein Abreibung durch die Niederländer, die sich gewaschen hatte. Wer nicht die Brisanz beim Aufeinandertreffen von den sich gerade nicht heiß und innig liebenden, europäischen Nachbarn in Sachen Sport und dabei insbesondere den Fußball, berücksichtigt, der dürfte ein wenig naiv sein. Weil gerade in dieser Mannschaftssportart die gelebte Rivalität besonders groß ist, hätten die Leipziger gewarnt sein müssen. Wurden sie aber offensichtlich nicht.

Und so liefen sie den Niederländern nahezu ungebremst ins offene Messer, die Bullen aus Leipzig, wurden dabei mit sage und schreibe 1:5 abgeschlachtet und trollten sich wie geprügelte Hunde von dannen. Dabei zeigte sich einmal mehr, was es heißt, für einen deutschen Klub gegen Holländer die Knochen hinhalten zu müssen. Das mussten schon vor einigen Jahrzehnten die großen Bayern aus München erfahren, als sie eben just gegen Ajax Amsterdam ( damals noch mit solchen Weltklassespielern, wie Johan Cruyff, Johan Neeskens oder Arie Haan und Johny Rep ) eine 0:4 - Packung, ein 2:5 und ansonsten einige Niederlagen in den europäischen Vereinsfußballspielen kassieren mussten. Zugegebenermaßen: Das ist sehr lange her.

Aber, wie schon geschrieben: Gegen die Grachten - Klubs ist Vorsicht geboten. Und will RB Leipzig in der nächsten Spielzeit auf europäischem Parkett etwas reißen, sollten sie sich eben an jene 1:5 Klatsche gegen Ajax erinnern. Sonst kann es nämlich dort ganz schnell heißen:
" Rückwärts RasenBall - Bullen zurück in den Stall! "


http://www.dierotenbullen.com/neuigkeiten/Saison_2016_17/Spielbericht-Testspiel-Ajax-Amsterdam.html

" Golden Earring " aus den Niederlanden mit " She flies on strange wings ":






Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?