Im Freibad



Nun steht es auch offiziell fest:  Der Juli 2023 war - weltweit betrachtet - der heißeste 7 Monat eines Jahres ( n. christl. Zeitrechn.. )  seit dem Wetteraufzeichnungen vorgenommen werden. Das gilt nicht für die nördlichen Länder Europas. Insbesondere nicht für Deutschland.

Zeigten sich jener Monat in den Folgetagen nach dem nach Monatsbeginn noch eher unbeständig und regnerisch, waren dann einige Tage später die Temeperaturen auf unerträgliche 34 ° C gestiegen. Doch wenig später wurde es sodann gewittrig, zudem auch kühler und dazu jeden Tag richtig naß. 

Nichts da, mit heißester Monat ever!

Das mistige Sommerwetter ärgerte indes nicht alle zuhause gebliebenen Menschen. Schon gar nicht die Mitarbeiter in den noch verbliebenen Freibädern. Sie durften da richtig aufatmen, weil Schietwetter gleichzusetzen war mit wenigen Besuchern. Und dieses bedeutete mithin: Keine Polizeieinsätze, keine Straftaten und keine Krawallos, die sich vornehmlich aus der unerzogenen Meute der Jugendlich und jungen Männern mit Migrationshintergrund rekrutieren sollen.

Die aktuellen Ereignisse in einigen Freibädern der Bundeshauptstadt Berlin im Juni diesen Jahres ( aber auch bereits ein Jahr davor ) brachten so manchen Querdenker mit einem populistischen ausgeprägten Hang zu " Law and Order " - Methoden zum Kochen.

Nicht etwa die Quatschköpfe der AfD, rund um den Hardliner Höcke, seine Kettenhunde Chrupalla und Konsorten, waren dabei in vorderster Front zu hören und sehen, nein, die CDUler ließen mal wieder die mediale aufgepimpte Sau raus.

Der Generalsekretär Linnemann tat sich hier noch besonders hervor. Im Nachrichtentief, im so genannten Sommerloch, wurden seine Forderungen nach " Schnellgerichten ", die dazu noch vor Ort eine auf den Fuß folgende Bestrafung aussprechen mögen, war ein Rohrkrepierer und wurde alsdann in der Öffentlichkeit von nahezu allen Seiten als nicht praktizierbar verworfen.

Ja, es gibt die Möglichkeit nach den Vorschriften der Strafprozessordnung ein " beschleunigtes Verfahren " durchführen zu können, wenn hierfür klar vorgegebene Kriterien erfüllt sind. Zu ihnen gehört auch, dass eine " einfache Sachlage " vorzuliegen hat.

Da stellt ein normal Sterblicher sogleich die Frage, ob sich bei einer Horde pöbelnder präadoleszenter oder pubertierender, unerzogener Jugendlicher, die sich  günstigenfalls verbale Scharmützel mit dem Aufsichtspersonal oder anderen Badbesuchern liefern, dabei einzelne strafbare Handlungen zuordnen lassen, wenn dieses dann in tumultartigen Szenen ausartet?

Wohl kaum!

So muss den das Linnemann´sche Gefasel im medialen Sommerloch auch als solches abgetan werden. Einige Tage später prescht seine Berufskollegin, die Bundesinnenministerin Nancy Faeser mit einem ähnlich gelagerten Unsinn zu längst bekannten Problem der " Clan - Kriminalität " vor und stellt die Forderung in den öffentlichen Raum, der Gesetzgeber möge Handhabungen ermöglichen, um " Berufskriminelle " aus Großfamilien schneller abschieben zu können.

Häh? Wie soll das bitteschön funktionieren, wenn ein Teil dieser Familienmitglieder längst oder bereits die deutsche Staatsangehörigkeit erlangt haben / vorweisen können?

So übertreffen sich denn einige Repräsentanten aus den Reihen der etablierten Parteien, der einst als Volksparteien anzusehenden CDU und SPD im Wettbewerb durch dümmliche Forderungen nach mehr Staatspräsensens bei - in der Tat - schwierigen Begleiterscheinungen unserer Multi - Kulti - Gesellschaft.  Mit diesen  Versuchen, soll knapp 60 Tage vor den Landtagswahlen im Freistaat Bayern und dem benachbarten Bundesland Hessen am rechten Rand nach den vielen unzufriedenen Menschen als mögliche Wähler gefischt werden. Das wird so nicht gelingen, denn wer die Faschisten wählt, ist selbst Faschist und der wird sich garantiert nicht durch unüberlegte Forderungen nach mehr staatlicher Härte auf bestimmten Gebieten der Kriminalität umstimmen lassen.


Solche potenziellen Wähler sind längst in Sphären abgedriftet die dem bürgerlich denkenden Politiker und / oder politischen Karrieristen völlig fremd sind. Dass die so beschriebenen Probleme insbesodnere mit Ausländern oder Menschen mit ausländischen Wurzeln zuzuordnen sind, liegt primär auch daran, dass deren Sozialisation bereits schwierige Bedingungen aufweist, eine mangelhafte Schulbildung daraus erfolgt und die beruflichen Chancen sodann - unisono bereits durch latent vorhandene Diskriminierung eingeschränkt - gen Null gehen.

Dieses alles soll hier nicht als Entschuldigung gelten, es soll auch jene Straftaten, die von solchen Jungmännerhorden ausgehen, in irgendeiner Form relativieren; sie könnten allenfalls zum besseren Verständnis dessen dazu beitragen, was in Meldungen über jene Ereignisse die in - nicht nur - Berliner Freibäder sich abspielen, aber seit Jahren bekannt sein dürften, zumeist unbeachtet bleibt.

Ein Abstecher im Freibad 2023 ist nicht für jeden Besucher ein Abenteuer; schon gar kein Hochsicherheitsrisiko.


THE MAYPOLE  -  Changes Places / Under A Wave  -  1970:





 

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