Wacken im Matsch
Ab heute Nachmittag herrscht in dem Dorf Wacken bei Steinfurt zum Amt Schenefeld zählend, im hohen Norden des Bundeslandes Schleswig - Holstein, dieses, unseres - nicht nur während der Sommerzeit - feierwütigen Landes, erneut der kontrollierte Ausnahmezustand.
Das Dorf Wacken ( https://de.wikipedia.org/wiki/Wacken ) mit seinen in Normalzeiten nur 285 Einwohnern wird für fünf Tage zum " Mekka " für Anhänger der Heavy Metal - Musik. Seit 1990 gehört das " Wacken Open Air Festival " zum festen Bestandteil der längst ausufernden Festival - Szene.
" Wacken " ist somit Kult.
https://de.wikipedia.org/wiki/Wacken_Open_Air
Als kultig sind indes nicht gerade die Eintrittspreise zu bezeichnen. Für die vier - nicht nur - " Full Metal " muss der Besucher satte 299 Euro berappen. Tendenz - auch hier - : Steig steigend!
Wer zahlt das? Wer hat so viel Pinke, Pinke, wer hat so viel Geld?
Nun, anscheinend noch genug Interessierte, zumeist jüngere Besucher. Wer sich 300 Euro zuzüglich An - Ab - und Verpflegungskosten für nur vier Tage leisten kann, dem dürfte es - zumindest finanziell - so schlecht nicht gehen.
Doch in diesem Jahr wird der geplante Besuch im Hohen Norden des Landes wohl zu einer freien Fahrt in den Matsch, den Morast, der Pampe, der durch die wochenlangen Regenfälle und den damit völlig aufgeweichten Boden, die Wiesen und Äcker, enstanden ist, werden. Der Juli 2023 spielt - vom Wetter aus betrachtet - in Wacken als Garant für Spaß, Spiel und Suff eben nicht mit.
So wird denn Wacken 2023 als Festival des Matsches in die Annalen der Musikveranstalungsgeschichte eingehen.
Die Veranstalter haben bereits vor einigen Tagen über die Medien davon abgeraten, mit dem Fahrzeug nach Wacken anzureisen, weil die Zufahrten und Parkmöglichkeiten im Moder versinken. Deshalb gilt ab heute ein Anfahrtsverbot für jene Besucher, die es dennoch versuchen möchten. Weil nur noch Busse ihre Ladungen mit Feierwütigen entsorgen dürfen, wird damit deren Anzahl unter 85.000 liegen.
Aus 285 mache 85.000 Menschen! Boah, das nenne ich mal ein Kunst, den Kommerz auf die Spitze zu treiben. Die Mammut - Veranstaltung hat deshalb so ihr Eigenleben und en dementsprechendes Preisgefüge:
Bier kostet ( 0,4 l ) glatte 5 Euro
( der Preis dürfte aufgrund der vo einigen Jahren eigens verlegten Bier - Pipeline als subventioniert anzusehen sein )
Eine Bratwurst immerhin schon 6,40 Euro
Ein Schweinenackensteak ist mit 8,30 Euro schon wesentlich teuerer.
Ein T - Shirt mit " Wackn " - Aufdruck gibt es für 25 Euro.
Na, da kommt dann schon für die vier Tage ein erkleckliches Sümmchen an " Nebenkosten " zusammen.
Da is´unsa Brass Wiesn scho billger:
https://brasswiesn.de/tickets-2023/
Aber auch hier gilt: Barfuß im Regen und Matsch!
PORCUPINE TREE - Arriving Somewhere But Not Here - Lasse Hoile - 2006:
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