Kiss me, Rubio!
Nun gibt es doch das große, mediale Sommertheater. Ein Kuss spielt hierin die Hauptrolle. Es ist nicht ein gewöhnlicher Schamtze, so wie er bei der Bussi - Bussi - Bagage im selbst ernannten Promi - Umfeld üblich wird, wenn sich zwei aufgeblasene Teilnehmer an einer der vielen sinnfreien Veranstaltungen begrüßen. Bei jenem Knutscher geht es um viel meh, nämlich um Fußball. Genauer gesagt: Um den intenationalen Frauen- Fußball, der trotz aller Bemühungen immer noch ein Schattendasein im Umfeld der riesigen Gelddruckmaschinerie Berufsfußball fristet.
Ob sich dieses nun durch den zum Skandal hochgejazzten Kuss des spanischen Fußballverbandsvorsitzenden Rubiales großartig ändert, muss in Zweifel gezogen werden. Fußball ist Nebensache, wenn auch die Medien nahzu jeden Flavus, den irgendein zum Star aufgepimpter Knilch ablässt, sofort kommentiert wird. Dahinter könnte sich ja eine schwere Erkankung verstecken, die zum Ausfall eines Akteurs führt. Weil aber Fußball - völlig zu Unrecht - ein Abbild eines Landes, einer Gesellschaft hergeben sollte, werden nun solche Marginalien, wie de - wohl ungewollte - Kuss des glatzköpfigen Spaniers auf den Schmollmund seiner Landsfrau zu einem Politikum aufgebauscht.
Knutschen zählt nolens volens zum semi - erotischen Repertoire. Das Bussi - Bussi - Geschisse allerdings nicht. Es ist eher in das all gegenwärtige Freund - Feind - Muster einzuordnen, was dadurch kaschiert werden soll. Man(n) begrüßt sich mit einer aufgesetzten Geste der Intimität, möchte aber eher der blöden Pute, die ihm ( einem ) gegenübersteht, lieber sagen, dass (M)man(n) nichts von ( dieser ) Frau hält.
Dieser Grundgedanek könnte wohl auch die Initianalzündung für das dämliche Tribünen - Gehopse des glatzköpfigen Rubailes gewesen sein, der sich offensichtlich nicht darüber bewusst war, dass seine machohafte Hampelmann - Einlage von Millionen Glotzern - wenn auch nicht während des Spiels - seiner von ihm mt repräsentierten Nationalmannschaft gesehen wurde.
Rubiales scheint hier einen sehr beschränkten Horizont zu haben. Wer sich permanent in der - vor allem medialen - Öffentlichkeit befindet und sich dort bewegt, sollte jede Handlung, jede Aussage wohl überlegt tätigen. Weil diese vielleicht zu einem zum Skandal hochstilisierten Fall werden könnte oder - so wie jetzt aktuell in Spanien - zum absoluten Politikum mutiert, wenn jenes Medium diese auch noch kommentiert, um den eigenen Senf zeilenfüllend hinzuzugeben.
Der sehr gut bezahlte Spanier scheint dieses und auch weitere Gepflogenheiten während seiner Auftritte vollkommen vergessen zu haben, was allerdings nicht unbedingt verwundert, denn bei vielen solcher hoch gespülten Protagonisten scheint die Hirnmasse nicht mit dem Kontostand Schritt halten zu können.
Er sollte seinen Massanzug wieder gegen die leichte Freizeitbekleidung tauschen und dazu seinen Strohhut nehmen, ehe er weiter von den Medien gegrillt wird und damit dem spanischen Fußballverband noch mehr Schaden zufügt.
Bei all dem Geplärre rund um den aufgesetzten Kuss, bleibt allerdings unerwähnt, warum der Fußball in den Funktionärsetagen nur von Sackträgern repräsentiert werden muss. Wenn der Frauen - Fußball weiterhin im Vormarsch zus ein scheint, sollte darüber nachgedacht werden, dieses auch auf den Leitungsebenen mit zu berücksichtigen.
Ole´!
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