Sophie von der Tann: Seriöser Journalismus oder preisgekrönte Einseitigkeit?


 


Ein kritischer Beobachter und Konsument der öffentlich - rechtlichen Rundfunk - und Fernsehanstalten darf nicht erst seit deren Gründung ab 1950 einiges vorwerfen. So, dass aus deren zunächst überschaubaren Programmangeboten ein unüberschaubares Sammelsurium von Sendungen, Formaten und Genres geworden ist. Die Unterhaltung dieses Molochs verschlingt jährlich mehr als 8 Milliarden Euro, die überwiegend durch Gebühreneinzug generiert werden, deren Erhebung nicht erst seit einigen Jahren in massiver Form kritisiert werden. Da aus und von dem opulenten Geldtopf einige Hunderttausend Damen und Herren leben, die für ihre Funktion und Tätigkeit zum Teil überzogene Entgelte erhalten, dürften die Öffentlich - Rechtliches kaum ein Interesse an einer radikalen Reformierung haben. Eine Umstellung auf ein reines Bezahlsystem bleibt damit utopisch.

Neben diesen Kritikpunkten, dürfte seit einigen Jahren die Berichterstattung der Sendeanstalten zusehends zu einem Dauerthema für jene geworden sein, die sich dem rechten Gedankengut zugeneigt fühlen. Aus dieser Ecke kommt unter anderen der Vorwurf, dass es sich nicht um ein unabhängig agierendes Medium, sondern lediglich um ein Staatsfernsehen handele, dass aufgrund delegierter Vorgaben agiere und dabei in der Berichterstattung zuvor gefilterte Themen sende und darauf basierende Meinungen einseitig veröffentliche.

Dieser Eindruck manifestiere sich beispielsweise während der Corona - Jahre, bei den aktuellen Konflikten und hier vor allem auch während des von Israel geführten Krieges gegen die Hamas - Terroristen. Zu den Protagonisten, die mit verantwortlich für die bisherige Form sowie die inhaltliche Ausgestaltung der Beichterstattung aus dem kriegsführenden Land Israel, ist neben Christian Limpert, seine Kollegin Sophie von der Tann. Beide sind -immer offensichtlich sichtbar - für den Bayrischen Rundfunk ( BR ) tätig.

Dieser Sendeanstalt muss seit ihrer Gründung so einiges an parteipolitischer Einflussnahme um die Ohren geschlagen werden, nicht jedoch, dass sie von antisemitischen Grundströmungen getragen wird. Ganz im Gegenteil, denn die Intendanz des BR wird traditionell durch willfährige CSU - Mitglieder besetzt, die zudem über jene sattsam bekannten " Amigo " - Strukturen hochgetragen werden. Ob es einst solche Geistesgrößen vom Schlage eins Wolf Feller, Helmut Oeller oder Günther von Lojewski oder der zurzeit hier inthronisierte Mitarbeiter und Söder - " Amigo " Christian Nitsche waren bzw. sind, die den stramm konservativen Geist dieser Anstalt verkörperten und noch darstellen, sie alle lassen alles andere als antisemitische Tendenzen erkennen.

Wer dieses behauptet, hat nicht alle Tassen im Schrank und verfolgt mit einer so gestalteten Hetzkampagne, die sich eher gegen das öffentlich - rechtliche Rundfunk - und Fernsehsystem richtet, damit andere Ziele. Dass es bei der Verleihung des " Hans - Joachim - Friederich - Preises " an die ARD / BR - Journalistin Sophie von der Tann um eine beliebte, moderne Form der Selbstkasteiung handelt, ist die eine Seite der Medaille. Sicherlich ist die Aufgabe einer aktuellen Berichterstattung aus dem Krisen - und Kriegsgebiet Naher Osten nicht gerade ein Spaziergang, aber der Journalistin nun generell eine einseitige Auslegung der dortigen Geschehnisse andichten zu wollen, zeugt deshalb für einen enormen rad der ideologischen Verblendung. Und dieses trifft insbesondere auf die Veröffentlichungen auf den von reaktionären Schund - und Schmierfinken - Portal, wie " Tichy´s Einblick ", " Nius " oder " Apollo News " zu, die hier im Gleichklang mit russischer Staatspropaganda, zu einem Rundumschlag gegen die ÖRs ausholen. Die Erstgenannten, um sich und ihren geistigen Sondermüll besser verkaufen zu können; die Anderen, um destabilisierend zu wirken.

Und dann wären da noch eine Reihe willfähriger Israel - Claqueure, die jene Kritik an der BR - Mitarbeiterin zu Anlass nehmen, um ihre Sicht der Dinge zu dem Dauerkonflikt im Gaza - Streifen kundzutun. Ob dieses nun in Gestalt der zirka 100 Knirpsen, die sich mit selbst erstellten Plakaten vor dem Eingang des WDR - Gebäudes in Köln einfanden und daraf unter anderen die ARD als " Pressestelle der Hamas " verunglimpften.

Geht´s noch?   


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