Clemens Kerber, Isa Karfunkelstein, Franz Mersdonk, Robert Liebling, Paul Stoever, das war Manfred Krug.

                                                                                      (c) Blaues Sofa/Berlin-WIKIPEDIA

Vor einigen Tagen feierte ein Schauspieler seinen 75. Geburtstag, der die Fernsehlandschaft der 60er bis 90er Jahre in Deutschland mit geprägt hat: Manfred Krug, geboren am 08. Februar 1937 in Duisburg.

Krug lebte ab1949 in der DDR, wo er eine Ausbildung zum Stahlschmelzer absolvierte.Als Krug ab 1957 regelmäßig im DDR-Fernsehen in einigen Filmen den Vorzeige-Sozialisten spielte,schien einer staatlich verordneten Laufbahn nichts mehr im Wege zu stehen. Krug zog sich jedoch  durch den Film" Spur der Steine " den Unmut der Zensur zu. Der Film wurde verboten und erst 1989 aufgeführt.

http://de.wikipedia.org/wiki/Spur_der_Steine_%28Film%29

Nachdem sich Manfred Krug zusammen mit weiteren Künstlern und Intellektuellen gegen die Ausbürgerung des Liedermachers Wolf Biermann im November 1976 stellte,erheilt er ein Teilberufsverbot. 1977 stellte er einen Ausreiseantrag in die BRD.

Hier wurde der Schauspieler mit diversen Fernsehrollen bedacht. So spielte er von 1977bis 1995 den Fernfahrer Frank Mersdonk in der ARD - Vorabendserie " Auf Achse ", den Rechtsanwalt Robert Liebling in der Serie " Liebling Kreuzberg ", die in fünf Staffeln ab 1986 bis 1998 ausgestrahlt wurde sowie den in Hamburg ermittelnden Kriminalhauptkommissar Paul Stöver in der  " Tatort " - Serie von 1984 bis 2001.

Seine flapsigen Auftritte in diesen Rollen wurden zum Markenzeichen Krug´s , der daneben auch seine musikalische Ader aufzeigte.Bereits 1966 nahm er in der DDR die Schallplatte " Auf der Sonnenseite " auf, der " Jazz und Lyrik " folgte sowie auch " Jazz - Lyrik - Prosa ". Diese Aktivitäten setzte er nach seiner Ausbürgerung fort. 2001 spielte er zusammen mit seiner Tochter Fanny Krug eine CD mit dem Titel " Manfred Krug live mit Fanny " ein.
Danebn veröffentlichte Krug Hörbücher sowie einige Bücher als Schriftsteller.

Manfred Krug war ab den 80er bis Ende der 90er Jahre das Fernsehgesicht schlechthin. Auch wenn er durch Werbung für den Börsengang der Deutsche Telekom die " T - Aktie " anpries und dieses später als größten beruflichen Fehler bezeichnete, da der Kurs der Aktie durch geschönte Konzernbilanzen und Buchungstricks manipuliert wurde, womit einige hunderttausend Anleger beinahe Totalverluste schrieben mussten.
Er war während seiner aktiven Zeit als Schauspieler ein Charakterkopf, ein Darsteller, der von sich selbst behauptet, er könne im Grunde immer nur sich selbst spielen. Und so sind in der Tat seine Figuren tatsächlich sehr ähnlich: direkte und ehrliche Charaktere mit einem Hang zur Selbstgerechtigkeit, selten aufbrausend, bärbeißig, scharfsinnig, mit subtilem Witz und einiger Bauernschläue.

Ein Krug, der der Fernsehlandschaft von heute fehlt.



http://de.wikipedia.org/wiki/Manfred_Krug

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