Das Spukschloß Gymnich.

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Aus der Masse der Tagesmeldungen ragte eine nachricht besonders hervor: Der einstige Wohnsitz der ehemaligen Folk - und Popfamilie Kelly, das Schloß Gymnich in Erftstadt steht zur Zwangsversteigerung an. Da fragt sich der interessierte Beobachter, wie es dazu kommen konnte. Als Rechtskundiger sollte diese Frage eigentlich schnell zu beantworten sein.
Der Vater Daniel Kelly, der ab 1998 mit 9 der 12 Kelly-Kinder dort wohnte, erwarb die Anlage in gleichen Jahr über eine Zwangsversteigerung. Vier Jahre später verstarb Dan Kelly, so dass die Kinder das Objekt als Erbengemeinschaft weiter führen konnten.  Nachdem das Anwesen zuletzt nur noch von Dan Kelly allein bewohnt wurde, forcierte er die Verkeaufsabsichten, ohne jedoch einen Interessenten zu finden.
Die vielen Miteigentümer als Erbengemeinschaft  konnten sich lange nicht auf eine Nachnutzung oder einen Verkauf einigen.
Deshalb wurde das Schloss zwischenzeitlich verpachtet. Ab 2005 gründeten die Unternehmer Wilfried Vogt und Manfred Diel gemeinsam mit Joey Kelly die „Schloss Gymnich GmbH“, die dann das Schloss als Restaurant und Veranstaltungsort zunächst weiter betrieb. Im Frühjahr 2006 wurde Diel wegen der Insolvenz der Heros Unternehmensgruppe, die Sicherheitsdienstleistungen erbrachte und dabei Kunden um einigen Millionen Euro prellte, da Gelder unterschlagen wurden, meldete die Schloss Gymnich GmbH kurz darauf ebenfalls Insolvenz an. Ab 1. Mai 2006 übernahm die Auffanggesellschaft „Schloss Gymnich Erleben und Genießen GmbH“, deren Geschäftsführer Wilfried Vogt blieb; Joey Kelly war weiterhin als Gesellschafter involvier.  Bis 2009 wurde es als Hotel und Restaurant der gehobenen Klasse geführt und diente als Veranstaltungsort. Von September 2010 bis April 2011 diente das Schloss als Außenkulisse für die ZDF-. Soap " Liebe meines Lebens ".



Wegen der immer noch bestehenden Uneinigkeit der vielen Miteigentümer betrieb Joey Kelly die Teilungsversteigerung  wobei der taxierte Verkehrswert der Immobilie auf  5,3 Millionen Euro festgelegt wurde. Aufgrund dieses Verkehrswerts war das gesetzlich festgelegte Mindesgebot auf 2,65 Millionen Euro  festgelegt worden. Gebote mussten bis zum 31. Januar 2012 beim zuständigen Amtsgericht Brühl abgegeben werden. Zu diesem Zeitpunkt lag allerdings nur ein Gebot von Joey Kelly selbst in Höhe von 1,7 Millionen Euro vor. Da es das festgelegte Mindestgebot unterschritt, kam es vorerst nicht zum Verkauf.
Damit ist die unendliche Geschichte des " Spukschlosses " aber noch nicht beendet.
Es wird einen zweiten Versteigerungstermin geben und - sofern dort das Mindestgebot nicht erreicht wird  - auch noch einen dritten Termin.
Dabei könnte allerdings Joey Kelly zum neuene Eigentümer aufsteigen, denn der Meistbietende erhält das Objekt.

 Die Kelly indes - einst der Schwarm von hunderttausenden pubertierender Jugendlicher und Kinder, sind in alle Winde zerstreut worden. Was ab 1977 in einem Kometen haften Aufstieg in den Verkauf von vielen Millionen Tonträgern seinen Niederschlag fand, nämlich das zweifelsohne vorhanden musikalische Talent einiger Kelly-Kinder, endete knapp ein Viertelsjahrhundert später in Zwistigkeiten. 


http://de.wikipedia.org/wiki/The_Kelly_Family

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