Ole´, kommt der BVB!
Was geschah am 22.11.2001 ab 18:15 Uhr auf den Kanälen des Bunt-Brüll-Senders Sat1? Nun, ich hätte es eigentlich längst vergessen, wären nicht einige aktuellere Ereignisse gewesen, die mich an jenen Tag erinnerten.
Am 22.11.2001 spielte die Bundesligamannschaft des BVB 09 Borussia Dortmund ab 18:15 Uhr vor etwas mehr als 18.000 frierenden Zuschauern gegen den FC Kopenhagen in der dritten Runde des UEFA Cups.
Unter den etwa 500 (!) mitgereisten BVB-Fans war auch ein Blogger, der dieses ins Netz stellte:
22.11.2001 FC Kopenhagen-Borussia Dortmund
Es fing alles damit an,dass ich mich an einem kühlen Mittwoch mit den Mitreisenden,die ich hier einfach mal THORSTEN und ROUWI nennen werde,am Lippstädter HBF traf.Schnell wurde dass eine oder andere Fangetränk getrunken und der Zug in Richtung Dortmund geentert.
Dort kamen wir gegen Mitternacht an und die anderen Busbesetzungen wurden in Richtung Dänemark verabschiedet,während wir noch auf die Abfahrt unseres Busses,von den Away Sups Werdohl,warteten.Es ging dann ein wenig später,die Uhr schlug gerade eins,auch für uns in Richtung Kopenhagen los.Auf der Fahrt begann dann gleich ein sich über den gesamten Bus erstreckendes Besäufniss und meine Mitreisenden verführten mich auch zu solchem,wobei doch etliche Becher Jägermeister-Cola und Mixery-Granaten vernichtet wurden.
Derweil betätigte sich unser "Reiseleiter" Assi als DJ und legte heisse Rhythmen wie den DEUTSCHEN HITMIX und ein paar BVB-Liederchen auf.Irgendwann am frühen Morgen erreichten wir Putgarden und setzten mit so nem Seelenverkäufer,der sich Fähre nannte,nach Rogby über.Da angekommen,verteilte ein mir unbekannter Fan lecker Frikadellen und Käsehäppchen an uns.Gegen 10 Uhr kamen wir dann in Kopenhagen an und ham uns natürlich kräftigst verfahren.Nach einer dreiviertelstündigen Rundfahrt erreichten wir dann das Stadion Parken,welches reichlich imposant aussah.Jetzt machten wir uns auf,um Kopenhagens City zu besuchen.Dabei passierte nichts aussergewöhnliches,bis auf die schönen Frauen Kopenhagens,die doch einige BVB-Fans ins Sabern brachte( Grüsse an Rouwi!!).
Um 16 Uhr waren wir dann wieder am Parken und warteten auf den Einlass.Im Block machten sich dann ca.500 Dortmunder breit.Zum Auftakt gab es eine kleine Silber-Choreo unsererseits und eine Vereinslogo-Wurfband-Aktion der Kopenhagener.Die Stimmung war auf unserer Seite recht gut,vor allem das ca.15 minütige Allez-Gesinge war recht geil.Doch in dieser Hinsicht hatten die dänischen Supporter nen klaren Vorteil,sie machten echt ne Bombenstimmung.
Heikos Tor in der Nachspielzeit brachte uns dann den gewünschten Orgasmus und wir verschwanden.Auf dem Weg aus Kopenhagen raus gab es dann in Form von tieffliegenden Steinen und Bierbechern nette Abschiedsgeschenke der Dänen und wir machten uns auf den Heimweg.Dazu kann ich wenig sagen,ich hab sie ganz einfach verpennt.Gegen 6 Uhr erreichten wir dann die Bierhauptstadt und der kleine Andre´war pünktlich um 8 Uhr in der Heia.
Wärmer ging es bei der Sat1-Übertragung zu: Der honorige Kommentator Erich Laaser lobte nicht die Qualität des Spiels, denn das war grottenschlecht, sondern die BVB-Fans. Um sich bei den frostigen Temperaturen warm zu halten, veranstalteten sie über eine Stunde lang eine Polonäse, die über sämtliche Ränge des Gästeblocks ging und sangen voller Inbrunst nach der Melodie des Pet Shop Boys-Gassenhauers " Go west " über ihren BVB " Ole´kommt der BVB, ole´kommt der BVB, ole´kommt der BVB ".
Der Schlachtruf ging später in die Fankultur ein.
Dass der BVB das Spiel durch ein spätes Tor von Heiko Herrlich mit 1:0 gewann und auch im heimischen Westfalen-Stadion ein mühsames 1:0 einfuhr, bleibt nur eine Marginalie. Die treuen BVB-Fans indes gingen in die Fußballgeschichte ein, weil sie ohne Unterlass ihren Verein unterstützten, wenn auch auf ihre eigenwillige, eher simple Art.
In die Geschichte ging aber auch ein Spiel der Dortmunder ein, dass für mich lange Zeit die wohl aufregendste Begegnung der 60er Jahre war: Das Endspiel im Europapokal der Pokalsieger, das die Borussen gegen den Übergegner FC Liverpool am 05.05.1966 im Glasgower Hampton Park austrugen. Damals gab es noch das Schwarz-Weiß-Fernsehen., allenfalls drei Programme und bei günstigen Wetterlagen so gar fünf ( ARD, ZDF, WDR, NDR und DDR I ).Ich sehe uns noch immer im Wohnzimmer meiner Großeltern sitzen. Meinen Großvater, meinen Vater, meinen Bruder und mich. Ernst Huberty kommentierte aus Glasgow. Huberty, der Mr. Sportschau und kompetente Fußballreporter vom WDR. Ein Fan der NRW-Mannschaften, wie den FC aus Köln, den FC Schalke 04 und auch Borussia Dortmund.
Ich saß auf einem Küchenstuhl mit schweißnassen Händen. Als Fußballer war es selbst verständlich, dass die deutsche Mannschaft zu gewinnen hat.
Das Spiel auf dem tiefen schottischen rasen war spannend.; die Liverpooler die bessere, die spielerisch reifere Elf. Doch Dortmund ging in Führung. 1:0 durch Sigfried " Siggi " Held in der 62 Minute. Ich wäre fast an die Decke gesprungen ( auch wenn ich gar kein richtiger BVB-Fan war, sondern es eher mit den "60ern " aus München hielt ).
Dann 4 Minuten später die Ernüchterung: 1:1 durch den englischen Nationalspieler Roger Hunt. Ein Knaller von der Strafraumgrenze; für Tilkowski unhaltbar.
Die Liverpooler drängten die Schwarz-Gelben mehr als 20 Minuten in die eigene Hälfte. Tilkowski wurde zum Held.Er hielt sämtliche Bälle, die die wie entfesselt aufspielenden Engländer ihm auf´s Tor köpften oder schossen.
Dann kam die Verlängerung in Glasgow.
Dortmund wurde gleichwertig. Den Engländern verließen die Kräfte. Auch wenn sie zu den Topteams in diesem Wettbewerb zählten. Liverpool hatte zuvor namhafte Vereine aus dem Rennen genommen:
Juventus Turin in der Vorrunde ( 0:1, 2.0 ), Standard Lüttich ( 2:1, 3:1 ), Honved Budapest ( 0:0, 2:0 ) und im Halbfinale die Rivalen von der Insel aus Schottland Celtic Glasgow ( 0:1, 2:0).
Auch die Borussen aus Dortmund besiegten einstige Spitzenteams. Nach einem Kantersieg gegen die maltesische Mannschaft von FC Floriana ( 5:1, 8:0 ), folgten ZSKA Sofia ( 2:4, 3:0), Atletico Madrid ( 1:1, 1:0 ) und das englische Team von West Ham United ( 2:1, 3:1 ).Die Engländer waren zuvor am 19.05.1965 Pokalsieger durch ein 2:0 gegen eben den TSV 1860 München geworden. Das Spiel fand vor heimischer Kulisse im Londner Wembley Stadion statt.
http://de.wikipedia.org/wiki/Europapokal_der_Pokalsieger_1964/65
http://de.wikipedia.org/wiki/Europapokal_der_Pokalsieger_1965/66
Es folgte eben die Rache der Dortmunder für die Schmach des verlorenen Endspiels gegen die Briten. Und dazu noch das Endspiel ein Jahr später in Glasgow. Hier lief die Verlängerung. Es stand immer noch 1:1. Das Elfmeterschießen drohte. Dann kam die 106 Minute.Es gibt nach einem Foul eines Liverpoolers Freistoss vor dem Dortmunder Strafraum. Der Ball wird zu dem Dortmunder Paul gepasst, der schlägt eine weiten Pass in die englische Hälfte, wo "Siggi" Held zwischen zwei Abwehrspielern lauert. Held läuft auf den heraus stürzenden Torwart Tommy Lawrence zu, schießt das Leder an dessen Kopf. Von dort prallt die Kugel auf die rechte Seite ab. Reinhard " Stan " Libuda erläuft sich denn Ball und hebt ihn auf fast 30 Metern auf das englische Tor, wo er sich links oben hinein senkt. Der Liverpooler Ron Yeats versucht noch vor der Linie einen Rettungsversuch.: zu spät! Die Borussia führt 2:1 im Hexenkessel von Glasgow und gewinnt das Endspiel.
Unglaublich!
http://www.youtube.com/watch?v=qDFhRu0nN-k
Was Ernst Huberty damals kommentierte war eine exzellente Leistung der Dortmunder, die mit ihrem Trainer Willi " Fischken " Multhaupt zu Idolen der 60er Fußballjahre aufstiegen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Europapokal_der_Pokalsieger_1965/66#Finale
In der Elf spielte damals auch Rudi Assauer mit. Er war der Kapitän der Borussen. Jener Assauer, der dann 4 Dekaden später den FC Schalke 04 zu einem Spitzenverein mit formte. Jener Rudi Assauer, der jetzt in der Öffentlichkeit über seine Alzheimer - Erkrankung spricht. Rudi Assauer war einst auch Werderaner, sowohl als Spieler als auch als Manager. Dann zog es ihn zum BVB - Erzrivalen, den FC Schalke 04. Rudi Assauer hatte ein richtiges Händchen für die großen Entscheidungen, um den Verein aus dem fußballerischen Mittelmaß heraus zu ziehen. Auch wenn seine Personalien nicht immer Volltreffer waren ( Fehleinkäufe wie den Dschungelcamper "Toni" Ailton ) und der Schuldenberg gigantisch anwuchs ( mehr als 300 Millionen Euro ). Auch sein Auftreten in der Medienöffentlichkeit war nicht immer souverän. Als er sich mit einem pöbelnden Fan der Frankfurter Eintracht ein verbales Gefecht vor den Kameras lieferte, zeigte er seine proletarische Herkunft, trotz dicker Zigarre und üppigem Gehalt. Seine Beziehungen gingen in die Brüche.Dennoch ist Rudi Assauer ein Fußballidol geworden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rudi_Assauer
Der Ex-Dortmunder, der für den Traditionsverein aus Westfalen den ersten internationalen Pott holte. Mit jener legendären Mannschaft von denen nur noch einige Akteure leben:
Hans Tilkowski, der Nationalmannschaftstorhüter. Geboren am 12. Juli 1935. Er war einst auch Trainer beim SVW.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hans_Tilkowski
Gerhard " Gerd " Cyliax, geboren am 23. August 1934, gestorben am 17. Mai 2008. Der schnelle Linkaußen der Dortmunder, der in seinen Glanzzeiten die 100m unter 11,0 Sekunden lief. Er war nach seiner aktiven Laufbahn bei einigen unterklassigen Vereinen Trainer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Cyliax
Wolfgang Paul, geboren am 25. Januar 1940 im sauerländischen Olsberg, dort wo damals die Kohleöfen gefertigt wurden. Er spielte zunächst Halbstürmer, dann beim BVB Vorstopper und war der Abwehrchef der Mannschaft von 1966.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Paul_%28Fu%C3%9Fballspieler%29
Theodor " Theo " Redder, geboren am 19. November 1941.Er war der weitere Verteidiger und bildete zusammen mit Gerhard Cyliax das kongeniale Verteidigerpaar, an dem sich so mancher Sturm die Zähne ausbiß.Nach einer längeren Verletzungspause ließ er seine fußballerische Laufbahn 1969 ausklingen, arbeitete dann als Bäckermeister in einer Kaufhauskette und gehört heute noch dem Ältestenrat des BVB, der beratende Funktion hat, an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Theodor_Redder
Dieter " Hoppy " Kurrat, geboren am 15. 05. 1942 war das große Kämpferherz der Elf. Er stieg als einziger Spieler der ´66er - Mannschaft dann 1972 mit Dortmund ab. Wurde daraufhin 1974 kurzfrisitg Trainer der Mannschaft und betreute viele Jahre den Verein SV Holzwickede, wo er 1976 die Deutsche Amateurmeisterschaft errang. " Hoppy " Kurrat betreibt heute den Gasthof " Holzwickede " und gehört dem BVB- Ältestenrat an.
http://de.wikipedia.org/wiki/Dieter_Kurrat
Alfred " Aki " Schmidt war der agile Mittelfeldmann, der Motor der Elf von ´66. Er wurde am 05. 09. 1935 geboren, absolvierte in der Deutschen Fußballnationalmannschaft 25 Länderspiele und gehörte dem Team von 1958 an, dass in Schweden den vierten Platz errang. " Aki " Schmidt trainierte nach seiner aktiven Laufbahn 1970 bis 1971 die Mannschaft von Kickers Offenbach, mit der er 1970 das FDFB-Pokalfinale gewann. danach war er u.a bei Jahn Regensburg als Trainer tätig. " Aki " Schmidt ist dem BVB bis heute treu geblieben und fungiert als Kassenprüfer sowie als Besuchsführer durch das Stadion in Dortmund.
http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Schmidt_%28Fu%C3%9Fballspieler%29
Wilhelm " Willi " Sturm wechselte 1961 von einem Wattenscheider Fußballklub zum BVB, wo er1964 zum Nationalspieler gegen Finnland avancierte. Der Mittelfeldspieler wurde am 08.02.1940 in Bochum geboren und starb am 05. 11. 1996. Er absolvierte über 180 Spiele für die Borussia.
http://de.wikipedia.org/wiki/Wilhelm_Sturm
Reinahrd " Stan " Libuda, der geniale Rechtsaußen, der " Flankengott " und Dribbelkünstler wurde am
10. 10. 1943 in dem Örtchen Wendlinghausen bei Lemgo geboren. " Stan " Libuda verstarb am 25. 08. 1996 in Gelsenkirchen. Libuda absolvierte für den BVB 74 Spiele. Er begann seine Karriere allerdings bei Schalke 04, wo er 1968, nach 3 Jahren in Dortmund, zurück kehrte. " Stan " war 25 Mal für die DFB-Auswahl tätig und schoß dort 3 Tore, wobei neben dem legendären Glasgow-Spiel, er am 22. 10. 1969 in Hamburg das entscheidende 3:2 gegen Schottland erzielte. Libuda wurde zur Kultfigur. Ein Fan schrieb auf ein Litfaszsäulen - Werbeplakat des Predigers Werner Heukelbach ", der in Gelsenkirchen ein religiöses Treffen organisiert hatte, unter den Slogan: " Keiner kommt an Gott vorbei! " den Zusatz " außer Stan Libuda! ".
http://de.wikipedia.org/wiki/Reinhard_Libuda
Der Nationalspieler Sigfried " Siggi " Held, geborem am 07.08.1942 in Freudenthal, bildete über einige Jahre zusammen mit Lothar " Emma " Emmerich das Prunkstück des BVB-Angriffs. Held hatte zuvor für die Offenbacher Kickers gespielt, ehe er dann 1965 zum BVB wechselte. Bei den Schwarz-Gelben absolvierte er bis 1971 beinahe 200 Spiele, ehe er im selben Jahr wieder nach Offenbach zurück kehrte. Von 1977 bis 1979 hatte er erneut in Dortmund einen Vertrag. A 1979 bis 1981 spielte er zunächst für Preußen Münster, dann für den KFC Bayer 05 Uerdingen. " Siggi " Held war Nationalspieler, absolvierte 45 Begegnungen und wurde Vizeweltmeister 1966. Ab 1981 war er Trainer in Gelsenkirchen; 1993/1994 bei 1. FC Dynamo Dresden; 2001-2003 Nationaltrainer auf Malta, danach von 2004 bis 2005 in Thailand.
http://de.wikipedia.org/wiki/Sigfried_Held
Der Nationalspieler Lothar " Emma " Emmerich wurde am 29.11. 1941 in Dortmund-Dorsfeld geboren. Er verstarb am 13. 08. 2003 in Hemer. " Emma " Emmerich wurde 1960 beim BVB Profispieler und bestritt bis 1969 insgesamt 215 Spiele für Dortmund.Er erzeilte dabei 126 Tore. Das berühmteste Tor schoss Emmerich jedoch 1966 bei der WM gegen Spanien, als er das Leder fast von der linken Außenlinie in den Winkel des Tores bugsierte. " Emma " war ein Unikum. Er war während des Spiels manchmal kaum zu sehen und traf dennoch ins gegnerische Tor. Emmerich hatte ab 1969 einen Vertrag beim belgischen Erstligisten Beerschot, ehe er 1972 zu Austria Klagenfurt wechselte. Später fungierte er bei einigen unterklassigen Vereinen als Trainer.
http://de.wikipedia.org/wiki/Lothar_Emmerich
Der damalige BVB-Trainer " Willi " Fischken " Multhaupt, geboren am 19.07.1903 in Essen, war Trainer bei Preußen Münster, dem Meidricher SV und Rot Weiß Essen, ehe er ab 1963 beim SV Werder Bremen anheurte. Er gewann mit den Hanseaten 1965 den ersten Meistertitel. Ab 1965 trainierte er den BVB, danach den 1. FC Köln. Willi Multhaupt verstarb am 18. 12. 1982. Er gehörte zu den Trainern mit Format und verkörperte Souveränität und Kompetenz.
http://de.wikipedia.org/wiki/Willi_Multhaup
Von den 11 Spielern oder den 12 Pokalsiegern sind inzwischen 5 verstorben. Verstorben ist auch kürzlich der eingefleischte BVB-Fan der ersten Bundesligajahre Arthur " Arturos " Groschop, geboren Anfang der 1940er, gestorben 2012 in der Klinik in Stadthagen, zu Grabe getragen morgen, am 11. 02. 2012 in Obernkirchen. " Arturos " hatte nach dem Krieg im " Pütt " unter Tage gearbeitet, ehe es ihn nach einer Scheidung in das beschauliche Weserbergland nach Obernkirchen und später Bad Eilsen verschlug. Hier heiratete er erneut und lebte als Rentner in bescheidenen Verhältnissen. Als er mich 2004 mit ins Dortmunder Stadion mit nahm, spielte sein BVB gegen den VFL Wolfsburg. Es waren über 70.000 Zuschauer gekommen. Der BVB spielte am 07.08.2004 gegen den VFL Wolfsburg und verlor unglücklich mit 1:2. das 1:0 schoss Ewerthon in der 30. Minute. Ich stand zusammen mit " Arturo" auf der Osttribüne. Um mich herum eingefleischte BVB-Fans. Ewerthon lief auf das Wolfsburger Tor, dass in der 1. Halbzeit vor der Südtribüne eingerichtet war, alleine zu und knallte den Ball links in das Tordreieck. Schon beim Schuß rief ich laut Tor. Die BVB-Fans schauten mich nur wenige Sekunden ungläubig an, dann brach ein Jubelsturm los. Leider vermieste der vormalige Nationalspieler Thomas Brdaric mit zwei Gegentreffen den Dortmundern das Eröffnungsspiel zur neuen Saison.
" Arturo " war sauer, ließ sich aber nichts anmerken, als er mit mir zurück fuhr.
Nun hat er seine letzte Fahrt angetreten, er hat das letzte Spiel wieder verloren; gegen die Krankheit, den Krebs und den Tod. Die Deutsche Meisterschaft 2010/2011 durfte er noch mit feiern. Ich habe telefonisch dazu gratuliert. Nun schreibe ich eine Trauerkarte für seine Frau: " Ole´, kommt der BVB! "
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