Karthago und " Rock ´N ´Roll Testament " . Ein testamentarisches Kraut - Rock - Album.



 Wer in den 1970er Jahren Rockmusik aus Westdeutschland favorisierte, der kam an einer Gruppe mit dem Namen " Karthago " - zumindest vorübergehend - nicht vorbei. " Karthago " gründete sich
1970  in Berlin durch folgende Musiker:

-  Joey Albrecht                  Gitarre

- Ingo Bischof                     Keyboards

- Thoma Goldschmidt         Schlagzeug, Percussion

- Gerald Hartwig                  Bass



Das erste, gleichnamige Album erschien im Jahr 1971. Es enthält diese Stücke:


String Rambler5:20
I Don't Live Tomorrow2:45
But I Know5:34
Morning Surprise2:29
I Give You Everything You Want3:19
I Know What You Can Do My Babe4:12
Why Don't You Stop Buggin' Me (Wave On)6:00
Black Fire4:45
Nos Vamos1:40

Zwei Jahre später ließ die Gruppe " Second Step " folgen. Auch diese Scheibe erschien auf dem BASF - Label mit den Titeln:


Pacemaker2:43
I Don't Care5:45
Crosswords & Intermissions6:43
Don't Send Me Your Money, Send Me Your Heart5:14
Wild River5:30
Lamento Juvenil (Start To Fight)3:48
California Gigging3:04
Oberbaum Bridge7:38

Das dritte Album mit dem Namen " Rock ´N ´Roll Testament wurde bei " Bacillus " Records verlegt, einem bundesdeutschen Plattenhersteller, der auch die Gruppe " Nectar " unter Vertrag hielt.


Hard-Loving Woman3:37
We Gonna Keep It Together5:15
Now The Irony Keeps Me Company3:20
Rock 'N' Roll Testament4:23
The Creeper4:04
Back Again4:04
Sound In The Air5:10
Highway Five
3:45
For Kathy3:02
See You Tomorrow In The Sky3:50

Inzwischen hatte die Band sich mehrfach umbesetzt. Als Bassist stieg der Engländer Glenn Cornick ein. Cornick hatte zuvor 5 Jahre bei " Jethro Tull " den Bass gezupft und bewirkte damit, dass " Karthago " das beste Studioalbum überhaupt einspielte.
Die Kritiker, sonst eher sehr zurück haltend, was die musikalischen Künst der " Krautrocker " von damals anging, überschlug sich förmlich in Lobeshymnen.


Zwei Jahre darauf, der exzellente Bassist Cornick, war wieder aus der Band ausgestiegen, ließ " Karthago " das obligatorische Live - Doppelalbum folgen. Vom 20. bis 22. Januar 1976 ztaz die Band um den umtriebigen Gitarristen Joey Albrecht im " Roxy Palast " in West - Berlin auf. Die drei Konzerte wurden dann im Tonstudio des Hamburger Technikers und Rock - Gurus Conny Planck zusammen geschnitten und als Vinyl - Scheiben mit diesen Songs veröffentlicht:

The World Is Like A Burning Fire
4:49
Sound In The Air4:45
Rock And Roll Testament4:44
We Gonna Keep It Together
7:12
Thema In C10:22
The Second String Rambler12:16
Wild River6:44
Highway Seeker (Did Nobody Tell You)15:50
We Give You Everything You Need13:24
Going Down5:02
See You Tomorrow In The Sky3:26

Auch diese Doppel - LP erfuhr überwiegend positive Kritiken, weil sie den wahren Charakter der Gruppe als authentische Live - Band vollends wieder gab. Danach war zunächst Ende mit " Karthago ". Die Band löste sich auf.

Zwei Jahre danach gab es dennoch die Gruppe " Karthago " wieder. Albrecht hatte zwar ihre Auflösung bekannt gegebn, holte sich jedoch die Musiker Ringo Funk ( Schlagzeug, Percussion ) und Chco de los Reyer ( Piano, Gesang ) als Verstärkung und stellte  noch das vierte Studioalbum mit dem Titel " Love Is a Cake " vor:


Rock'N Roll Man2:22
The Friend3:49
Rosie3:31
Remember4:20
I Will Live4:26
Love Is A Cake4:54
Woman4:09
Dreams Of Love4:01
Doing The Best I Can4:40
Crazy Woman3:35
Ira Lee


2:30


Die Kritiken waren eher gespalten. Von einem Total - Verriss bis hin zu wohl wollender Zurkenntnisnahme war alles zu lesen.
Albrecht versuchte eine erneute Tournee, die sich auch auf die USA erstrecken sollte, anzuhängen. Dieses Projekt endete in einem Fiasko.
Der Gitarrist zog sich daraufhin, völlig desillusioniert, in das Private zurück.

http://www.rocktimes.de/gesamt/k/karthago/love_is_a_cake.html

Als er viele Jahre später in einem Fernseh - Interview seine Herzerkrankung bekannt gab und dabei offen über den mörderischen Stress in jener Zeit von 1970 bis 1978 plauderte, war ich entsetzt. Es hörte sich nach einem noch relativ jungen, doch vom Show - Biz und alledem gezeichneten, ja, vielleicht schon gebrochenen Mann, an.

Schließlich hatte ich ihn mehrfach in den 1970er Jahren mit " Karthago " live auf der Bühne erlebt. Ein Derwisch auf den Brettern, ein exzellenter Gitarrist und Sänger, der sein Publikum hoch jazzen konnte.
Einst spielte er auch in den Niederungen der Provinz, in einem Örtchen bei Minden / Westfalen vor einigen Dutzend Männecken in dem Lokal " Die Grille ". Weiß der Teufel, wer und wie die Gruppe in den 1970ern dort hin fand. Am Geld kann es dabei nicht gelegen haben, denn der Eintritt kostete nur 10 DM.

Die Gruppe kredenzte knackigen Hardrock und Bassist Cornick zupfte seinen E - Bass, wie zu Zeiten von " Jethro Tull ", in der Bremer Stadthalle und in Hannover, wo ich Anderson´s Crew genießen durfte. Cornick´s mit einem bunten Stirnband fest gehaltene Matte, die bei den Bassfiguren vor und zurück schwang  und der kleine Albrecht tobt auf den uralten Bühnenbrettern herum: Herrlich!

" Karthago " tourt heute ab und an wieder. Allerdings sind ´s e grau und kurzhaarig geworden.

Na, denn " Rock ´N ´Testament " und " The Creeper ":


http://de.wikipedia.org/wiki/Karthago_(Band)



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