Der Himmel ist ein Platz auf Erden, aber nur im " Tatort " vom BR.


Können 12,11 Millionen Zuschauer an einem Sonntagabend im April des Jahres 2015 irren. Nach der Einschaltquote der TV - Statistiken zu urteilen, eigentlich nicht. Doch: Unter den Blinden ist auch hier der Einäugige König und ein Taubstummer kann dennoch Lesen und Schreiben.

Da es mittlerweile flächendeckend in diesem, unserem Mord - und Totschlag - Land auch in den öffentlich - rechtlichen Programmen Mordkommissionen von Kiel bis Rosenheim und von Köln bis Cottbus gibt, dürfte der TV - Glotzer nicht unbedingt überrascht gewesen sein, dass die alte Tante ARD in ihrem Dauerlutscher " Tatort " ein frisches Ermittlungsteam im muffigen Frankenland, nämlich in der dortigen Metropole Nürnberg präsentiert. Am 12. 04. dieses Jahres war es dann soweit, die Suche nach dem Mörder eines Professor Doktor Christian Ranstedt von der Universität in Erlangen konnte beginnen.

Er wird - natürlich ermordet - in seinem PKW aufgefunden. Gnaden - und skrupellos hingerichtet; mittels Schusswaffe. Zuvor aber durfte er sich noch ein letztes Mal dem hemmungslosen Sex im PKW hingeben. Da stellt sich natürlich die Frage, ob seine Gespielin die Mörderin sein könnte. Oder wäre es möglich - so der klassische Mordfall -, dass die Ehefrau ihn gemeuchelt haben könnte.

Um dieses kriminalistisch aufzuklären, begeben sich die " Tatort " - Ermittler in die dunklen und geheimen Kanäle der Rüstungsforschung, denn bei der Beschlagnahme der Arbeitsmittel des getöteten Herrn Professor, stoßen sie auf Verbindungen zur CIA und weiteren US - Institutionen, für die der Dahingegangene gearbeitet haben soll.

Um es vorab zu sagen, ich habe mir diesen Sermon nicht länger als eine 3/4 Stunde angeschaut, dann war Kollege Computer wieder aktiv. Nichts Neues aus dem biederen Frankenland also. Auch der Gag, dass ein norddeutscher Kommissar in die fränkische Provinz gelangt, ist eine olle Kamelle. Die haben die Kollegen aus Baden - Württemberg bereits aufgekaut.

Allerdings sind die Darsteller erstaunlicher Weise nicht die üblichen Visagen aus anderen Beiträgen und deshalb wirken die gespielten Handlungen und Dialoge wohl ein wenig aufgesetzt, ja ab und an peinlich und gekünstelt:



http://de.wikipedia.org/wiki/Tatort:_Der_Himmel_ist_ein_Platz_auf_Erden

Über die ARD - Mediathek habe ich dann den kompletten " Tatort " aus dem Land der Franken im Schnelldurchlauf eingesehen. Aha, der Mörder des Universitätsprofessors war also der einstige Babysitter der Randstedt´schen Nachbarn, der Student Tommy, der mit der attraktiven Charlotte Pahl ein Sex - Abenteuer einging und aus Kummer und Verzweifelung den weiteren Liebhaber der Charlotte Pahl, erschießt. Dass deren Ehemann als Richter der obersten Kammer eines Gerichts bezeichnet wird, ist ebenso ein peinlicher faux pas, wie die Darstellung der Lebensverhältnisse jener Mittelschichtsfamilien, die in tollen Architektenhäusern mit hyper - moderner Einrichtung im sehr gehobenen Preissegment wohnen. Lächerlich, dieses Geschisse, dass in nahezu allen Krimis vorkommt. Weder eine Vorsitzender Richter einer Landgerichtskammer, denn um die geht es hier, noch ein C4 - Universitätsprofessor kann sich derartig luxuriöse Wohnverhältnisse leisten.
Ein Märchen aus Tausend und einer Nacht.

Lebensnah indes ist das sexuelle Verhältnis der auf diesem Gebiet nicht ausgelasteten Ehefrau Charlotte Pahl, zu dem mindestens 20 bis 25 Jahre jüngeren Tommy und dem Nachbarn Professor Randstedt.
Der Mörder ist deshalb immer der Nebenbuhler und der Himmel auf Erden liegt im realen Leben nicht im Ehebett beim Beischläferin, noch in den vermeintlichen Gelüsten einer Nur - Hausfrau eines angeblich horrend verdienenden Richters am Landgericht.

 So ist es, so sei es, so war es. Nur nicht im Färberböck´schen TV - Umfeld eines BR - " Tatorts ":

Gäääääääääääääääääääääähn!



Da sind die eingesprenkelte Sequenzen aus der von Angelo Badalamenti und David Lynch komponierten Soundtrack zu dem Film " Mulholland Drive - Straße der Finsternis schon von anderer Qualität:



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