Mordmeer Mittelmeer
Während sich die bundesdeutsche Medienlandschaft am vergangenen Freitag der illustrierten und illuminierten Trauerfeier um die 150 Getöteten des Flugzeugabsturzes in Frankreich mittels 8 TV - Kanälen, die direkt übertrugen, widmete. ereignete sich 2 Tage später ein ähnliches Unglück vor der Haustür der alten Dame Europa, die dabei allerdings nach dem Prinzip der Drei Affen handelte.
Zwischen der libyschen Küste und der italienischen Insel Lampedusa kenterte erneut ein " Seelenverkäufer " mit mehr als 700 Menschen und sank. Dabei soll es nur 28 Überlebende gegeben haben. Dieses Unglück reiht sich nahtlos in die Reihe jener Ereignisse ein, über die unsere Nachrichten dann in schöner Regelmäßigkeit berichten. Offizielle Trauerfeiern dazu gibt es jedoch nicht. Vielmehr gehen die europäischen Staaten ungerührt zur Tagesordnung über.
Das wollte denn auch unser aller Günther Jauch in seiner Quasseerunde am Sonntagabend fest gestellt haben wissen. Doch, es kam anders als gedacht, und schöne Worte sind deshalb noch lange keine messbaren Taten.
Da saßen sie nun:
Hans-Peter Friedrich, CSU
Ehemaliger Bundesinnenminister
Heribert Prantl
Mitglied der Chefredaktion „Süddeutsche Zeitung“
Maya Alkhechen
Floh aus Syrien nach Deutschland
Roger Köppel
Verleger und Chefredakteur der Schweizer „Weltwoche“
Christian Haase
Sprecher einer Bürgerinitiative in Bautzen
und suchten nach Erklärungen zu den Geschehnissen rund um die Flüchtlingsströme aus Nordafrika.
Doch diese scheint es nicht zu geben. Vielmehr versuchte der einstige Bundesinnenminister sich in Rechtfertigungen, ob der verfehlten Asylpolitik. Bekam dafür ständige eine rhetorische Breitseite seines fränkischen Landsmannes Heribert Prantl, der wiederum einige heftige Schelten wegen seiner - angeblich - zu liberalen Einstellung zu den Flüchtlingsdramen im Mittelmeer von dem schweizer Roger Köppel erhielt. Köppel, ein bekannter Hardliner in der Flüchtlingsfrage, drosch denn ordentlich auf seinen Kollegen Prantl ein.
Dabei hat die Schweiz nun wahrlich keinen Grund, um sich wegen einer drohenden Überfremdung abzuschotten. Dieses kleine Land benötigt ebenso eine gewisse Zuwanderung, wie die Bundesrepublik, um die schrumpfenden Bevölkerungszahlen abzufedern. Doch der verblendete Köppel hatte andere Ideen. Er plädierte, wie CSU - Friedrich für eine stärkere Kontrolle der Flüchtlingsströme vor Ort, durch entsprechende staatliche Einrichtungen, die bereits eine geplante Einreise in ein europäisches Land mittels selektiver Instrumentarien verhindern sollen.
Doch auch hier lautet die allgegenwärtige Frage: " Wer soll das bezahlen? "
Im Ergebnis hätte sich dr Zuschauer deshalb diese Diskussionsrunde, samt der anschließenden Polemik in der Jauch´schen Zuschauerrubrik auf dessen Internetpräsenz sparen können. Die Erkenntnis, dass Asyl - und Ausländerpolitik immer auf den Rücken der unbeteiligten Bevölkerung ausgetragen wird, dürfte denn so neu nicht sein. Und weil in Bautzen ein Flüchtlingsheim für Unruhe sorgt, war denn auch der Mit - Initiator der dortigen BI gleich als Bürger eingeladen, ohne dazu selbst seine Meinung kundtun zu dürfen.
Weil die EU seit Jahren die Augen vor dem Flüchtlingsdilemma verschließt, kommt es für den kleinen EU - Bürger nun doppelt dick. Er muss Flüchtlinge dulden, die er in Wahrheit nicht haben möchte und dafür auch noch Geld bezahlen. Der Wohlstand scheint gefährdet, da muss etwas geschehen. Nur, was?
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