Knock Out in Frankreich.



Wäre die plebiszitäre Entscheidung zu dem Austritt von Großbritannien aus dem Staatenverbund der EU nicht gestern gefallen und hätte dieses Votum nicht zu einer wahren Medien - Hysterie mutiert, ich hätte gar nicht gewusst, was ich mit den beiden Tagen, nämlich Donnerstag und Freitag anfangen soll. So aber konnte ich mich wenigsten über die Dummheit der Engländer - vornehmlich der älteren Generation - ordentlich echauffieren und brauchte mich nicht über die schwachen Leistungen und die wenigen Tore bei der Fußball - Europameisterschaft in Frankreich zu ärgern.

Die machte nämlich ab Mittwochabend erst einmal für 2 Tage Pause. Keine Dauerberieselung von ARD und ZDF oder gar noch unerträglich durch den Bunt - Blöd - Sender Sat1, also. Doch mit der Ruhe ist es ab heute, Samstag, den 25. Juni wieder vorbei. Es stehen ab 15.oo Uhr MEZ ( SoZ ) die Achtelfinalspiele auf dem Programm. Und dieses heißt ab dann: Win or loose. Die K.O - Phase hat ja den Vorteil, dass keine Mauertaktik, keine Beton - Abwehr - Strategie und kein Nicht - Fußball, mehr zum Erfolg oder Weiterkommen führen kann.

Bevor der Ball in Frankreich wieder rollt, lässt sich ein kurzes Zwischenfazit ziehen:

 Gruppe A:

1. Frankreich: Quälte sich im Auftaktspiel zu einem mühsamen, wenngleich völlig verdienten 2: 1 gegen Rumänien. Ließ dann mit dem 2:0 gegen den Außenseiter Albanien nichts anbrennen und zog über ein 0:0 gegen die Schweiz in die nächste Runde.

2. Schweiz: Mühte sich mit einem 1:0 gegen Albanien, spielte dann nur 1:1 gegen Rumänien und zog mit dem Remis gegen den Gastgeber als Tabellenzweiter in die Runde der 16 Mannschaften.

3. Albanien: Der Underdog schlechthin, doch die Skipetaren zogen sich achtbar aus der Gruppe. Dennoch reichte das 1:0 gegen Rumänien am letzten Spieltag nicht zum Weiterkommen aus.

4. Rumänien: Enttäuschte auf der ganzen Linie. Auch spielerisch waren die Auswahl des EU - Landes Lichtjahre von der Qualität von einst entfernt. Mit einem Punkt und 2:4 Toren traten die Rumänien die Heimreise an.


Gruppe B:

1. Wales : Aber, hallo, die Überraschung mit dem 100 Millionen - Euro - Spieler Gareth Bale, zeigte den Etablierten, was eine Harke ist. Nach dem nicht zu erwartenden 2:1 gegen gute Slowaken, gab es zwar im Bruderduell gegen England einen 1:2 - Dämpfer, doch das sensationelle 3:0 gegen das Riesenland Russland, ließ die Waliser sogar auf Platz 1 empor schnellen.

2. England: Eher ein äußerst mäßiger Auftritt gegen eigentlich überalterte und schwache Russen. Das 1:1 hätte hier auch umgedreht lauten können. Dann gab es den knappen Sieg gegen die Waliser und schließlich ein müdes 0:0 gegen wacker kämpfende Slowaken. Nicht gerade der Fußball vom anderen Stern; aber für ein Weiterkommen reichte es alle Male.

3. Slowakei: Der Einstand der Slowaken ging in die Hose. In der Begegnung gegen die Nobodys aus Wales. Dann setzte es eine Überraschung, als das kleine Land, den großen Bären aus Russland 2:1 bezwang. Immerhin reichte dann eine Nuller - Nummer gegen England, um sich als Tabellen - Dritter für die letzten 16 Teams zu qualifizieren.

4. Russland: Nee, das war gar nichts, was die Russen in Frankreich ablieferten. Der nervöse Trainer Leonid Sluzki trat kurz darauf zurück. Für die WM heißt es allerdings auch im spielerischen Bereich: Neuanfang.


Gruppe C:

1. Deutschland: Nach einem überzeugenden 2:0 gegen keinen Fußballzwerg mit dem Namen Ukraine und dieses, obwohl die Ukrainer beste Torchancen hatten, kam ein müder und angriffstechnisch uninspirierter Auftritt mit einer Nuller - Nummer gegen Polen. Das 1:0 gegen Nordirland reichte dann für das Weiterkommen als Tabellenführer. Dennoch muss sich Löw´s Truppe steigern; insbesondere bei der Torchancenverwertung.

2. Polen: Unsere Nachbarn starteten mit einem hoch verdienten 1:0 gegen Nordirland. Das Remis gegen Deutschland war wohl zuvor schon einkalkuliert, ehe Polen dann die Ukraine mit einem 1:0 nach Hause schickte.

3. Nordirland: Eigentlich galten die Männer aus dem verarmten Teil der Grünen Insel als absolute Außenseiter. Doch sie schlugen sich sehr wacker und ließen gegen beide Gruppen - Favoriten aus Polen und Deutschland nur ein knappes 0:1 zu; um dann die schwachen Ukrainer mit 2:0 abzuservieren. Platz 3 bedeutete eine Runde weiter. Eine Überraschung.

4. Ukraine: Du liebe Güte. Das war gar nichts. Drei Spiele, drei Niederlagen, aber - das ist noch nieder schmetternder - kein einziges Tor geschossen. Wenn es 2018 in dem Feindesland von nebenan mit der WM etwas werden sollte, ist eine Runderneuerung von Nöten.


Gruppe D:

1. Kroatien: Das die Kroaten als kleines EU - Land, eine große Fußballmacht sein können, dürfte seit ihrer Unabhängigkeit kein Geheimtipp sein. Viele der Profis sind längst in den stärksten Ligen Europas im Einsatz. Aber, daraus wurde eine Truppe mit Können, Inspiration und Herz geformt. Das die Türkei gleich zu Beginn hoch verdient mit 1:0 besiegt werden konnte, war dann doch nicht überraschend. Es folgte ein gut klassiges Spiel gegen Tschechien mit - bis dato - vielen Toren, Nach diesem 2:2 kam der eigentliche Knaller: Die Kroaten bezwangen Spanien mit 2:1 und zogen als Gruppen erster unter die 16 Teams des Achtelfinals.

2. Spanien: Da dürfte auf jeden Fall noch Luft nach oben sein, denn nach dem 1:0 gegen Tschechien und dem glanzvollen 3:0 gegen die Türkei, kam die unerwartete Niederlage gegen Kroatien. Diese Resultate reichten für Platz 2.

3. Türkei: Der Glanz der früheren Jahre ist längst verblast. Obwohl viele Spieler im Ausland ihre Moneten verdienen, war eigentlich nie spielerische Klasse auf dem Feld. Nach dem 0: 1 und 0:3  gegen Kroatien sowie  Spanien, folgte dann aber doch ein versöhnlicher Abschluss mit dem 2:0 gegen Tschechien. Es reichte allerdings nicht für ein Weiterkommen.

4, Tschechien: Die Tschechen enttäuschten eher. Das 2.2  gegen die Kroaten war neben dem 0: 2 gegen das beste und schlechteste Spiel der Mannschaft. Dazwischen lag ein 0:1 gegen gute Spanier; das reichte dann eben nicht.


Gruppe E:

1. Italien: Die berühmt - berüchtigten Minimalisten vom Stiefelland. Zunächst schickte die Azzuris die Belgier mit 2:0 nach Hause, dann folgte ein 1: 0 gegen Schweden. Das dritte Spiel war dann nur noch Makulatur, denn mit 6 Punkten war die nächste Runde bereits erreicht.

2. Belgien: Mit dem 0:2 gegen die Squadra Azzura gab gleich einen Dämpfer für den oft benannten Geheim - Favoriten. De Bruyne und Co. nahmen im zweiten Spiel die wackeren Iren mit 3:0 auseinander und ließen auch im dritten Match den enttäuschenden Schweden mit 1:0 keinen Chance auf ein Achtelfinal - Einzug. Es wurde dann nur Platz 2.

3. Irland: Die Männer von der Grünen Insel kamen zunächst zu einem hoch verdienten 1:1 gegen Schweden, wo sie sogar beide Tore schossen. Es folgte eine klare Abfuhr gegen spielstarke Belgier und dann ein 1:0 gegen unmotivierte Italiener, die längst in der nächsten Runde waren. das reichte für den dritten Rang und ein Weiterkommen.

4. Schweden: Nö, das war nichts. Slatan der Große war schwach und seine 10 Mitspieler sowie die weiteren Auswechsel - Akteure zeigten viel zu wenig, um unter die 16 Teams der Folgerunde zu kommen. Nun können sie ihre Mittsommernacht ordentlich begießen. Für die WM 2018 indes wird ein neuer Kader benötigt.


Gruppe F:

1. Ungarn: Hoho, die Magyaren. Die Wunderelf aus den 1950ern hegte viel Hoffnungen, doch die Ernüchterung kam schon bald. Der Pustzta - Staat brachte wenig zu Stande. Jetzt aber kamen sie zurück. Mit einem 2:0 gegen den Nachbarn Österreich, einem 1:1 gegen Island und einem hoch klassigen 3:3 gegen Ronaldo und Nebenmänner aus Portugal reichte es für die nächste Runde.

2. Island: Jau, die vielen " sons " und ihre Freizeitkicker mischten die Gruppe ordentlich auf. Das 1:1 gegen Portugal ließ schon aufhorchen. Dem folgte ein Remis mit dem gleichen Ergebnis gegen Ungarn, ehe die Österreicher mit 2:1 nach Hause geschickt wurden. Eine faustdicke Überraschung.

3. Portugal: Die Enttäuschung neben Russland. Nach einem blamablen Remis gegen Island, kam eine Null - Nummer gegen Österreich; dann aber eine gut klassiges 3:3 gegen Ungarn, wo sie drei Mal zurück lagen. CR 7 schien auf Touren zu kommen. Somit reichte es mit nur 3 Pünktchen für die K.O - Runde.

4. Österreich: Dies war nix. Abflug in die Heimat mit den Bergen. Das 0:2 gegen Ungarn zeigte deutlich die spielerischen Grenzen der Nachbarn auf. Auch das 1:2 gegen Island war eine Blamage. Zur WM ist noch Zeit. Doch hier muss die Sense angesetzt werden, sonst wird es auch nix mit der Qualifikation in 2016 ff.


Die Zuschauer in Frankreich:

Das beste Team schlechthin. Vor allem unsere Freunde von der Guiness - Whisky - Fraktion aus Irland sind sangesfreudig. Super Publikum. eben. Die Engländer, Russen und auch einige Schwachmaten aus Sachsen sind allerdings Absteiger.

Nun freuen wir uns auf die Achtel - Finals. Fußball, mein Leben. Ja!



https://de.wikipedia.org/wiki/Fu%C3%9Fball-Europameisterschaft_2016

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