Benediktum - Benedaktum....?



Wenn aus den Untiefen der Kurie in Rom eine Stellungnahme zu aktuellen politischen Themen erfolgt, dann muss diese nicht immer von hoher Intelligenz beschieden sein. Der Oberpfaffe im Petersdom ist nämlich ein Mensch, so, wie du und ich. Allerdings ist auch der derzeitige Papst ein überdurchschnittlich belesener, ja sogar weltgewandter Mann. Einer, der auf jeden Fall mehrere Sprachen spricht und zudem diesen Erdball beinahe überall bereisen durfte. Weil das so ist, wird er sicherlich auch den großen Unterschied zwischen seinen dortigen Empfängen und den Realitäten in diesen Ländern nur zu gut kennen.
Das traf auch auf seinen Vorgänger Ratzinger aus Bayern zu.

Doch, zwischen dem, was Ratinger und sein Nachfolger Franzikus öffentlich zum besten gegeben haben und dem, wie es in den eigenen Vier Wänden aussieht, klaffen Galaxien. Ratzinger hat nun gestern ein Pamphlet veröffentlichen lassen, in dem er mit den so genannten " 68ern " ins göttliche Gericht geht. Der einstige Katholenführer behauptet in diesem Schmähbrief doch glatt, dass die vor nicht allzu langer Zeit öffentlich diskutierten Probleme der katholischen Amtskirche mit den massenhaften Kindesmissbrauch hinter den Gemäuern dieser Schmarotzerbande aufgrund der vor mehr als 50 Jahren von einem kleinen Teil der so genannten 68er - Bewegung geforderten absoluten sexuellen Freizügigkeit zusammen hängen würde.

Aha, jetzt weiß auch der letzte Depp von dem Ex - Bazi - Papst, dass der Hunderttausendfache Kindesmissbrauch, die Zehntausendfache Vergewaltigung von Nonnen und die anschließende Kindstötung der ungewollten Säuglinge durch Kirchenknechte sowie das Tausendfache Leugnen dieser Verbrechen durch die Verantwortlichen in Klöstern, Kirchen und kirchlichen Einrichtungen, wie beispielsweise in Irland in den 1950er bis 1980er Jahren eine Art Vorläufer der 68er Bewegung zuzuschreiben ist.Diese hatten nämlich bereits ein Vierteljahrhundert zuvor einen quasi dämonischen Einfluss auf die dortige Gesellschaft und damit auch auf die Kirche.

So fabuliert der einstige Oberpfaffe aus Bayern über die Veränderungen in den Gesellschaften der Industrienationen und gibt sich dabei als all wissender Moralapostel. Er führt die " Krise " ( welche Krise der Katholischen Kirche meint er eigentlich ) vor allem auf die außerkirchlichen Entwicklungen zurück.
Dabei benennt der Pope Begriff, wie " Liberalisierung der Sexualität ", " die Abwesenheit von Gott in der heutigen Gesellschaft " oder behauptet, dass die " Revolution von 1968  " keine Normen bei der Forderung nach " sexueller Freiheit " zugelassen habe.

Aha. Jetzt bekommen die so genannten " 68er " auch noch die Schuld für die oben genannten Verbrechen der Pfaffen zugeschustert. Da muss bei dem Ex - Papst einiges im Oberstübchen durcheinander geraten sein.
Er vertritt doch tatsächlich die Auffassung, dass durch die ab den 1960er Jahren bis in die 1980er Jahre hinein gehende " Normlosigkeit " bei der Sexualität innerhalb der Gesellschaft, die einst bestehende, katholische Moraltheologie völlig weggebrochen. Dadurch sei die Kirche quasi " wehrlos " gegenüber den Entwicklungen der Gesellschaft geworden.

" Wehrlos "? Wenn es in den eigenem Umfeld bereits zum Himmel stinkt, muss ich nicht wegen eines Furzes aus dem Nachbarhaus gleich dort die Fenster aufreißen.

So wird aus der kruden Behauptung, dass der gesellschaftliche Umbruch in den 1960er Jahren dazu geführt habe, dass die Katholen heutzutage die Vorwürfe wegen in ihren Reihen begangener Sexualverbrechen bewirkt habe, ad absurdum geführt. Fakt ist wohl eher, dass Männer auch deshalb zu Priestern geworden sind, weil sie in dem Dunstkreis der Katholischen Kirche unter anderem auch ihre pädophilen Neigungen straffrei ausleben durften. Die katholische Amtskirche schaute dabei zu und der Staat ließ sie zudem noch gewähren. Mehr als jene heuchlerische Doppelmoral, wie sie sich in den Geschmiere des Ratzinger wieder findet, geht wohl kaum.

Wer ist da eigentlich jetzt der Täter und wer das Opfer? Nach der Lesart des EX - Papstes Benedikt soll die Kirche das Opfer sein, denn sie musste sich den amoralischen Forderungen einiger Bürgersöhne aus den Kreis der 68er nach sexueller Freizügigkeit geschlagen geben? Schwachsinn, Benediktum - Benedaktum!



"Jethro Tull " - " To Be Sad / Back To The Family " - Live - 1969:














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