Schnellleser



Am gestrigen Tag, also Freitag, den 12. April 2019, hatten wir den Beurkundungstermin bei einem Notar in Dresden - Striessen. Der durchaus attraktive Stadtteil unserer schönen Landeshauptstadt war uns zwar bekannt, doch ortskundig, im Sinne des Begriffs, sind wir nicht. Da kam es beinahe einem GAU nahe, dass das Navigationsgerät herum spann und ständig das erforderliche GPS suchte. Es hatte sich seit meiner letzten Fahrt zum letzten Räderwechsel, in dieser, unserer, nur noch sehr kurzen Bleibezeit, " aufgehangen ".

So half uns der mehr als ortskundige, weil heimische und hier geborene Makler über den Berg. Er beschrieb uns den Weg zum Büro des Notars fast perfekt und holte uns, nach einem erneuten Anruf, sogar persönlich von unserem Zwischenstopp, der nur einige Hundert Meter von der Kanzlei entfernt war, ab. Das nenne ich wirklichen Service.

Die Käufer waren bereits da und hatten schon im schmucken Besprechungsraum in der noch schmuckeren Villa Platz genommen.

Nach einer kurzen Begrüßung und einem Small Talk erschien dann der Notar, die Amtsperson in Gestalt eines bestellten Vertreters, der sich bei allen Beteiligten kurz mit XY vorstellte. Ein promovierter Kollege, der mich immer ein wenig argwöhnisch beobachtete, denn er wusste ja, das ich vom Fach bin.

Der junge, promovierte Kollege, versuchte seine leichte Unsicherheit durch einen Hauch von Arroganz zu überspielen. Das ist das übliche Verhaltensmuster, wenn zwei Juristen aufeinander treffen und sich nicht kennen. " Herr Kollege, Sie wissen ja? " " Aber, natürlich, Herr Kollege! Das setze ich als bekannt voraus!"

Der Vertreter des Herrn Dr., der sich mutmaßlich im Urlaub oder auf Dienstreisen befand, legte in der schönen Villa seines Amtssitzes also los. Er ratterte den 16 Seiten langen Vertragstext wie aus einem Maschinengewehr herunter. Ließ für einige Sekunden auch Fragen zu. Er klärte die Sache mit dem nicht gewünschten Notaranderkonto ( darauf komme ich in einem späteren Beitrag in meinem Blog noch zurück ), legte danach aber wieder wie die zum Einsatz gerufene Feuerwehr los. Die lesende Amtsperson ratterte die Textpassagen  derart schnell, aber sehr deutlich herunter als bekäme er für jedes Wort sein Geld und nicht die  feststehenden Gebühren.

Nach etwa einer halben Stunde war alles vorbei. Er reichte den urschriftlichen Text zum Unterschreiben herum. Das war´s! Ein notarieller Kaufvertrag bildete den Abschluss eines Lebensabschnitts, der viele interessante und erfreuliche Ereignisse beinhaltete, aber auch einige, ehe dunkle Flecken auf unserer Biografie hinterlässt.

Mit den Unterschriften wird das Kapitel jedoch noch nicht endgültig abgeschlossen. Es folgen eine Reihe von amtlichen Schritten, denn das Grundbuch und damit der eigentliche Eigentumsnachweis, muss erst noch umgeschrieben werden. Zuvor aber wird der Notar eine Auflassungsvormerkung dort eintragen lassen. Damit fließt denn auch das Geld. Allerdings in verschiedene Kanäle und auf diverse Konten. Darauf wies denn der Schnellleser während unserer Sitzung in Striessen hin.

" Time is money " - So ist es. Und da hat sich der High Speed - Vortrag des promovierten Herrn Kollegen für die Kanzlei alle Male gelohnt. Die Kostenordnung sagt es genau.


Die " Puhdys " - " Das Buch " - Live und mit großem Besteck - Ha, schööööööööööön!




 

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