Vorostern



Ein kurzer Gang durch den langsam grün und farbiger werdenden Garten zeigt, dass es Frühling ist. Damit steht auch das Osterfest vor der Tür. In 14 Tagen wird der so genannte " Gründonnerstag " auf den christlich geprägten Teil der Weltbevölkerung zukommen. Ihm folgt der " Karfreitag ". der in diesem, unserem, Land, ein gesetzlicher Feiertag ist. Die als " Karwoche " benannte Zeit wird unter den Christen mit dem " Karsamstag " fortgeführt. Zu guter Letzt folgen die beiden Osterfeiertage am Sonntag und Montag. Danach haben wir es geschafft und fühlen uns zumeist auch so.

Feiertage stressen. Es müssen Vorbereitungen getroffen werden. Und wenn dann auch noch die liebe Verwandtschaft sich treffen soll, wird es noch stressiger. Aber auch die Flucht vor dem Ostertrubel kann mit erheblichem Stress einhergehen. 

Weil viele Menschen vor und zu diesen Osterfeiertagen die gleichen Ideen, nämlich diesen entfliehen zu wollen, entwickeln, kommt es auf den Autobahnen zu gigantischen Staus. Die vielen Flughäfen sind zum Bersten voll. Und wenn das Wetter mitspielt, werden auch die Ausflugslokale von Massen an Menschen heimgesucht.

Wir leben auf einem längst überbevölkerten Planeten, dessen immer größer werdende Bevölkerung sich immer mehr ausbreitet. Die Mobilität zählt zweifelsohne zu jenen Auswüchsen dazu.
Wer diesem Drang, wie Lemminge, zur gleichen Zeit das Gleiche tun zu müssen, entgegen treten möchte, sollte einfach zu Ostern gar nichts machen. Zuhause bleiben, ein Buch lesen oder lieber die 10. Wiederholung eines " Tatorts " glotzen. Das dürfte Umwelt schonender sein.

Bunt bemalte Ostereier, die von einem Mutanten mit dem Namen Osterhase irgendwo im trauten Heim, im Garten oder sonst wo in ein Nest gelegt worden sein sollen, können auch dort betrachtet werden. Da muss nicht immer eine Reise zum Ende der Welt oder auf die Balearen / Kanaren gebucht werden.

Unser Beitrag zum anstehenden Osterfest hängt jedenfalls seit vorgestern bereits im Garten. Die bunten Plasteeier geben den noch sehr gemächlich grünen wollenden Bäumen die richtigen Farbtupfer. Was macht man nicht so alles, um den Nachbarn zu imponieren? Der Mensch ist auch hier ein Herdentier. Er folgt der blökenden Masse. Auch zu Ostern - auch mit heidnischen Bräuchen. Auch dann, wenn er sich in einem mutmaßlich christlich geprägten Land bewegt.

Das Christentum war ja schon immer sehr anpassungsfähig.
Warum dann nicht zu Ostern?




" Blackfield " - " My Gift Of Silence " - 2007:







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