David Sanborn in " ? " - Ein Genuss.

 Beim Malträtieren des jetzt bezahlten Crosstrainer versuchte ich verzweifelt einen, der durchaus schweißtreibenden Bewegungsabläufe entsprechenden Internetradiosender einzustellen. Das die Empfangsmöglichkeiten aufgrund der sehr soliden Bauweise des Ende der 1970er bezogenen Reihenhauses mir so manches Mal eine beinahe unlösbare Aufgabe stellte, zappte ich bei den unter " Favoriten " programmierten Stationen herum. Dabei geriet ich zu dem von Radio Bremen betriebenen Kanal " Beat Club ". Ein Angebot der kleinsten öffentlich - rechtlichen Rundfunkstation für die überschaubare Fangemeinde der einstigen 60er Jahre - Kultsendung der ARD. Die meisten, wenn nicht sogar sämtliche " beat Club " - Ausgaben sind zwar längst über " YouTube " rund um die Uhr aufrufbar, dennoch lohnt es sich in die von den Moderatoren Lutz Hanker und Bernd Scheßelmann moderierten Radiosendungen hinein zu hören.

Hier werden nicht nur längst bekannte Titel aus den glorreichen Jahren der " Beat " - Ära vorgestellt, sondern auch solche Stücke, die in der 1970er - Dekade eingespielt, dann mehr oder weniger zu einem kommerziellen Erfolg avancierten und vielleicht irgendwann danach wieder in Vergessenheit gerieten, erneut zu Gehör gebracht. So auch am 17. 08. 2025. 

Und dort hörte ich dann innerhalb der als Endlosschleife zur Verfügung gestellten Sendung diesen Titel:


Häh? Schon bei den ersten Sekunden des Stückes fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Dat Ding hast é doch auch! Und, ja, die CD steht seit vielen Jahren irgendwo unter " N " einsortiert in meinem Archiv. Dort steht sie und steht und steht...


Zum Ende der 90er Dekade habe ich mir den Silberling aus einem Musikgeschäft im ostfriesischen Städtchen Leer gekauft. Danach einige Male in den CD - Spieler gelegt, um sie schon bald dort einsortiert zu belassen. Nena? Na, ja, war schon seit dem hoch stilisierten Lied " 99 Luftballons " nicht so meine Kragenweite. Weder musikalisch, noch vom Frauentyp her. Mittlerweile sind wir beide viel älter, aber vor allem vom Musikgeschmack aus betrachtet, noch weiter auseinandergegangen. Was das Figürlich betrifft aber nicht. Die im zarten Alter von 65 Jahren weiterhin herum tingelnde, als " Berufsjugendliche " verhohnepipelte Pop - Sängerin sieh immerhin noch gut g()e(r)halten aus.

Aber, zur Sache: 

Das Stück ging mir einst nicht aus dem Ohr, weil dort ein Saxophonsolo zu hören ist, das beinahe unter die Haut ( auch die alte eines Kraut - und Hardrock - Anhängers ) geht. Dargeboten ist es von dem Musiker David Sanborn (  https://de.wikipedia.org/wiki/David_Sanborn ). Er spielte seine Passage in einem Studio in den Vereinigten Staaten ein und ließ das Tape über den Großen Teich fliegen. Der weitere Vorgang dürfte dann nahezu zwangsläufig erfolgt sein. Das Studio in dem Frau Kerner alias Nena ihr Album aufgenommen hat setzte das Versatzstück in den Song " Lass mich dein Pirat sein " ein. Fertig war das Lied, dass die Plattenfirma "  CBS " brachte es als Single - Auskopplung 1984 auf den Markt.

Das Album besteht aus 12 Titel zu hören. Deren Texte - salopp formuliert - eher von schlichteren Inhalt sind. Hatte der Hit " 99 Luftballons " durchaus eine politischen Aussagekraft, vergehen die Liedtexte dieser LP / CD im Nirwana des Alltäglichen. Ehrlich gesagt dieses Geschwurbel von Liebe und anderen Gefühlsduseleien nervt.    

https://de.wikipedia.org/wiki/%3F_(Fragezeichen)_(Album)

Dennoch: " Lass mich dein Pirat sein " ist wegen des Beitrags des vor etwas mehr als einem Jahr verstorbenen Saxophonisten David Sanborn ein gelungenes Lied. Text hin, Geschwurbel her!

Und so sieht es wohl auch, der sich aus dem " Beat Club " in diesem Monat verabschiedende Lutz Hanker, als er zu dem überraschender Weise dort kredenzten Nena - Stück die eigene Wertschätzung moderierte " das kann man mal spielen ". 

Ansonsten werden dort eher wahrhaftige Beat - Pop - und Rock Klassiker dem Hörer dargeboten: 

https://www.bremeneins.de/sendungen/beatclub-102.html

Inzwischen auch solche, die jenseits des Mainstream der 60er - bis 80er Dekaden des letzten Jahrhunderts über den Äther gingen. Dabei spielt die in die esoterische Nische abgedriftete Frau allerdings keine Rolle. Kerner brachte sich in den " Corona " - Jahren durch teils abstruse Aussagen zu den der Bevölkerung zugemuteten Einschränkungen zwar wieder in die Öffentlichkeit, doch ihre Musik ist dadurch nicht wesentlich besser geworden. Warum sollte sie auch?


DAVID SANBORN  -  Carly´s Song  -  Hideaway  -  1980:




  


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