Fußballbundesliga, die 63te!
Seit dem vorgestrigen Freitagabend rollt ab 20.30 Uhr der Fußball in der Ersten Liga wieder. Die 63. Saison wurde mit dem Eröffnungsspiel zwischen dem aktuellen Deutschen Meister, dem FC Bayern München, in der Münchner Arena eröffnet. Unter den Augen von mehreren Hundert Millionen Fernsehzuschauern zeigten die " Bayern " dann spätestens nach dem ersten Tor ,wer dort das Sagen hat.
Die sodann völlig überforderten Mannen um den neuen Trainer Ole Werner gingen deshalb mit 0:6 unter. Wer gedacht hatte, es könnte ein spannendes Spiel zweier Teams, die sich auf " Augenhöhe " begegnen, werden, war schief gewickelt. Nix da!
Nach dem 4: 0 stellte ich deshalb die " Flimmerkiste " wieder ab. Mir reichte es. Schon wieder eine derart öde verlaufende Begegnung.
So wird sich denn schon gleich am ersten Spieltag zeigen, wer der Meisterschaftsanwärter Nummer Eins ist. Dazu hätten nicht einmal die 17 Trainerkollegen des Herrn Company befragt werden brauchen.
Bereits vor jenem Spiel am Freitagabend, hatte ich mir zu den weiteren 16 Klubs so meine Gedanken gemacht.
- Hamburger Sportverein: Der einstige " Dino " der Ersten Liga wird zwar mit viel Euphorie nach dem lang ersehnten Wiederaufstieg in die Spielzeit starten, doch ob allein diese ausreichen wird, um im knallharten Wettbewerb zu bestehen, ist zweifelhaft. Wenn es einigermaßen gut lläuft, könnte ein Platz im unteren Mittelfeld am Ende erreichbar sein.
- 1. FC Köln: Die Domstädter, die vor mehr als 61 Jahren den ersten Deutschen Fußballbundesligameister stellten, sind längst zur Fahrstuhlmannschaft geworden. Es gilt deshalb das oben Gesagte,
- 1. FC Heidenheim: Nach der ersten Saison galten die Heidenheimer noch als Überraschungsmannschaft. Doch die harte Realität kehrte in das Vereinsumfeld schnell zurück. Der Abstieg konnte in diesem Jahr gerade so abgewendet werden. Ob das erneut gelingt?
- TSG 1899 Hoffenheim: Der einst als " Hopp " - Klub verspottete Verein aus dem badischen Kraichgau rockte irgendwann die Liga. Das ist sehr lange her. In der abgelaufenen Spielzeit krebsten er in der Abstiegszone herum. Daran könnten sich die Anhänger auch in der neuen Saison gewöhnen?
- FC St. Pauli: Die so genannten Kiez - Kicker kämpften sich nach und nach aus der Abstiegszone. Ein Zustand, der sich kaum ändern wird. Mit den Schwergewichten der Ersten wird der " kleinere " Hamburger Fußballklub kaum mithalten können.
- 1. FC Union Berlin: Während der selbst ernannte " Big City Club " in der Zweitklassigkeit verweilt, konnten die " Köpenicker " sich in der Beletage etablierten. Nach einem unverhofften Höhenflug zu Beginn des dritten Jahrzehnts sind die Berliner wieder geerdet und dürften im Mittelfeld verbleiben.
- FC Augsburg: Die " Fugger - Städter " aus dem bayrischen Schwabenland mussten sich wie weitere 10 Mitkonkurrenten mit dem Abstieg befassen. Der Klub ist dennoch erstklassig geblieben. Das dürfte sich auch in der neuen Spielzeit nicht ändern. Augsburg kann mit einem gesicherten Mittelfeldplatz rechnen.
- VFL Wolfsburg: Der VW - Werksklub lief in der letzten Saison den eigenen Ansprüchen hinterher. Statt Spiel auf internationalen Niveau, gab es überwiegend Abstiegskampf pur. Das soll sich ändern. Ob es gelingt, wird fraglich bleiben.
- VFL Borussia Mönchengladbach: Ja, die ehemalige " Fohle - Elf " ( eher Mannschaft ) hat ja schon bessere Zeiten erlebt. Damit ist es längst vorbei. So dümpeln die Gladbacher im grauen Mittelmaß herum. Wohl auch in dieser Saison?
- VFB Stuttgart: Der amtierende deutsche Pokalsieger tat sich nach dem Fortgang des " Knipsers " Guirassy in vielen Spielen schwer. Von der Leichtigkeit des fußballerischen Seins war nichts mehr zu vernehmen. Das Gezänk um den Ersatzmann Nick Woltemade nervte; was der Stabilität der gezeigten Leistungen zum Ende der Spielzeit nicht gerade gut getan hat. Da wäre mehr drin gewesen.
- SV Werder Bremen: Überraschung, Überraschung! Meine Grün - Weißen schnupperten für kurze zeit an einem Tabellenplatz, der zur Teilnahme an der UEFA Conference League berechtigt hätte. Daraus wurde dann doch nix. Vielleicht war dieses einer der Hauptgründe, warum der Ex- Trainer Ole Werner seinen Abgang vorbereitet hatte. Mit dem Nachfolger Horst Steffenholpert es noch. Pokal Aus bei den best gehassten Bielefelder, eine 1:4 Klatsche zum Saisonauftakt im unbeliebten Frankfurt und auch die Vorbereitungsspiele waren wahrlich nicht das Gelbe vom Ei. Eine schwierige Spielzeit wird erwartet.
- RB Leipzig: So richtig rund lief es bei den Sachsen in der abgelaufenen Saison 2024 / 2025 nicht. Die hoch gesteckten Ansprüche konnten nie erreicht werden. Auch die Rasenballer aus Leipzig haben nach dem Aufstieg in die Erste bereits den 15. Trainer verpflichtet. Es wird nicht der Letzte sein. Die 0:6 - Packung gegen den FC Bayern im Auftaktspiel lässt erahnen, was auf Ole Werner zukommt. Da kann Jürgen Klopp als namhafter und für höhere Aufgaben verpflichteter Ex - Kollege kaum zur Linderung beitragen.
- 1. FSV Mainz 05: Tja, eine vergangene Spielzeit mit einigen Höhepunkten. Beinahe hätten die Mainzer sogar Champions League spielen dürfen. Ob dieses wiederholt werden kann, muss jedoch arg in Zweifel gezogen werden. Die Konkurrenz ist doch zu groß.
- SC Freiburg: Die Breisgauer schlossen die letzte Spielzeit mit einem kaum erwarteten fünften Platz ab. Damit dürfen sie in der UEFA Europa League auflaufen. Zeitweise winkte gar die " Königsklasse ". Dass wäre dann aber wohl ein wenig zu viel des Guten gewesen. Bei den europäischen Schwergewichten, die sich dort tummeln, hätte es so richtige Abreibungen gegeben. Die begonnene Spielzeit wird ohnehin eine noch größere Herausforderung.
- BVB 09 Borussia Dortmund: Beinahe wäre die 62. Spielzeit für die Schwarz - Gelben aus dem Westfälischen zur mittleren Katastrophe ausgewachsen. Lange lagen die Borussen irgendwo im Mittelfeld der laufenden Tabelle. Dann kam Nico Kovac und krempelte den Laden um. Jetzt darf der BVB vor seinen fast 82.000 Zuschauern erneut in der " Königsklasse " zeigen, ob er auf europäischen Rasen mithalten kann. Das dürfte wohl auch in der nächsten Zeit so bleiben.
- Eintracht Frankfurt: Na, da schau her. Nicht nur Europa League für die Mannschaft aus der Main - Metropole! Da lässt sich bereits in der Vorbereitungsphase auf Pump gutes Spielermaterial einkaufen. Dieses gelang den Frankfurtern tatsächlich. Ob die Eintracht auf europäischen Niveau mithalten kann, bleibt abzuwarten. Wenn es in der CL flutscht, wäre ein Platz unter den ersten drei nach dem FCB in der BuLi keine große Überraschung.
- Bayer 04 Leverkusen: Ein Mal Meister, ein Mal Vizemeister. Das sind die Erfolge des abgewanderten Trainers Xavi Alonso. Mit ihm sind viele namhafte Akteure entfleucht. Was gleichbedeutend mit einem vollkommenen Neuanfang ist. Der wird sich mehr als holprig gestalten. Dennoch dürfte die so genannte Werkself zu der Top 5 der Liga zählen.
- FC Bayern München: Frage an den Trainer Vincent Company: " Sie sind von allen Bundesligatrainern zum Titelfavoriten ernannte worden. " Seine Antwort: " So! Mich hat niemand gefragt. "
Freuen wir uns also auf eine neue Spielzeit mit hoffentlich vielen Toren, wenig Platzverweisen und noch weniger Gesabbel der Kommentatoren aus der Medien - Meute. Auf: " Die Eintracht ist nun Bayern - Jäger Nummer Eins ", kann ich getrost verzichten.
ANDRE BRASSEUR - Early Bird Satellite - 1965 :

Kommentare