Die Fidel Spielerin bei " Riverdance "

 


Als ich am gestrigen Sonntagnachmittag mich mit dem Anbringen einer Gardinenstange im Musikzimmer versuchte, griff ich dazu - eher zufällig  - in mein CD - Archiv und angelte eine der vielen selbst gebrannten CDs heraus. Auf dem Inlet las ich " Riverdance Songs From The Show ".

" Riverdance "? Lange nicht gehört! da war doch noch was? Ich kramte in meinem Gedächtnis herum und aus der blassen Erinnerung wurde nach und nach eine wieder zurückgekehrter Handlungsablauf.

Die Musikshow " Riverdance " gastierte 2001 zum dritten Mal in der Freien Hansestadt Bremen und tart dort in der Stadthalle auf. Die Eintrittskarten waren nicht gerade günstig. Deshalb konnte ich nur noch eine der wenigen, quasi übrig gebliebenen Tickets für die Oberränge ergattern. Allerdings entschädigte die Qualität der Sitzplätze, die direkte Draufsicht auf die Bühne und die durchaus akzeptable Akustik für die bei 75 DM liegenden Karten.

An einem frühen Nachmittag fuhr ich mit meiner Tochter zu der ersten Veranstaltung des Tages zur Bremer Bürgerweide und durfte sogar kostenfrei dort Parken ( Mittlerweile sind für ein Parkplatz satte 8 Euro zu berappen ). Immerhin gab es keine lange Warteschlange vor dem Einlass. Zudem zeigte sich die damalige Stadthalle ( diese wurde nach einem Um - bzw. Anbau nunmehr in " ÖVB - Arena " umbenannt ) als eher mäßig besucht. 

Als die von dem Iren Bill Whelan konzipierte Musikshow begann, war es draußen noch hell. Deshalb wurde nur ein Teil de an der Decke und einem Bühnenaufbau installierten Scheinwerfer angestellt. Auf dem mit einer festen Auflage versehenen Podest standen zwei Schlagzeuge und mehrere Instrumente sowie Mikrophone. Das Licht schien zunächst leicht bläulich auf die Bühne auf der dann aus dem abgedunkelten Teil eine Gruppe Frauen und Männer in einer schwarzen Kleidung hervor traten. Im Hintergrund waren leise Flötentöne zu hören, die dann abebbten. Danach setzte ein Schlagzeug - Inferno ein.

Meine Tochter hielt sich vor Schreck die Ohren zu. Während ich die Szenerie auf der Bühne genau beobachtete, erhellte sich diese, so dass ich den Schlagzeuger jetzt erkennen konnte. Neben ihm stand eine junge, attraktive Frau mit einer gläsernen Fidel in der Hand. Der Schlagzeuge Debi Reynolds , der rechts von ihr hinter der " Bude " saß, begann kräftig auf den Becken herum zu trommeln. Auch die Fidel Spielerin legte los. Wie es der Zufall wollte, sah sie dabei mehrfach in Richtung des Oberranges in dem meine Tochter und ich beinahe vereinsamt saßen. Es erschien mir so, als würden sich unsere Blicke wiederholt treffen.  

Ja, kein Zweifel, die Irin an dem gläsernen Instrument gefiel mir. 

Nach dem Auftritt gab ich - nicht nur ihr - einen längeren Applaus. Die Whelan - Show hatte bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Aber nicht nur wegen der sehr attraktiven irischen Schlagzeugerin. Auch die Stepdance - Einlagen waren phantastisch. Wenngleich diese Art von Musik nicht unbedingt in mein Portfolio passte, kaufte ich mir an einem mobilen Stand im Foyer der Stadthalle eine CD mit Stücken aus der Show.  

Dass der ehemalige Vortänzer Michale Flatley bereits längst aus dem Ensemble ausgetreten war und mit " Lord Of The Dance " ein eigenes Konzept auf den Bühnen Europas brachte, wusste ich zu jener Zeit und viele danach nicht.  

https://de.wikipedia.org/wiki/Riverdance_–_The_Show

Jetzt, also mehr als 24 Jahre danach, hielt ich also die selbst gebrannte CD mit jenen Stücken in der Hand, die vormals auf der Bühne der Bremer Stadthalle kredenzt wurden. Dabei fragte ich mich, wie sie nun gehießen haben könnte, die Irin mit der Fidel. Ein Blick auf eine Seite im Internet, gab mir sofort dazu Auskunft. 

https://www.discogs.com/release/7003713-Bill-Whelan-Riverdance-Music-From-The-Show?srsltid=AfmBOop5SRo2j3tJUM91nGFpdWfxDOOCxhj2-FGkYJYWxRXTH_8GKYoN

Maire Breatnach ! Aha, sie hieß  damals ( wie heute? )

https://www.discogs.com/artist/551340-Máire-Breatnach

https://www.mairebreatnach.com

Eine Berufsmusikerin also. Okay, warum nicht. Ihrem Geburtsland ging es wirtschaftlich nicht mehr so miserabel, wie viele Jahre zuvor. Was wohl auch ein Grund dafür ist, warum die Irin - nicht nur - in ihrem Land sehr erfolgreich ist.

https://de.wikipedia.org/wiki/Máire_Breatnach

Ja, gut, ich sach´ma´: Wir sind alle jene 24 Jahre älter geworden. 

Ich legte die CD mit den Lieder aus der ersten " Riverdance " - Show in das genauso alte Abspielgerät. Und dann legte sie los, die Fidel Spielerin aus Dublin.  

Beim recherchieren zu diesem Post fand ich dann noch diesen Artikel aus dem Jahr 2001:

https://taz.de/Historie-versteppt/!1181510

Pah, was hat die Republik Irland mit Nordirland und der IRA zu tun? Nix? Nein, beides sind irisch - stämmige Bewohner, die ihren gemeinsamen Ursprung im Volk der Kelten haben. Na, und?




 


Kommentare

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

Letztes Lied - Mascha Kaleko und die traurige Wahrheit über den Tod.