Gastroenteritis


 


Heute ist Mittwoch. Eigentlich ein Tag wie jeder andere auch. Doch am heutigen frühen Nachmittag werkelten wir im Musikzimmer herum. Der Raum erfuhr bei der Einrichtung eine kleine Auffrischung. Noch während der Umräumaktion plagte meine bessere Hälfte ein leichtes Magenkneifen. Es folgte ein plötzlicher Durchfall. Nach kurzer Zeit ein erneuter, dieses Mal heftigerer Durchfall, einhergehend mit leichter Übelkeit und Mattigkeit.

Der Übeltäter dazu war schnell ausgemacht. Sie hatte zum Brunch einen selbst zubereiteten, gemischten Salat gegessen, der unter anderen aus Romanaherzen bestand. Und die waren offensichtlich mit Pestiziden verunreinigt.  

Nach knapp einer halben Stunde war der Spuk vorbei. Die Schlappheit verblieb indes. Wir überlegten, warum diese nicht gerade selten  Durchfallerkrankungen besonders häufig in den Sommermonaten  auftreten. Es mag an der Vielzahl der jetzt angebotenen Obst - und Gemüsesorten liegen, die oft mit Chemie behandelt werden. Weshalb Experten anraten, diese Lebensmittel nie ungewaschen zu verzehren.

Insbesondere bei Auslandsaufenthalten sollte dieser Rat beherzigt werden, sonst kann es zu üblen Magen - Darmerkrankungen führen. Die Berichte hierüber sind vielfältig. Die sie vorbeugenden Empfehlungen, diese 60 % aller Reiseerkrankungen ausmachenden Infektionen, ebenso:

 https://www.msdmanuals.com/de/heim/verdauungsstörungen/gastroenteritis/reisedurchfall

Häufig werden solche unliebsamen Begleiterscheinungen bei Fernreise zu einem Ärgernis, dann nämlich, wenn die Symptome erst nach Tagen wieder abklingen. Die Urlaubsfreuden sind dann zumeist dahin. Was in Mexiko unter " Montezumas Rache " verstanden wird, gilt anderorts als eine durch Bakterien verursachte Magen - Darmgrippe, die in der Regel medikamentös behandelt werden muss. 

Und gerade eine solche Magen - Darmgrippe fing ich mir während eines Thailand - Urlaubs 1988 ein. Ich hatte mich zwar vor Reiseantritt über die Risiken eines Aufenthalts in dem asiatischen Land über einen Reiseführer informiert; dazu entsprechende, dringend empfohlene Impfungen durchführen lassen und war auch bei der Wahl der Speisen eher umsichtig, doch einen alt bekannten Gefahrenherd vernachlässigte ich dennoch. Ich trank eine Coca Cola mit Eiswürfeln. Letztere hätte ich sofort aus dem Glas entfernen müssen. 

Einige Stunden später erfolgte deshalb eine böse Überraschung. In meinem Magen - und Darmtrakt begann es zu rumoren. Wenig später musste ich mich übergeben. Beinahe gleichzeitig entlud sich mein Darm in fast eruptiver Form in der Kloschüssel. Es floss gleichzeitig oben und unten heraus. Ich hatte mir einen Virus eingefangen, den ich über das nicht abgekochte, damit verunreinigte, zu Eiswürfeln gefrorene Wasser, aufnahm.

" Montezumas Rache " quälte mich drei Tage lang, ehe ein Medikament, das ich in einer Verkaufsbude kaufen konnte, dem Leiden ein Ende bereitete. Der Betreiber der baufälligen Butze kannte solche Fälle bereits. Nachdem wir uns über die beiderseits nur rudimentär vorhandenen Englischkenntnisse mit Händen und Füßen sowie eine " Langenscheidts " Mini - Übersetzungsbuch unterhalten konnten. Wobei er mir die entscheidende Frage mit " You want stop it ? " stellte, übergab er mir einen Blister mit Tabletten, erklärte mir dabei, dass ich je eine Tablette am Tag nehmen müsse und knöpfte mir dafür 100 Baht ( THB ) ab. 

Eine gern gezahlte Summe, denn das Zeug half tatsächlich. " Montezumas Rache " wurde gestoppt.  



T2  -  Morning  - It All Work Out In Boomland  -  1970:


  

 

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