Der Rolf Töpperwien kann das Mausen nicht lassen!

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Smalltown Boy - WIKIPEDIA
Fußballbundesligakonferenz am 23. 10. 2010 zum 9. Spieltag. Während sich um kurz nach 16.00 Uhr die Kommentatoren und Kommentatorinnen in den Stadien der 5 Spielorte die Bälle kurz und knapp zu passen,genieße ich die Atmosphäre aus den Arenen. Doch plötzlich halte ich inne: Aus dem Niedersachsenstadion - auch wenn der Spielort AWD-Arena heißen soll - kommentiert - häääääh - Rolf Töpperwien. Wieso der? Warum schildert ein ehemaliger ZDF-Mitarbeiter jetzt für die ARD? Und warum schildert er das Spiel des Heimvereins Hannover 96 gegen den 1. FC Köln? Tja, warum wohl?
Zunächst hat sich der " Töppi " ja vor einigen Tagen von den Zuschauern des ZDF, für das er mehr als 37 Jahre als Reporter, Kommentator und Moderator tätig war, ein wenig rührselig verabschiedet.

Zwischen seinem Rundfunk-Neueinsatz am 23. 10. in Hannover, seinem TV-Abschied am 26. 09. 2010 ( seinem 60. Geburtstag ) und seinem Einstieg beim ZDF im Jahre 1973, liegen 37 bewegte Jahre. " Töppi " hat darin von insgesamt 1.444 Bundesliga-Begegnungen berichtet. Dabei berichtete er von sehr guten, mäßigen und miesen Spielen. Auch bei den Letzteren  gelang es im oft, das wenige an Fußballkunst noch mit herüber zu bringen,was eigentlich gar nicht mehr vorhanden war. Die Routine und seine direkte und häufig unkomplizierte Art, sich auch bei unangenehmen Gesprächspartnern einen gewissen Respekt zu verschaffen, kennzeichneten den ZDF-"Töppi ".

Nun wollte er zu seinem runden, seinem 60. Geburtstag mit dem Kommentieren Schluss machen. Doch- ach! Der gute " Töppi " stieg bereits 4 Wochen später bei den Kolleginnen und Kollegen der Rundfunkzunft wieder ein. Zufall? Wohl kaum!
" Töppi " hatte zu Beginn der verblödenden 90er Jahre. als das Privatfernsehen mit einem Gewaltmarsch durch die Sendungsformate den ÖR die Platzhirschrechte abspenstig machen wollte,einen großen Durchhänger. Erst durfte er nur noch am Rande seinen geliebten Fußball für seinen Brötchengeber, mit dem man meistens eher schlechter,denn besser sieht, Bericht erstatten. Dann wollten die ZDFler und ihre Altherrenriege ihm noch wegen eines von ihm abgerechneten "Puff"-Besuchs ans Leder. Und als sein Stuhl zu wackeln drohte, verschanzte er sich auch noch in seiner Privatsphäre hinter einem Drogenvorhang. Im Jahre 2000 - als viele MitbürerInnen schworen, ein neuen Anfang in ihrem Leben zu suchen - kam " Töppi " vollends auf den Hund. Er wurde im Drogenrausch zum Zündler und erlitt schwere Verbrennungen am Körper, als er in seiner Wohnung mit Spiritus herum doktorte.

" Töppi " wäre nicht zu dem " Töppi " aufgestiegen, für den ihm viele Zuschauer die Treue hielten: Er kämpfte um sein Leben, um seine große Leidenschaft, den Fußball, den SV Werder Bremen und als gebürtiger Niedersachse um die Braunschweiger Eintracht. Rolf Töpperwien gelang das Comeback. Er stieg wieder beim ZDF ein, so, als wäre er nie Out gewesen.

Nun, nach weiteren 10 Jahren hatte er Schluss gemacht. Es sah so aus, als wäre der Vorruhestand die Alternative zu seinem Sportreporterjob. Aber- weit gefehlt. Keineswegs will sich " Töppi " zum Alten Eisen umfunktionieren lassen. So kommentierte er von einer Partei zwischen Hannover 96 und dem 1. FC Köln. Einem Bundesligaklassiker der ersten Jahre. Es trafen der erste Deutsche Fußballmeister (BRD) mit dem auch später Bundesliga international auf Jagd nach Trophäen ging, auf den niedersächsischen Rivalen seiner Braunschweiger Eintracht.
Nun, das Spiel zeigte wohl eher Durchschnittskost. " Töppis " Kommentatorenleistung war es denn auch. Er sollte sich umstellen,denn de Zeit der großen Reporter, die mit fieberten, die sprachlich mit spielten und gefühlmässig mit litten, sie ist längst vorbei.

Dennoch: Die Hereinnahem des Rolf Töpperwien in das ARD-Rundfunkkommentatorenteam der Bundesligakonferenz ist in der Tat eine Bereichung. So,wie durch die fesche Art des Kommentierens seiner Schwester Sabine Töpperwien, die bekanntlich für den WDR kommentiert, ein Frischluftzug durch den oft vermieften ARD-Klüngelstall weht.

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