Der innovative Wurm im faulen Apfel CDU und andere Erkenntnisse aus dem Irrenhaus Deutschland.

Das bundesdeutsche Kabarett hat es in den Zeiten der Comedy-Verblödung nicht gerade leicht. Es muss sich gegen die - eingebettet von Werbe-Müll-Brüll-Spots - zwischen den bei SAT1 ,RTL  und dem Raabśchen Okkupationssender PRO 7 ab Freitag abgesonderten Wochenend-Vorglüh-Besinnungslosigkeits-Gesülze nicht nur durch setzen, nein, das ÖR-Kabarett muss um Längen besser sein, als jene Darbietungen der Buntstationen.
Leider fehlt es dazu an Protagonisten mit Format.

Als in den End - 50er Jahren die großartigen Bühnen in Berlin, München oder Düsseldorf, die da waren: " Berliner Stachelschweine ", " Münchener Lach-und Schließgesellschaft " und das " Düsseldorfer Kom(m)ödchen " in relativ langen Zeitabständen ihren Vorhang für das schon damals Gebühren finanzierte Erste Programm der ARD öffneten, wurde mit jedem Auftritt der Ernst des Lebens in der restaurativen Adenauer - Gesellschaft auf die Schippe genommen. Und wie!
Dass von dem Über-Kanzler aus Bonn im Anschluss an eine solche Sendung die Programm-Gewaltigen eingeschüchtert und gegängelt wurden,war einst genauso an der Tagesordnung, wie eben die via kabarettistischer Glanzleistungen erneute Retourkutsche der Gerüffelten in einer weiteren Sendung.

( Sämtliche Fotos mit Quellenangaben aus:)
http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%BCnchner_Lach-_und_Schie%C3%9Fgesellschaft

http://de.wikipedia.org/wiki/Die_Stachelschweine


http://de.wikipedia.org/wiki/Kom%28m%29%C3%B6dchen

In den damals besseren Zeit, ab Mitte der 60er, lieferten die Kabarett-Bühnen ein wahres Feuerwerk an Regierungs - Gesellschafts - und teilweise Systemkritik ab. Bekannte Mitglieder, wie Dieter Hildebrandt, Achim Striezel oder Ursula Noack, Ursula Herking, Wolfgang Neuss, Wolfgang Gruner usw. waren das Aushängeschild der buindesdeutschen Beißkultur.
Später kamen ebenso bekannte Mitwirkende, wie Jochen Busse oder Bruno Jonas, aber auch Henning Venske, jener unvergessene NDR-Moderator und TV-Lästerer hinzu.

In der Jetztzeit sind leider nur noch wenige Sendungen übrig geblieben. Zu diesen zählt das vom ZDF ( horch,horch! ) ausgestrahlte " Neues aus der Anstalt ".Hier treten regelmäßig Urban Priol, Georg Schramm und Franz-Markus Barwasser nebst diverser Gäste auf.

Die Anstalt, dass ist die Bundesrepublik Deutschland, deren politische Spitze hier - wie in den Jahrzehnten zuvor schon - mit oft beißendem Spott vorgeführt wird. Aber auch gesellschaftliche Strömungen und sonstige Einzelpersonen bekommen ihr Fett ab.
In der aktuellen Sendung der Priolśchen Neuigkeiten-Palette fanden sich - neben der Frage nach dem Sinn und Unsinn der derzeit aufkeimenden Migrationsthematik - auch Verhohnepiepelungen verschiedenen Religionen. Dieses Thema dürfte nicht ganz unproblematisch sein, denn gerade dazu ist der Grad der individuellen Befindlichkeiten sehr unterschiedlich einzustufen. Während Wulff, der Bundespräsident dieses Landes erst kürzlich vollmundig den Islam als Teil der BRD-Kultur eingestuft hat,sieht das der bayrische Ministerpräsident und CSU-Vorsitzende Seehofer völlig anders. Er will in diesem, unserem Land keine unkontrollierte Zuwanderung mehr und erkennt,dass es eben kein Einwanderungsland sei.

Damit aber noch nicht genug: Aus dem Dunstkreis der Frankfurter Buchmesse steigen jene markanten Duftmarken der Herren Sarrazin,Koch und Konsorten empor,die sich auf die konservativen Werte der 50er Jahre besinnen wollen und deshalb neben der Kochkunst, den Kirchen als tragende Säulen des Staates, sowie der Kinderaufzucht in häuslicher Umgebung, auch die Frauen zurück in ihre biologisch vorgesehenen Postionen katapultieren wollen. Urban Priolś Mannschaft nimmt sie allesamt hoch. Zieht ihnen in den Sketchen die Ohren lang. Das ist gut so, denn ohne die Anstaltssendung wäre das politische Kabarett nur noch ein Schatten seiner selbst. Das es eben noch kein Auslaufmodell ist, dafür steht die Qualität der Kabarettisten rund um jenen Mann, dessen innovative Haarfrisur ständig an den Mann erinnert, der die Finger in der Steckdose hat. Eben auch deshalb sind jene 50 Minuten im ZDF oder als Wiederholung im Spartensender " ZDF Neo " ein reines Vergnügen, eine Wohltat zu dem sonstigen - oft unerträglichen - Sendemist, den die Anstalten dem Glotzer so um die Augen und Ohren werfen.



Völlig zu Recht behauptet denn Urban Priol in seinem Schlusssatz: " Ich möchte der innovative Wurm im faulen Apfel der CDU sein! " Er ist es,denn wie er den Schwachsinn der Konsorten um Merkel,Seehofer oder Wulff mundgerecht filetiert, dem Zuschauer kredenzt ist eine Gaumenfreude.

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