FC Kölle - der Karnevalsverein!

Habe ich ich's doch geahnt! Als gestern gegen 17.18 Uhr das Bundesligaspiel zwischen dem Hannoverschen Sportverein von 1896 und dem Bundesligaerstmitglied aus Köln, dem 1. FC Köln, gegründet durch Fusion am 13. Februar 1948,abgepfiffen wurde und der Gast mit 1:2 den Kürzeren zog, war schon anhand der Kommentierung des guten Rolf Töpperwien zu hören,dass der Trainer Zvonimir Soldo dieses Amt nicht mehr lange inne haben wird.

Kaum 24 Stunden später lautete eine Nachricht so:

" Der 1. FC Köln hat sich von seinem glücklosen Trainer Zvonimir Soldo getrennt. Der Klub bestätigte die Entlassung nach einer Vorstandssitzung. Bis auf Weiteres wird U23-Coach Frank Schäfer das Training leiten. "

-  Zitatende  -

Neben dem beim VFB Stuttgart in die Wüste geschickten Trainer Christian Gross, ist diese bereits die zweite Demission aus der Top-Liga in Deutschland. Wer wird als nächster gehen?

Wer sich das Gewürge rund um den Vorstand, die Mannschaft und das Umfeld des Traditionsvereins näher betrachtet, der musste zu dem Schluss kommen,dass Soldos Tage beim FC gezählt waren. Zunächst regte sich der Torwart Mondragon auf, dann der "Prinz " Poldi und zu allerletzt, der Fan. Er rief und schrie: " Soldo raus, Meier gleich mit !"

Natürlich ist bei den Diven des bundesdeutschen Profifußballs immer der Trainer schuld, wenn es nicht so läuft,wie erhofft. Das der !.FC Köln zu diesen selbst verliebten Vereinen gehört, dass dürfte wohl unstrittig sein.
In der Sasison 2010 / 2011 angetrten, um auf der internationalen Bühne mit zu mischen,ging es jedoch kontinuirlich in den Tabellenkeller:

Bereits am 1. Spieltag gab es zuhause ein blamables 1:3 gegen den Aufsteiger aus Kaiserslautern.
Danach setzte es ein 2:4 auswärts gegen den ebenfalls nicht gut gestarteten und vorläufigen abellenletzten, meinen SVW.
Es folgte am 3. Spieltag ein mageres 1:0 gegen den Aufsteiger FC St. Pauli.
Gegen den schwächelnden Überverein,Rekordmeister und Rekordpokalsieger
gelang den Kölner ein achtbares 0:0 in der " Arroganz "-Arena.
Es folgte ein 0:2 in Mainz, ein 1:1 gegen Hoffenheim; in einem weiteren Heimspiel ein 1:2 gegen den BVB 09 Borussia Dortmund und zuletzt eben jenes 1:2 in Hannover.

Von eben jenen 9 Pflichtspielen gingen 6 in die Hose, 2 konnten die Kölner unentschieden gestalten und nur ein Sieg landen. Mit gerade einmal 9 Toren weisen sie zurzeit den schwächstn Angriff auf - nur (hahahaha) der FC Bayern München ist mit gerade 8 Treffern schwächer.
Damit landete der 1. FC Köln auf den letzten Tabellenplatz 18.

Zu wenig, für die großen Ambition des Gespanns Overath/Meier/Soldo. Soldo flog, Meier wird folgen, wenn sich nicht schnellstens etwas ändert.

Nun, wer die Historie des Verein betrachtet stellt fest,dass der FC schon bessere Zeiten erlebt hat. In der Gründungsphase wurde er der erste BULI-Meister. Es folgten weitere gute Platzierungen, eine weitere Meisterschaft 1978 sowie DFB-Pokalsiege und international achtbare Ergebnisse, ehe es in den Keller und dann 1997 / 1998 in die Zweitklassigkeit ging.
Der FC stieg danach weitere 3 Mal ab und wieder auf.

Ähnlich unstetig, wie die Bundesliga-Spielzeiten es zeigten,waren die Trainerverpflichtungen in jenen Jahren:

NationalitätNameBemerkungAmtszeit

Deutscher Georg Knöpfle
01.07.63 – 30.06.66
Deutscher Willi Multhaup
01.07.66 – 30.06.68
Deutscher Hans Merkle
01.07.68 – 30.06.70
Österreicher Ernst Ocwirk
01.07.70 – 30.06.71
Ungar Gyula Lóránt
01.07.71 – 04.04.72
Deutscher Rolf Herings
05.04.72 – 30.06.72
Deutscher Rudolf Schlott
01.07.72 – 16.09.73
Deutscher Volker Kottmann Interimstrainer 04.12.72 – 11.12.72
Kroate Zlatko Čajkovski
17.09.73 – 12.12.75
Deutscher Georg Stollenwerk
01.01.76 – 30.06.76
Deutscher Hennes Weisweiler
01.07.76 – 15.04.80
Deutscher Karl-Heinz Heddergott
16.04.80 – 13.10.80
Deutscher Rolf Herings Interimstrainer 14.10.80 – 16.10.80
Niederländer Rinus Michels
17.10.80 – 23.08.83
Deutscher Hannes Löhr
24.08.83




Deutscher Georg Keßler
07.02.86 – 22.09.86
Deutscher Christoph Daum
23.09.86 – 28.06.90
Deutscher Erich Rutemöller
29.06.90 – 23.08.91
Deutscher Udo Lattek Interimstrainer 24.08.91 – 03.09.91
Deutscher Hannes Linssen Interimstrainer 04.09.91 – 09.09.91
Deutscher Jörg Berger
10.09.91 – 27.02.93
Deutscher Wolfgang Jerat
28.02.93 – 28.04.93
Däne Morten Olsen
29.04.93 – 26.08.95
Deutscher Stephan Engels
27.08.95 – 31.03.96
Deutscher Peter Neururer
01.04.96 – 30.09.97
Deutscher Lorenz-Günther Köstner
01.10.97 – 30.06.98
Deutscher Bernd Schuster
01.07.98 – 30.06.99
Deutscher Ewald Lienen
01.07.99 – 27.01.02
Deutscher Christoph John Interimstrainer 28.01.02 – 13.02.02
Deutscher Friedhelm Funkel
14.02.02 – 30.10.03
Niederländer Jos Luhukay Interimstrainer 31.10.03 – 01.11.03
Schweizer Marcel Koller
02.11.03 – 14.06.04
Niederländer Huub Stevens
15.06.04 – 30.06.05
Deutscher Uwe Rapolder
01.07.05 – 18.12.05
Schweizer Hanspeter Latour
03.01.06 – 09.11.06
Deutscher Holger Gehrke Interimstrainer 09.11.06 – 26.11.06
Deutscher Christoph Daum
27.11.06 - 30.06.09
Kroate Zvonimir Soldo
01.07.09 – 24.10.10
Kroate Frank Schaefer Interimstrainer 24.10.10 –




Verbunden mit den Trainerkarussell, dass sich beim FC ständig schneller drehte, als in anderen Vereinen,waren Querelen rund um die Vereinsführung. Der oft gefürchtete " Kölsche Klüngel " schlug auch hier richtig zu buche. Daran hat sich bis dato offensichtlich nichts geändert. Hinzu kamen auch noch Spielerpersonalien, die eher eine Lachnummer,denn eine Verstärkung für den Verein ausmachten.

Letztes Beispiel ist die Wiederverpflichtung des Nationalspieler Lucas Podolski. Für mich ist er bisher ein Fehleinkauf. Nur,wer genauer hinsieht vermag aber gleichzeitig zu erkennen,dass der Topverdiener eben nicht in der Mannschaft aufgenommen wurde Einst ging es dem arroganten Stefan Effenberg genauso. Er wurde geschnitten und bald verhöhnt, weil er das Mehrfache von dem verdiente,was der Durchschnittskicker beim Rivalen in Gladbach kassierte. Der Verein stieg mit Effenberg ab. Das gleiche Los könnte den FC treffen,gelingt es nicht umgehend, Ruhe in die Mannschaft und das Umfeld hinein zu bringen.

Da hilft auch nicht das Maskottchen " Hennes " und das Vereinslied der Lokalmusiker " de Höhner ",das da lautet:

Mer stonn zo dir, FC Kölle
Iehrefeld, Raderthal, Nippes, Poll, Esch, Pesch un Kalk
üvverall jitt et Fans vom FC Kölle
en Rio, en Rom, Jläbbisch, Prüm un Habbelrath
üvverall jitt et Fans vom FC Kölle
Freud oder Leid, Zokunft un Verjangenheit
e Jeföhl da verbingk - FC Kölle
Ov vör ov zoröck - neues Spiel heiß` neues Jlöck
e Jeföhl dat verbingk - FC Kölle
Mer Schwöre Dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo Dir FC Kölle
un mer jon met Dir wenn et sin muß durch et Füer
halde immer nur zo Dir FC Kölle!
Jung oder alt - ärm oder rich
zesamme simmer stark FC Kölle
Durch dick und durch dünn - janz ejal wohin
nur zesamme simmer stark FC Kölle!
Mer Schwöre Dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo Dir FC Kölle
un mer jon met Dir wenn et sin muß durch et Füer
halde immer nur zo Dir FC Kölle!
Mer Schwöre Dir he op Treu un op Iehr:
Mer stonn zo Dir FC Kölle
un mer jon met Dir wenn et sin muß durch et Füer
halde immer nur zo Dir FC Kölle!



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