Nimm mich nicht mit, Kapitän, auf die Reise!
Der Winter steht vor der Tür. Wenn die kalte Jahreszeit in den europäischen Ländern beginnt, wird es in der nördlichen Hemisphäre sehr früh und sehr lange dunkel. Nördlich des Äquators sogar eigentlich nie richtig hell. Das kann bei so manchen Bewohner dort zu einer depressiven Dauerstimmung führen und dann greift dieser nicht selten zu der Schnapsflasche. Aber auch in den südlichen Ländern, wo es selbst in den Wintermonaten noch angenehm warm bleibt, kann die dunkle Jahreszeit zu Verstimmungen führen.
Dann kommt auch noch das immer heftiger wütende " Corona " - Virus hinzu. Der dritte Winter mit dieser Geisel der Menschheit bedeutet auch, dass ein Teil der Menschen, in denen " Corona " besonders stark aufgetreten ist, die kommenden Tage, Wochen, das Weihnachtsfest, das kommende Jahre 2022 nicht mehr erleben wird. Ein weiterer Teil wird, nachdem er dem Sensemann gerade noch von der Schippe gesprungen ist, mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen, mit dem " Long Covid " - Problemen leben müssen. Nach einer überstandenen Infektion wird für diese Menschen nichts mehr so sein, wie es davor war; vieles wird sich auf dramatische Weise ändern.
Sars - Cov - 2 hat seit dem das Virus vor knapp 2 Jahren von China aus in die gesamte Welt getragen und verbreitet wurde mehr als 5, 17 Millionen registrierte Tote erbracht. Davon entfallen allein über 775.000 auf die USA, 613.000 auf Brasilien und 467.000 auf Indien.
Aber auch in Deutschland dürfte in den nächsten Tagen eine sechsstellige Anzahl von Verstorbenen zu verzeichnen sein. Tendenz: Steigend!
Während die so genannte vierte Welle über das Land bricht, die Intensivstationen der Krankenhäuser an ihre Kapazitätsgrenzen kommen, gibt es dort und nicht nur dort, immer wieder Leugner, Ignoranten, Impfverweigerer und andere Abgedrehte, die sich den gegebenen Realitäten nicht stellen wollen. Nun wird eine allgemeine Impfpflicht von der Politik, dem Gesetzgeber also, in Erwägung gezogen. Ob diese Maßnahme als ultima ratio gelten darf und die Zahl der Infizierten, schwer Erkrankten und vor allem der Toten reduzieren kann, sollte eher bezweifelt werden. Diese Maßnahme kommt zu spät.
So werden wir bis weit nach Weihnachten und wohl bis zum Frühling oder Sommer des Jahres 2022 eine Zahl von an " Corona " oder mit dem Virus Gestorbenen verzeichnen, die mehr als 110.000 Menschen umfasst.
In einer heutigen Sendungen der aus Hamburg ausgestrahlten " ARD Info - Nacht " wird und soll jenen bislang durch " Corona " Verstorbenen erinnert werden.
https://www.presseportal.de/pm/6561/5080463
Wann, wo und unter welchen Umständen jene beinahe 100.000 Menschen in Deutschland gestorben sind, bleibt möglicherweise bei jener Sendung des NDR Rundfunks nebensächlich. Es wird hierin wohl eher durch exemplarisch heraus gesuchte Einzelfälle auf die Gesamtheit der Verstorbenen abgestellt. Dieses gilt dann auch für einen, in der auf die kommende Sendung hinweisenden Einspielung, die ich heute Morgen hörte. Hier wurde ein 86jähriger, ehemaliger Kapitän zur See benannt, den die Seuche irgendwo in Norddeutschland aus dieser Welt nahm.
Den Sendehinweis hörte ich zu jenem Zeitpunkt zu dem ich einen " SPIEGEL " - Artikel las, in dem über eine Art Flucht aus dem " Corona " - Alltag in der Millionen - Exklave Hongkong berichtet wird. In der Stadt herrschen restriktive Schutzmaßnahmen. Um sich zumindest einen kleinen Teil der wegen " Corona " abhanden gekommenen Konsum - Freiheiten wieder zu holen, buchen wohlhabende Bewohner der mehr als 7,5 Millionen Menschen umfassenden Stadt eine Kreuzfahrt auf einem der vielen Luxusschiffe, die seit den massiven Reisebeschränkungen nahezu ohne Passagiere in irgendwelchen Häfen herum dümpeln.
Die gebuchte Reise geht nach nirgendwo ( SPIEGEL 45 / 2021, S. 92 ff ). Das gebuchte Ziel ist somit unbekannt. Die Kreuzfahrt dient einzig und allein dem Zweck, die Gäste wie bei solchen Reisen üblich, großzügig zu bewirten, ihnen allerlei Freizeit - und Unterhaltungsmöglichkeiten anzubieten und ihnen jene angeblichen Freiheiten wieder zu geben, die sich durch die " Corona " - Restriktionen in Hongkong eingebüßt haben.
Doch der Schein trügt. Die angeblichen Freiheiten sind keine, denn das individuelle Reiseverhalten auf Deck der schwimmenden Kleinstadt wird minutiös überwacht. Jeder Passagier muss ein permanent einen " schwarzen Knopf mit einem weißen Barcode " mit sich führen. Anhand dessen wird überprüfbar sein, wo und wann sowie mit wem sich der Gast auf dem Kreuzfahrtschiff aufgehalten hat.
Das ist George Orwell´s " 1984 " anno 2021 und zwar in einer Form, wie sich der Autor es schlimmer nicht erdacht haben könnte.
" Kreuzfahrt nach nirgendwo "? Diese Art von Freizeitgestaltung ist an Perversität nicht zu übertreffen.
Nimm mich nicht mit, Kapitän, auf eine solche Reise und auch nicht auf jene, die dem verstorbenen norddeutschen Kapitän zur See angeboten wurde.
THE TRONA EXPIERENCE - There Is No Drama - Helios + Selene - 2017:
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