S.O.S. - 40 Jahre " Wetten, dass... "!




Vor einigen Tagen flatterte ein weißer C 5 - Briefumschlag in unseren Kasten. Absender war der " Beitragsservice von ARD - ZDF - Deutschlandradio ". Wer in jenen Tagen, so kurz vor dem 15. November des bald ablaufenden Jahres 2021 Post von dieser offiziellen Stelle der öffentlich - rechtlichen Rundfunk - und Fernsehanstalten erhält, wird dezent daran erinnert, dass die Gebühren ( Zwangsgebühren ) für das IV. Quartal jenes Jahres am 15. November fällig werden. Doch in jenem November- Schreiben ist noch etwas mehr als nur diese Erinnerung zu lesen. Die durch jene vom Bundesland Sachsen - Anhalt ausgehende Verweigerungshaltung, dem geänderten Rundfunkstaatsvertrag - rein pro forma - zuzustimmen, rief denn nicht nur dank eingereichter Verfassungsklagen das höchste deutsche Gericht auf den Plan, sondern zudem auch noch die in Köln ( dem Sitz des Beitragsservice ) installierten Überwachungseinrichtungen des Gebühreneintreibers. 

So sind denn statt 52,50 € je Vierteljahr nunmehr 56,80 € zu entrichten. Ab 20. Juli 2021 beträgt der monatliche Rundfunkbeitrag nämlich 18,36 € statt 17,50 €. Die Differenz macht somit 0, 86 € monatlich aus. Hmmmh, für einen eher mit bescheidenden mathematischen Kenntnissen ausgestatteten Durchschnittsbürger, könnte es dann doch etwas kompliziert werden. Aber, wohlan, versuchen wir jetzt ein wenig Licht in den Zahlen - Dschungel zu bringen.

Alte Gebührenhöhe bis zum 19. 07. 2021 =  17,50 monatlich 

17,50 € : 31 Tage =  0.56 € pro Tag

0,56 € / Tag  x  19 Tage = 10,64 €


Neuer Beitrag ab 20. 07. 2021 -  18,36 € je Monat

18,36 € : 31 Tage = 0, 59 € je Tag

0,59 € x 12 Tage =  7,08 €

 Rundfunkgebühren für Juli 2021: 10,64 € + 7, 08 € = 17,72 €

Rundfunkgebühren für August 2021 bis Dezember 2021: 18,36 € x 5 =  91,80 €

Rundfunkgebühren vom 20. 07. 2021 bis 31.12.2021 = 109 ,52 €

Gezahlt für Juli 2021 bis September 2021 = 3 x 17,50 € = 52,50 €

Differenz demnach: 57, 02 €    


Häh? Sollte die großartige Institution zur Beitreibung der Zwangsgebühren sich tatsächlich zu ihren Ungunsten verrechnet haben und dem Verpflichteten satte 0, 32 Euro schenken?

Wie dem auch sei, über solche Milchmädchenrechnungen muss sich ein in die Jahre gekommener Moderator mit dem Namen Thomas Gottschalk überhaupt keine Gedanken machen. Er muss zwar auch seit seiner Rückkehr aus dem fernen Kalifornien in das beschauliche Baden Baden Rundfunk - und Fernsehgebühren an die Kölner Beitragseintreibungszentrale berappen, doch er hat von den über diese alimentierten Sendeanstalten jede Menge Euronen zurück bekommen. Und zwar in einer Größenordnung von gleich siebenstelligen Beträgen.

So verwunderte es denn auch nicht, dass das ZDF, mit dem er seit vielen Jahren nicht nur besser aussah, sondern auch gleich noch einen Rentenvertrag einheimsen konnte, ihm - wenn auch durch Tante " Corona " verhindert -  eine Geburtstags - Jubiläums - Show spendierte.

70 Jahre " Tommy " Gottschalk - 40 Jahre " Wetten, dass... " und - der einfache Bürger in Deutschland, Österreich und der Schweiz konnte sein Glück kaum fassen - zudem ein " ABBA " - Glückseligkeitsfestival, denn vor beinahe 4 Jahrzehnten wurde die Gruppe gegründet, aber - doppelt hält auch hier besser - vor knapp 3 Dekaden erfolgte die Trennung des Quartetts.

Nun, ein wahres Feuerwerk der flachen Unterhaltung ließ denn der Mit - Jubilar, wenn auch in verspäteter Form, in den mehr als 3 1/2 Stunden über die ZDF - Fernsehmaschinerie dem treu - doofen Zuschauern auf die Glüsen pappen. Denn - als wäre des popeligen Pops nicht schon genug - es gesellte sich auch noch die schwangere Schlagermamsel Fischer hinzu. 

Während " Uns Tommy " seine Guschen nicht eine Sekunde lang still hielt, wartete " Uns Helene ", wie die Frommes aus Grimm´s Märchen auf dem entstaubten Sofa und harrte dort grinsend der Dinge, die die Plaudertasche im alt bekannten Clowns - Sakko, aber dafür mit kürzeren sowie - mutmaßlich - gefärbten herbstblonden Haaren noch aus der geöffneten Büchse der Pandora heraus ließ. 

Neben den üblichen Nonsens - Wetten war auch der selbst ernannte " Panik - Rocker " Udo Lindenberg dabei. Er durfte - kostenfrei, aber dafür werbewirksam - sein neues Album vorstellen. Das wie vielte eigentlich. Egal. Der inzwischen 75jährige hat ja eigentlich seine große Zeit auch längst hinter sich gebracht. So, wie der 71jährige Gottschalk ebenfalls.

Der behauptet aber in seinem Buch, dass jene weitere Null in seiner Biografie ihn dann doch ein wenig erschrocken gemacht hat. Okay, mit 10 gibt es noch nicht soviel im Leben, was einem Menschen beängstigen könnte ( Lehrer, Eltern, Schulzeugnisse mal ausgenommen ). Mit 20 sieht es vielleicht ein kleines bisschen anders aus ( Lehre, Studium, Beruf, Auto fahren, Freundinnen / Freunde etc. ). Mit 30 droht eventuell die wegweisende Frage nach dem beruflichen Wohin ( da war Thomas G. bereits in sicheren und trockenen Tüchern beim BR, Radio Luxemburg, ZDF ). Mit 40 ging es bei ihm so richtig bergauf. Millionengagen vom Zweiten, Erfolge bei RTL und Sat1 ). Das setzte sich auch in der 5er Dekade fort. Gottschalk mutierte zum Multi - Millionario in Kalifornien. In jenen zwei Jahrzehnten hätte Land auf, Land ab, die Losung heßen können: Keine Quasselsendung ohne " Tommy ".

2011, er schrieb jetzt eine 6 vor seiner Altersangabe, war dann endlich Schluss. Vor allem mit " Wetten, dass... " beim Rentnerkanal ZDF. Der Grund dafür war offiziell der tragische Unfall eines Wettakteurs. Doch der Millionenmacher im lockigen Haar ( das ja längst ergraut war ) konnte es nicht lassen. Er versuchte sich beim Ersten in dessen Vorabendprogramm. Die Sendung floppte total. Dann nahm ihn sein Busenfreund Jauch an die Kandare und ließ " Tommy " bei den privaten herum geistern. Der Erfolg war eher mäßig. Einige Nostalgie - Sendungen im ZDF gingen ebenfalls in die Hose. Die Quote war nicht mehr da. Nun, ja, es gab für den alternden Dampfplauderer auch noch weitere Betätigungsfelder. In der Werbung ( nicht nur für die " Goldbären " von " Haribo " ), als Buchschreiber ( hier reihte er sich in die Riege der gleichförmigen " Stars " ohne jedwedes Talent ein ) und dann gab es ja seinen 70, 

Der Herbstblonde plusterte sich noch mal so richtig vor zirka 14 Millionen Ewiggestrigen, Getreuen, Neugierigen und sonstigen Voyeuren im Verblödungsfernsehen auf.

Am Schluss seines gemeinschaftlichen Käses durfte die " Fromme Helene " zusammen mit Benny und  Björn von " ABBA " in einer - trotz " Corona " picke packe vollen Halle - in Nürnberg ( Gottschalk ist ja Exil - Franke aus Bamberg ) den " ABBA " - Oldie " S0S " trällern. Den Millionen hat´s zum größten Teil gefallen. Die Mehrzahl der von dem Gebühreneinzugmolloch in Köln erfassten Zwangsbeitragstahler indes hatten abgeschaltete. Ich natürlich erst gar nicht an.

S.O.S.!  



NUCLEUS  -  You Can´t Be Shure  -  Alleycat  -  1975:




   

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