Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?
Am 3. November vor 65 wurde die erste Fernsehwerbesendung ausgestrahlt. Damals war das Artikelangebot recht überschaubar, so auch die Reklame hierfür eher bieder und einfältig ausfiel.
Zu den kreativen Werbespots in der alsdann stetig steigenden Zahl der beworbenen Produkte zählen zweifelsohne Waschmittel. Vor allem ab den 1960er Jahren, als es den westdeutschen Durchschnittsbürgern finanziell und damit auch materiell besser ging, fluteten Chemiekonzerne, wie Henkel, Procter & Gamble oder Unilever den heiß umkämpften deutschen und europäischen Markt mit immer neuen Markennamen.
Damit war es erforderlich, durch neue Wortschöpfungen für jene Produkte dem Verbraucher via Werbung zu suggerieren, dass jene angeblichen Saubermacher nicht nur ständig verbessert, sondern auch gegen vermeintlich überall lauernde Verschmutzungen gut seien.
Deshalb kreierte der der Henkel - Konzern in Düsseldorf in den 1990er Jahren den " Gilb ". Eine Fantasiefigur in Form eines Strichmännchens mit rundem Bauch, die in den Werbespots für ein Waschmittel mit dem Namen " Dato Supra " vorkam. Der Vorgänger des " Gilb " war der " Eumel ". Gardineneumel traten in der Waschmittelwerbung in den 1970er Jahren auf und sollten die Verschmutzung der hier verwendeten Stoffe aufzeigen.
https://www.zeit.de/2006/45/Spitze-45?utm_referrer=https%3A%2F%2Fwww.google.com%2F
Inzwischen hat sich das Konsumverhalten geändert. Sowohl die " Gardineneumel " als auch der " Gilb " sind aus den Werbespots verschwunden. Gardinen werden zwar immer noch genutzt, doch in den Räumen darf zumeist nicht mehr geraucht werden, womit die Gefahr, dass diese " vergilben " eher geringer geworden ist. Das angeblich den " Gilb " bekämpfende " Dato Supra " ist jedoch noch im Sortiment einiger Supermärkte. Es heißt heutzutage nur noch " Dato " und wird in 580 Gramm - Packungen für zirka 3,50 € angeboten.
Kommentare
Ich kann mich erinnern, dass es den Gilb von Dato Ende der 60er Jahre, genau im Jahr 1967, schon gab. Da war meine kleine Schwester noch recht neu geboren und hatte - wie viele Neugeborene - eine leichte Gelbsucht. Sie wurde dann von meinen Eltern scherzhaft als "Gilb" bezeichnet.
Der reizende Gardinen-Schädling existierte demnach schon in den 60er Jahren!
Schöne Grüße
Christian Metz