Samstagmorgenspaziergang ( saturday morning sidewalk )
Der Heiligabend, die heilige Geschenkeverteilgungszeremonie ist vorbei. Der erste Weihnachtsmorgen graute heran. Draußen ist es nasskalt, so um die 2 ° C. Kein Winterwetter und schon gar kein Weihnachten, wie es gestern Abend über eine Endlosschleife von einem You tube - Kanal auf uns einwirkte; die der typischen Weihnachtsmusik untermalt.
Ich hatte zugesagt, die beiden Hunde unseres irisch - deutschen Familienteils auszuführen. Es ist so gegen 7.30 Uhr. Ich schäle mich aus dem - für mich - eigentlich zu weichen Gästebett heraus. Nach einem kurzen Badbesuch ziehe ich mich an. Ich gehe die Treppe hoch. Der jüngste Enkel ist schon wach. Wir begrüßen uns kurz. Dann öffne ich die Glastür zum Wohnzimmer. Beide Hunde warten bereits, um mich freudig zu begrüßen. Ich lasse die beinahe stürmischen Liebesbezeugungen nahezu unbeeindruckt über mich ergehen und greife nach den beiden Hundeleinen.
Sofort scharwenzeln beide Vierbeiner um mich herum. Der Grund hierfür war klar: Es geht nach draußen in die Natur, wo beide ihren Bewegungsdrang nahezu unbegrenzt umsetzen können. Ich ließ die Leinen in der Hand baumeln und damit die Hunde los.
Die Strecke bis zum Flugübungsplatz der Bundespolizei, entlang der Bahnstrecke München - Regensburg, bin ich ja zuletzt im Herbst diesen Jahres mit den beiden Vierbeinern gegangen. Doch die Landschaft sah jetzt vollkommen anders aus. Das zuvor noch dichte Buschwerk, die vielen Bäume und die Randstreifen links und rechts des Feldweges war längst kahl. Damit konnte ich weit über den Bahndamm hinaus auf die Gebäude, Wiesen, Felder und sonstige Aufbauten der gegenüber liegenden Seite sehen.
Der Himmel zeigte sich bedeckt. Keine Spur von Schnee, dafür hatte es in der " Heiligennacht " ordentlich geregnet. Ein Weihnachtswetter, wie ich es seit vielen Jahren in schöner Regelmäßigkeit erleben durfte. Nun, den Hunden war´s völlig egal. Sie freuten sich auf den unseren Spaziergang, vor allem der Labradoodle tobte wild herum.
Vor der Wegbiegung zum " Hochmutting ", einem kleinen Waldstück, war es plötzlich mit der Ruhe vorbei. Ein Trio bestehend aus einer Joggerin und zwei begleitenden jüngere Radfahrern näherte sich lärmend. Der Rüde " Frodo " schlug sofort an. Als die Gruppe die beiden Hunde sah, war es plötzlich wieder still. Ich entschuldigte mich bei ihnen, wünschte dann noch frohe Weihnachten und ging weiter.
" Frodo " tobte kurz danach im Unterholz herum, kam dann aber wieder auf den Waldweg zurück. Dabei trat er wohl auf einen spitzes Astteil und jammerte schmerzerfüllt auf. Ich schaute mir seine Vorderpfote etwas genauer an. Wir setzten den Rückweg fort und waren gegen kurz nach 9.00 Uhr wieder am Haus in Oberschleißheim angelangt. Dort war immer noch alles still. Weihnachtstag, eben.
Nach dem Brunch bemerkte unsere Tochter, dass " Frodo " entsetzlich nach Sch... stank. Er musste sich wohl im Unterholz in einem hinterlassenen Haufen menschlicher Exkremente gewälzt haben. Dazu erzählte sie uns von jenen eigenen Erlebnissen, die sie beim Ausführen der Hunde oder während des Laufens hatte. Der Rüde fand in dem Waldstück nicht nur in schöner Regelmäßigkeit von Schülern weggeworfene Pausenbrote, die er als vollkommen verfressener Hund natürlich gierig herunter schlang, sondern auch Hinterlassenschaften von Joggern / Spaziergängern, in denen er sich herum suhlte.
Nun, ja, dieses gehört eben auch zur Hundehaltung und einem Spaziergang an einem frühen Samstagmorgen des 1. Weihnachtsfeiertages.
CAVE - Slow Bern - Threase - 2012:
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