Sendeverfolgungsnummer


Im gigantischen Onlinemarkt gilt nicht selten das " Hase - Igel - Prinzip ", wenn es um betrügerische Machenschaften auf Verkäuferseiten geht. Da werden so genannte Fake - Shops aufgezogen, die alsdann genau so schnell wie sie gekommen sind, in der Versenkung verschwinden. Zurück bleiben geprellte Kunden sowie - nicht selten - ein finanzieller Schaden im mittleren vierstelligen Bereich. Wenn ein Fake - Shop als betrügerisch identifiziert wird, ist es zumeist bereits zu spät, um das vorab gezahlte oder über einen Finanzdienstleister, so unter anderen paypal, das Geld für die bezahlte Ware zurückzufordern.

Eine Betrugsvariante hat seit einiger Zeit die Kunden des Online - Marktes " ebay " heim gesucht. Hier bieten erst kürzlich gelistete Verkäufer in ihren virtuellen Shops Waren an, die mittels manipulierter Seiten in Form von " geklauten " Bildern, dem Interessenten Seriosität suggerieren. Hat ein Kunde über einen Fake - Shop " angebissen " und per Vorabüberweisung mittels paypal die angebotene Waren bezahlt, erhält er zwar schnell eine elektronische Nachricht von dem vermeintlichen Verkäufer, dass seine bestellte Ware versandt worden sei, doch die dabei übermittelte " Sendeverfolgungsnummer " ist nicht existent.

Mittels dieser Masche, die vornehmlich über den Online - Marktplatz " ebay " angewandt wird, sind mutmaßlich einige Tausend Kunden durch diese Betrugsvariante geschädigt worden. Zumeist handelt es sich um eher kleinere Beträge unter Hundert Euro oder im unteren dreistelligen Bereich. Der Ablauf jener Betrügereien ist nahezu identisch:

Zunächst wird die bei einem manipulierten " ebay " - Shop bestellte Ware durch den Zahlungs - und Finanzdienstanbieter " paypal " beglichen. Der wartet sodann auf die Bestätigung des angeblichen Verkäufers in Form der so genannten Sendeverfolgungsnummer, die bei dem Paketdienst nach Aufgabe der Sendung ausgegeben wird. Diese lässt sich mit einer simplen Trickserei als entsprechende Registriernummer für das angeblich in den Postversand gebrachte Paket verwenden. Die Betrüger geben in die entsprechende Maske des Paketdienstleisters eine Sendeverfolgungsnummer ein und prüfen anhand des vom Programm ermittelten und dann angezeigten Ergebnisses, ob diese existiert. Eventuell wird dieser Vorgang mehrfach wiederholt, solange aber, bis es passt.

Die Masche ist insofern erfolgreich, weil in einem derartigen Fall " paypal " von dem Versand der Ware durch jene Sendeverfolgungsnummer eine Bestätigung bekommt und das Geld dann später an den vermeintlichen Verkäufer auszahlt. Der kassiert den Betrag, schließt nach einiger Zeit dem Sho, löscht seine Konto bei " ebay " und eröffnet unter anderem Namen ein neues Konto, sofern er Gefahr läuft, gesperrt zu werden.

Die nie existierende Ware aus dem Fake - Shop kommt deshalb nie beidem Kunden in einem Paket an. Der wird dadurch betrogen. Hierzu nur einige Beispiele:


https://www.paypal-community.com/t5/Kaufen/Betrug-durch-falsche-Sendungsnummer/td-p/2324621?profile.language=de


Eine ähnliche Betrugsvariante ist eine SMS - Benachrichtigung von einem mutmaßlichen Paketdienst über eine angeblich demnächst zuzustellende Paketsendung oder einen erfolglosen Zustellversuch. Klickt der Empfänger der manipulierten SMS auf den Link in der erhaltenen Mitteilung, öffnet sich ein Schadprogramm, das binnen Sekunden mehrere Hundert SMS versendet und gegebenenfalls Kosten bei dem Telefondienstanbieter in nicht unerheblicher Höhe entstehen lässt:


https://www.verbraucherzentrale.de/wissen/digitale-welt/mobilfunk-und-festnetz/paketdienstsms-vorsicht-abzocke-58988


Eine weitere Betrugsmethode ist der so genannte " Paket - Klau ":


https://www.anwalt.de/rechtstipps/paket-betrug-wie-gehen-taeter-vor_151179.html


Der Warenkauf und Paketversand ist - nicht nur - in " Corona " - Zeiten zu einem Milliardengeschäft geworden. Täglich werden einige Millionen Pakte aufgegeben und am folgenden Tag wieder von den Zustellern wieder ausgeliefert. Da sollten die oben aufgeführten kriminellen Methoden eigentlich nicht durchführbar sein. Doch genau dieses ist nicht der Fall, weil einige Abläufe innerhalb der Logistik jener Konzerne, wie DHL, Hermes oder DPD nicht vor Manipulationen abgesichert sind.

Hierzu ein Fall:

Es war an einem Frühjahrstag 2020. Die Kundin suchte unter anderem auch bei " ebay " nach einem Dachfenster aus Plexiglas und stieß hierbei auf ein durchaus günstiges Angebot eines Händlers, der angab seinen Sitz in einem kleineren Ort in den Niederlanden, nahe der deutsch - niederländische Grenze zu haben. Er bot den Artikel wohl deshalb um zirka 30 bis 40 Euro günstiger als die deutsche Konkurrenz an. Die Kundin verglich dennoch weitere Angebote anderer Händler, Sie entschied sich schließlich für den niederländischen Anbieter und bestellte das Fenster für zirka 150 Euro bei diesem. Die Ware wurde über " paypal " vorab an den vermeintlichen Niederländer überwiesen.

Einige Tage danach informierte dieser die Kundin über den Versand des Artikels und gab in der elektronischen Nachricht eine " DHL - Sendeverfolgungsnummer " an. Hiermit hätte die Kundin den Versandweg der bestellten Ware mit verfolgen können. Das tat sie aber nicht. Bis zu jenem Tag, an dem sie stutzig wurde, weil der Artikel immer noch nicht ausgeliefert worden war.

Sie informierte sich deshalb bei dem Paketdienst und erhielt von dort die Mitteilung, dass die Ware bereits vor einigen Tagen ausgeliefert und auch zugestellt worden sei.

Doch das Dachfenster kam nie bei ihr an. Die Seite des angeblichen Händlers bei " ebay " war auch gelöscht, das Geld über " paypal " längst abgebucht und damit auch nicht mehr rückholbar. Die Kundin war eben jener Betrugsmasche aufgesessen, die auch bei einigen Tausend anderen geprellten Kunden funktioniert hat. Die Sendeverfolgungsnummer für jenen Artikel war ebenso nie vergeben worden. Die Betrüger hatten sie zuvor bei " DHL " abgefischt und an die betrogene Kundin weiter gegeben.

Pech gehabt?

  


TERRAPLANE  -  Into The Unknown  -  2006:


 


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