Leben mit dem Blues - Eine gelungene Reportage über den Musiker Eric Clapton

 Am 6 Januar zeigte der deutsch - französische Gemeinschaftssender " arte " eine Dokumentation über den englischen Musiker Eric Clapton. 

Innerhalb der 126 - minütigen Reportage wurde mir schon nach etwas mehr als einer halben Stunde klar, warum das in seinem Namen erschiene Buch " Mein Leben ", das 2007 erschien, für kurze Zeit - nicht nur - in der Musikwelt der nach 1945 Geborenen für viel Tamtam sorgte und alsbald genauso schnell, wie es - auch - in der " SPIEGEL " - Bestsellerliste erschien, dort wieder verschwand.

Ein Nachbar, mit dessen Musikgeschmack ich nicht selten konform lief, übergab mir das Traktat zum Lesen. Binnen kurzer Zeit hatte ich Clapton´s Buch dann wieder zur Seite gelegt. Es langweilte mich derartig, dass ich mich dann aber doch dazu entschloss, es bis zum " Happy End " auszulesen, war aber eher urlaubsbedingten Umständen geschuldet. Wir verbrachten einige Tage außerhalb der Saison in Istrien. Dort war es bereits im Mai sehr war, aber auch sehr langweilig.

Nachdem ich Clapton´s Machwerk meiner besseren Hälfte übergeben hatte, die davor bereits eine Unzahl Bücher durchgeschwarten konnte, waren wir uns nach einer etwas längeren Diskussion einig: " Mein Leben " ist keine Literatur; es ist für einen geübten Leser eher eine Zumutung. Mit dieser Meinung standen wir nicht vollkommen allein auf weiter Flur.

Bei Tante " amazon " finden sich deshalb nicht gerade wenige " Rezensionen ", die bei der Beurteilung dieses Buches in die gleiche Richtung tendieren. 

Ehrlich gesagt, habe ich mich über das von einem immer noch gern gehörten Musiker veröffentlichte Geschreibsel sehr geärgert. Vielleicht deshalb, weil die musikalische Seite des Sir Eric Clapton eine andere Qualität aufweist als jene, die sich in seiner Biografie wieder findet. Ich verfasste unter dem Kundennamen meiner besseren Hälfte eine Rezension bei " amazon ", die sodann eine jüngeren Leser, einen Gitarrenlehrer aus Berlin, dazu veranlasste, mich / uns auf unflätige Weise zu verunglimpfen. Er fühlte sich dabei auf, als sei er von der Kritik an dem Clapton - Buch selbst betroffen. Nun, ja, die Sache eskalierte ein wenig. Ich schrieb daraufhin in meinem Blog einen Artikel, in dem ich den jungen Heißsporn ein wenig auf den Boden der Realität zurück brachte.

Einige Jahre danach, ich hatte das Scharmützel längst ad acta gelegt, erhielt ich eine Mail von jenem Gitarrenlehrer aus Berlin, in der er sich bei uns für seinen ausfälligen Ton bei " amazon " entschuldigte und gleichzeitig darum bat, den Blog - Eintrag über ihn zu löschen. Ich habe ihm darauf nie geantwortet, weil ich der Sache keinerlei Relevanz mehr abgewinnen konnte und ich mich nicht dazu veranlasst sah, meinen verfassten Artikel zu ändern oder gar aus dem Blog zu nehmen.

Mittlerweile bin ich mir - und dieses nach zirka 15 Jahren - nicht mehr so ganz sicher. Vor allem deshalb nicht, weil die bei " arte " gezeigte Dokumentation über den angeblichen Gitarren - Gott Clapton, das Buch und darin auch einige Passagen oder Abschnitten aus dem Leben des damals 61jährigen in einem anderen Licht erscheinen lässt. Es trifft also durchaus das geflügelt Wort zu, wonach die Zeit nicht nur die Wunden heilen lässt, sondern auch Dinge in einem anderen Zusammenhang bringen kann.

Das Clapton Buch ist zwar immer noch miserabel, doch die Dokumentation " Leben mit dem Blues " für umso besser. Sehenswert, eben! 

      

https://www.arte.tv/de/videos/088006-000-A/eric-clapton-leben-mit-dem-blues/





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