Nicht überall die gleiche Scheiße!
Seit Montag, den 9. Januar 2023 gibt es wieder Ostereier in der " Norma " - Filiale in der Echinger Bahnhofstraße. Ja, genau, wer dort eintritt, der darf tatsächlich Schokoladenostereier kaufen. Dieses, obwohl bis zum Osterfest noch mehr als 10 Wochen Zeit sind. 10 lange Wochen also, in denen die Versuchung besteht, die diversen Schokoladenkreationen, die uns auf das Osterfest hinweisen sollen, in den Einkaufswagen zu legen. Was veranlasst den Handel eigentlich bereits Monate vor dem eigentlichen Osterfest solche süßen Verlockungen auszulegen?
Ist es nur das profane Streben nach Umsatz und Profit? Oder will die eine Handelskette der anderen nur zuvorkommen?
Bei den anderen Filialen der bekannten Supermarktketten , in unserer 15.000 Einwohner - Gemeinde, war von österlichem Brimborium weit und weit nichts zu sehen. Keine grinsenden Schokoladenhasen in einem normierten Plastebeutel, keine Nougat - und Krokantostereier in eben einer der bekannten Cellophantüte, keine Gelee - Spiegeleier in einem Plaste - Blister usw. usf.
In den Regalen der beiden anderen Filialen war nichts, was auf das in 84 Tagen anstehende Osterfest hindeuten könnte, zu sehen. Hier lagen in den Süßwaren - Regalen nur die üblichen Verdächtigen. Die vielen Verführer aus Schokolade, deren Zuckeranteile enorm hoch sind, womit sie als " Dickmacher " und Mitverursacher von Zahnkaries abgestempelt wurden. Ferner wird deren Kakaozugaben aus Lieferungen von armen Dritt - oder Entwicklungsländern abgedeckt, in denen die Kakaobohnen von Kindern geerntet sowie durch sklavenähnliche Arbeitsbedingungen gewonnen werden. Begriffe, wie Mindestlohn, soziale Mindeststandards und Arbeitsschutz sind hierbei nicht gefragt.
In einem " SPIEGEL " - Artikel las ich hierzu kürzlich, dass sich besonders der " Ferrero " - Konzern an keine sozialen Standards und Arbeitsschutzvorschriften hielte und zudem den Bezug von jenen Waren präferiere, weil in jenen Ländern solche Gesetzte eben nicht existiere, womit die Erzeugerpreise niedrig bleiben.
Während des Rückwegs von dem Einkauf erinnerte ich mich an jene ruhigen, sehr überschaubaren Jahre, in denen an Ostern erst einige Tage davor durch den typischen Osterschmuck hingewiesen wurde und die entsprechenden Auslagen in den Lebensmittelgeschäften allenfalls eine Woche vor der Osterzeit zum Kauf bereit lagen. Das ist längst vorbei.
Wenn Nachbarn schon Anfang bis Mitte März ihre noch fast kahlen Sträucher, Büsche und Bäumchen mit den bunten Plasteeiern schmücken, die Osterhasen bereits in auf den Fensterbrettern sitzend von außen erkennbar werden und bunter Osterschmuck an Zweigen hängend in Vasen vor den Hauseingängen erkennbar sind, dann ist die so genannte Karwoche nicht mehr weit. Doch es soll auch Hardcore - Osterfans geben, die den Schmuck erst gar nicht abhängen.
Eine Form des Protestes gegen alles Übertriebene? Oder eher ein gewollter Widerpart zu dem Weihnachtsmann, der i Hohen Norden, am Polarkreis, in der finnischen Stadt Rovaniemi, das gesamte Jahr über in voller Montur den Touristen suggeriert, dass jeden Tag Weihnachten ist. Es gibt ja auch schließlich Orte in diesem Land, die heißen:
- Osterstedt
- Ostern
- Osterburken
- Ostereistedt
- Osterhausen
- Osterhofen
oder auch:
- Hasenhänge
- Häschendorf.
Ein Lied des Musikers Hans - Eckardt Wenzel fiel mir dazu aber auch ein:
" Überall die gleiche Scheiße / Überall, an jeden Fleck / Überall nur noch das Gleiche / Überall, überall, überall der selbe Dreck...... "
https://www.pressreader.com/germany/audio/20161209/282840780667505
Nicht ganz, denn Ostern beginnt bereits in der zweiten Januarwoche, weil Weihnachten auf Anfang September vorverlegt wurde. Hat das etwa mit dem Klimawandel zu tun?
HANS - JOACHIM ROEDELIUS - Schöne Welt - Jardin au fou - 1979:
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