Der Ball rollt
Seit gestern Abend 20.30 Uhr setzt die Erste Fußball - Bundesliga ihre Saison 2022 / 2023 fort. Unterbrochen wurde die Spielzeit am 13. November 2022 nach der letzten Begegnung zwischen dem FC Freiburg und dem 1. FC Union Berlin. Danach folgte bekanntlich die Fußball - Weltmeisterschaft im Wüstenstaat Katar. Die endete für die Anhänger der Nationalmannschaft mit einer herben Enttäuschung. Das Ausscheiden aus dem Turnier nach der Vorrunde war so ja nicht einkalkuliert. Es zeichnete sich aber nach der 1:2 - Niederlage gegen die Auswahl Japans schon ab.
So durften sich die hierzu auserwählten, gut bis sehr gut bezahlten Berufsballtreter ab dem 2. Dezember 2022 in den nicht verdienten Resturlaub begeben, während ihre Kollegen für eine Tage die geschundenen Körper in irgendeinem warmen Land anbräunen ließen. Nach einigen Trainings - und Freundschaftsspielen wartete wiederum eine kleinere Weihnachtsspielpause, ehe es dann ab dem 2. Januar in Trainingsunterkünften wieder los ging.
Nun ist die miese Vorstellung der DFB - " Elite " längst wieder zur Vergangenheit zu zählen. Abhaken, Aufstehen, Weitermachen?
Das dürfte spätestens ab dem gestrigen Freitagabend in der Leipziger " Red Bull - Arena " das Motto gewesen sein. Vor 47.000 Zuschauen standen sich der Gastgeber RB Leipzig und der amtierende Bundesligameister FC Bayern München gegenüber.
Der Privatsender " Sat1 " durfte dieses Spiel, für jeden Interessierten frei zu empfangen, direkt übertragen. Angeheuert hatte der Bunt - Blöd - Fernsehsender das Kommentatoren - Duo Wolff - Christoph Fuss und Stefan Kuntz. Keine schlechte Wahl.
Doch das, was sich über 90 Minuten auf dem satt - grünen Rasen in der Leipziger Arena abspielte war trotz guter Stimmung unter den vielfach erwartungsfrohen Zuschauern, als eher mäßige Fußballkunst zu bezeichnen. Ödes Balltreten, denn große Kunst zwischen den beiden Titelträgern. Taktisches Geplänkel, gepaart mit dem üblichen Zulaufen des Ballführenden, so dass Torchancen selten zu sehen waren. Und es kam auch noch, wie es eigentlich zu erwarten war, die Truppe des Nagelsmann aus der bayrischen Landeshauptstadt ging mit 1:0 in Führung. Dann war bald Halbzeit.
Ich verabschiedete mich von dem Fernsehgerät und hörte lieber meinen einprogrammierten " Krautrock " - Sender aus Berlin. Doch damit verpasste ich den Ausgleich der Gastgeber in Leipzig. Immerhin rangen die dem Favoriten aus dem benachbarten Freistaat ein Remis ab. Verdient oder nicht? Egal!
Die ihren Senf auf dem Zwitscher - Dienst abgebende Meute kommentierten das Spiel zum Teil etwas anders als der " Sat1 " - Mann Wolff Fuss, der ein " Spitzenspiel " miterlebt haben wollte. Ein Nutzer stellte kurz von der Halbzeit dieser Begegnung sinngemäß fest, dass es nur einer WM und einiger Spiele in der Champions League bedürfe, um zu erkennen, wie langweilig und langsam die Bundesliga sei.
Okay, den Fußballschuh ziehe ich mir nicht ganz an. Langweilig und öde ja, aber zu langsam?
Immerhin rollt der Ball wieder in den deutschen Stadien. Und das zieht doch einen gewissen Spaßeffekt nach sich; schließlich kennen ich noch aus der grauen Vorzeit die Winterpause. Damals waren die Stadien keine Konsum - Tempel, somit auch nicht überdacht. Es gab keine Rasenheizung, die Tore bestanden aus vierkantigen Holz und ein Spiel dauerte " nur " zwei Mal 45 Minuten. Auch sonst war vieles anders. Es wurde nicht ständig der FC Bayern München Meister, denn der spielte noch nicht in der Ersten.
Dafür aber der TSV 1860 München mit Petar Radenkovic, Peter Grosser, Rudi Brunnenmeier oder " Atom " Otto Luttrop usw... Diese Münchener waren mir wesentlich sympathischer.
Warum wohl???
APRYL FOOL - Another Time - 1969:
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