Sebastian Thaler: Ein Bürgermeister auf Abwegen?

 Auch das vergangene Jahr hat eine Unzahl von Eigenartigkeiten, an Skurrilem, an Schrullen zu verzeichnen. Die Chronisten unter den Menschen durften sich deshalb freuen, denn sie erhielten ausreichend Gelegenheit, jene seltsamen Ereignisse in 2022 aufzuzeichnen und für die Nachwelt zu dokumentieren. 

Auf der Weltbühne der " großen Politik " zählte hierzu beispielsweise der Putin´sche Irrglaube, dass die souveräne Ukraine gar kein eigener Staat sei, sondern nach wie vor zu Russland gehöre, weshalb er sich die " Kornkammer " Europas und der Welt ( einst der großartigen Sowjetunion ) gewaltsam wieder einverleiben möchte.  Auch die Wahnvorstellungen des Berufslügner Donald Trump, die Präsidentschaftswahlen im Herbst 2020 seien manipuliert gewesen und der vermeintlich Sieg sei ihm somit gestohlen worden, zählen dazu, womit er die sicherlich langjährige juristische Aufarbeitung der Geschehnisse danach, die auch in 2022 ihre Fortsetzung erfuhr, als " Hetzkampagne gegen sich bezeichnete, zählt zu den Absonderlichkeiten. In die Reihe der gewählten kriminellen Politiker, deren eigens Wohlergehen wichtiger ist als das des eigenen Volkes und der Staatengemeinschaft auf dieser Erde, gehörte 2022 zweifelsohne auch Bolsonaro aus Brasilien. Nachdem er 4 Jahre lang seine rechtsradikalen Müll auf das Land kübeln konnte, wurde er im Herbst 2022 abgewählt. Er floh in das Land seines großen Freundes Trump.

Alles hat einmal ein Ende?

Nun, das dürfte auch auf der wesentlich kleinere Bühne der politischen Ereignisse und Befindlichkeiten zutreffen. Bezogen auf unsere Heimatgemeinde Eching könnte diese Binsenweisheit demnächst auch zutreffen. Dann nämlich, wenn der noch gewältig Erste Bürgermeister mit dem Namen Sebastian Thaler auch seinen Hut nehmen sollte / muss.

Wegen seiner kleineren und mittleren Eskapaden hat er und der der Gemeinderat sich mit ihm beinahe ausweglos überworfen. Über die Lokalnachrichten einiger überregionaler Gazetten durfte der politisch Interessierte dann und wann lesen, dass der im vorletzten Jahr mit einer überwältigenden Mehrheit wieder gewählte Kommunalpolitiker durch sein zum Teil nicht gerade souveränes Verhalten doch arge Zweifel an der Eignung zu diesem Amt hegen ließ.

Da war zum Bespiel der etwas befremdliche Umgang mit dem Informationsanspruch der Öffentlichkeit, respektive der Bürger dieser Gemeinde, in Bezug auf die gegen ihm einst laufenden strafrechtlichen Ermittlungen wegen des Verdachts der Untreue. Wie die Medien vor längerer Zeit dazu ausführlich berichteten, hatte sich der Herr Bürgermeister von dem Gemeinrat die Absolution erteilen lassen, vorläufigen Rechtsschutz in einem zivilrechtlichen Verfahren zu erhalten, dass er als beklagte Partei wegen eines Vorfalls am Echinger See führen wollte. Auch hierüber wurde ausgiebig in der Presse berichtet.

Herr Taler selbst ließ in einem selbst verfassten Beitrag in den " Echinger Forum ", einem Druckwerk, dass sich mit Gemeindenachrichten befasst,  den Vorfall subjektiv eingefärbt und erheblich abweichend geschildert, dann abdrucken. Als Außenstehender konnte der Leser den Eindruck gewinnen, dass der Bürgermeister als Radfahrer nahezu grundlos niedergeschlagen und verletzt worden war.

Erst nach der erfolgten Wiederwahl kam - die Mühlen der Justitia mahlen sehr langsam - dieser Vorfall in Gänze an das Tageslicht. Der Herr Bürgermeister wurde keineswegs während einer Radfahrt grundlos niedergestreckt, sondern er hatte sich zunächst als Ordnungshüter ersten Tanges aufgemännelt und einem SUV - Fahrer am Echinger See, dessen Befahren von nicht befugten Personen untersagt ist, dort die Leviten lesen wollen. Es kam zu einer verbalen Auseinandersetzung und diese eskalierte in einen tätliche Streit. Es soll dabei der PKW beschädigt und des Bürgermeister Helm, Handy, Hemd und mehr zu beschädigt worden sein.

Nun, der SUVler klagte auf Schadenersatz; der Bürgermeister ließ Widerklage erheben und verlangte wegen einer Gehirnerschütterung 3.000 Euro Schmerzensgeld. Vor dem Landgericht in Landshut wurde später dann rechtskräftig festgestellt, dass der Herr Bürgermeister nicht als Amts - sondern als Privatperson in jenes Scharmützel verstrickt war. Ergo: Er hat dem Autofahrer den Schaden zu ersetzen; seine Widerklage wurde abgewiesen. Die dicke Rechnung der beteiligten Rechtsanwaltskanzleien, die Gerichtskosten und den ausgeurteilten Schaden musste der Herr Bürgermeister selbst tragen. Dieses alles summte sich auf mehr als 70.000 Euro auf.

Dieses sah der gewählte Volksvertreter indes nicht in, sondern beglich die Forderungen aus dem Säckel der Gemeinde, das sicherlich gut gefüllt ist, denn Eching ist nicht nur bei den Menschen wegen der hohen Wohnqualität äußerst beliebt, sondern auch eine reiche Gemeinde. Doch, auch sie hat kein Geld zu verschenken. Und so forderte der Gemeinderat den Herrn Bürgermeister auf, die verauslagten Beträge zurückzuerstatten. Ferner handelte sich der uneinsichtige Herr Bürgermeister, ob seines widerborstigen Verhaltens auch noch ein Strafverfahre wegen des Verdachts der Untreu ein. Die Staatsanwaltschaft legte dabei das große Besteck auf und ließ das Echinger Rathaus durch ein Rollkommando durchsuchen.

Peinlich war das dann schon, zumal es auch überregional für Schlagzeilen sorgte.

Die Schlinge um den Hals des ersten Mannes in der Gemeinde zog sich aber noch enger um seinen Hals zu, als ruchbar wurde, dass er seinem in der Oberpfalz lebenden Schwager einige, wenn auch kleinere Gefälligkeiten zukommen ließ und ihm - ohne den Gemeinderat davon in Kenntnis zu setzen - Auftragsarbeiten auf Kosten der Gemeindekasse zuschusterte. Auch der Erwerb eine Immobilie im Ortskern, die Herr Thaler von einem dann verstorbenen Ex - CSUler zum Vorzugseis erwerben konnte, hinterließ bei den übrigen Kommunalpolitikern ein Geschmäckle. 

Nun, Herr Thaler ließ sich nicht beirren und schwieg in der Zeit nach der Durchsuchung des Rathauses beharrlich. 

Dann reagierte Tante Justitia. Das Amtsgericht Freising erließ auf Antrag der Staatanwaltschaft Landhut einen Strafbefehl gegen Herrn Bürgermeister Thaler. Der ließ wiederum dagegen Einspruch einlegen, womit die unappetitliche Strafsache gegen ihn weiter im Gespräch sein dürfte.

Kurz vor den heiligen Feiertagen kam es dann zu einem Eklat während der obligatorischen Weihnachtsfeier der Echinger Gemeinderatsmitglieder in einem örtlichen Restaurant. Der Herr Bürgermeister zog bei seiner Ansprache ordentlich vom Leder.

Näheres dazu hier:

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/eching-gemeinderat-buergermeister-sebastian-thaler-1.5719902 

Tja, was soll der einfache Bürger dieser, unserer, eigentlich friedlichen Gemeinde dazu sagen?

Nein, dem Privatmann Sebastian Thaler die Mitarbeiter des Jugendamtes zum Besuch vorbei zu senden, das ist schäbig. Ob er nun in seinem Namen im Ortsteil Dietersheim bei den dortigen Einwohnern schriftlich wegen eines Immobilienkaufinteresses angefragt haben soll, werden näher Untersuchungen ergeben. Sollte es ein Versuch gewesen sein, den Bürgermeister in den unison schon erkennbaren Abgrund zu ziehen, wäre dieses ebenfalls eine miese Masche. Dass aber die Gemeinde von ihm die zu Unrecht ausgezahlten Beträge wegen eines als Privatperson geführten Rechtsstreits nunmehr zurück verlangt, ist legitim.

Wenn sich der Herr Bürgermeister nun über das letztgenannte Vorgehen echauffiert, dürfte er sich dabei auf einem weiteren Abweg befinden.


 

FRANK ZAPPA  -  Willy The Pimp  -  Hot Rats  -   1969:

 

   


  

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