Aus den Augen, aus dem Sinn?


Die tagtägliche Nachrichtenflut die uns die weltweit agierende Medienmeute zukommen lässt, bringt ja dann und wann auch etwas Erheiterndes in diese, zurzeit eher trübe Jahreszeit. Da las ich doch gerade eben auf den Hauptseite des Internetanbieters " freenet " einen mit bunten Bildchen garnierten Artikel über einige Musiker aus der vor mehr als 4 Jahrzehnten zur  " Neue Deutsche Welle " hoch stilisierten Musikrichtung, die dann nicht einmal als ein fader Abklatsch des davor vermarkteten " Krautrocks " darstellt.

Und was die vermeintlichen Stars aus jenen Jahren heutzutage treiben, durfte ich sodann auch gleich zur Kenntnis nehmen. 

Nichts, was mich nun unbedingt aufhorchen lassen könnte. 

Da war von einem Hubert Kah die Rede. Nach 40 Jahren kann ich den Name ad hoc nirgendwo unterbringen. Allerdings kommt mir der Titel " Sternenhimmel " bekannt vor. Gehört habe ich das Gedudel  einst - eher zwangsläufig - wohl dann doch.

Kah soll heute in Reality - Shows im Unterschichtsfernsehen zu sehen sein. 

Auch der Titel " Ich will Spaß " von Markus (  bürgerlich: Markus Johannes Mörl ) ist mir natürlich bekannt. 

Dass der Interpret sich auch heutzutage weiterhin als Sänger versucht wusste ich bislang nicht. Sein " Spaß - Gesellschafts - Lied  " ist längst abgedudelt. Danach kam von ihm nicht mehr viel. Warum auch?

Frl. Menke trällerte einst in der dümmlichen ZDF " Hitparade " etwas von " Tretboot in Seenot " oder von " Hohe Berge ".  Die mutmaßliche Sängerin ( bürgerlicher Name Franziska Menke ) verschwand einige Jahre später genauso aus dem öffentlichen Fokus, wie die Heck´sche " Hitparade " aus dem Rentnerkanal. Menke tauchte dafür auf " Anti - Corona " - Kundgebungen auf.

Nun, gerade heute reicht der Schulabschluss der mittleren Reife nicht aus, um einer Dame im zarten Alter von 62 Jahren den Verlauf des Weltgeschehens erklären zu können.

Wenn ich den Namen " Fehlfarben " höre, fällt mir dazu nur das Lied " Ein Jahr ( Es geht voran ) " ein. Auch wenn die Truppe offensichtlich noch aufspielt, bleibt danach eher ein luftleerer Raum übrig.

 Peter Schilling und der Ohrwurm über den " Major Tom " wurde nahezu überall und nirgends abgedudelt. Danach trat er in irgendwelchen 80er - Jahre - Erinnerungssendungen auf. Der inzwischen 65jährige soll tatsächlich weiterhin im Pop - Musikbereich herum geistern.

Die Truppe " Trio " mit den Musikern Stephan Remmler, Gert " Kralle " Krawinkel und Horst - Peter Behrends landete mit dem Nonsens - Stück " Da Da Da " einen richtigen Hit. Davor spielte Krawinkel bessere, wenn auch weniger erfolgreiche Musik, nämlich Rock in der Band " Cravinkel ".  Gert " Kralle " Krawinkel verstarb 2014; Horst - Peter Behrens 2016. Stephan Remmler ist bis heute der Musik verbunden geblieben.

" Hurra, hurra, die Schule brennt! " war das bekannteste Lied der Truppe " Exrabreit ". Danach wurde es wieder still um die Mannen. Die Formation soll heute noch durch die Lande ziehen.

Annette Humpe war als Sängerin der Gruppe " Ideal " aktiv, deren bekanntestes Stück " Blaue Augen " in jener kurzen Zeit des NDW - Booms überall abgespielt wurde. Die Sängerin war auch später noch aktiv und sogar erfolgreich.

Das lässt sich auch von ihrer jüngeren Schwester Inga Humpe sagen, die nach ihren Intermezzo in den Bands " Neonbabys " oder bei  " DÖF " ( " Codo " ) mit dem Pop - Duo " 2raumwohnung " erfolgreich war.

" Geier Sturzflug "zählte in den frühen 1980er Jahren zu den Bands, die direkt mit der NDW in Verbindung gebracht wurden. Das persiflierende Lied vom " Bruttosozialprodukt " geisterte monatelang durch die westdeutschen Hitparaden. Danach stürzte der Geier tatsächlich ab. Auch wenn die Truppe vor kurzem ihr 40jähriges Bestehen begehen durfte, darf  die aktuelle Musikszene auch ohne sie auskommen.

" Münchener Freiheit " bedeutete in den NDW - Jahren die Inkarnation des Schlagers mit leicht anspruchsvolleren Texten schlechthin. Gesäusel auf leicht verdaulichen Arrangements, eben.   

 Das die Formation auch ohne ihren Kopf Zauner auskommt, bedeutet reinweg gar nichts. Die Musik ist nur noch auf lokaler Ebene gefragt.

Andreas Doran zündete mit dem Stück " Fred vom Jupiter " zu Beginn der 80er - Dekaden die erste NDW - Rakete in Richtung des deutschsprachigen Pop - Kommerz - Himmels.  Der dünne Text bedeutete aber, dass er bei jenen Anhänger seichter Unterhaltung auf offene Ohren traf. De biedere DLF - Hitparade ließ das Teil über Wochen als Nummer Eins auflaufen. Boah, mir wurde nicht nur deshalb regelmäßig schlecht.

Dorau ist auch heute noch aktiv und angeblich erfolgreich. Wo?

Die " Spider Murphy Gang " ließ es zumindest musikalisch ordentlich krachen. Der " Skandal im Sperrbezirk " wurde zu einem Ohrwurm. Auch wenn der Text für die deutschen Pop - und Schlagerfans etwas schlüpfrig daher kommt.

Da die Gruppe als Duo nebst Begleitmusiker in kleinen Hallen und Zelten zu sehen ist, dürfte ihr Bekanntheitsgrad bei den Nach - Nullerjahrgängen gen Null gehen.

Das trifft uneingeschränkt auf den Deutsch - Popper Joachim Witt zu, der hierzulande ( BRD ) mit seinem Gassenhauer " Goldener Reiter " temporär Kasse machen konnte. Danach versank auch Witt in die Bedeutungslosigkeit. Gleichwohl er noch einmal auf den Erfolgsgaul zusammen mit einem Peter Heppner auf dem Musikstück  " Die Flut " zu hören ist. Solche Ereignisse werden bekanntlich eher als " One - Hit - Wonder " bezeichnet. 

Kommen wir nolens volens zur Galionsfigur der NDW - Zeit: Nena ( bürgerlich Gabriele Susanne Kerner ). 

Ja, nicht der der ewige Dauerlutscher " 99 Luftballons ", dessen angedichteter pazifistischer Grundtenor so manchem Spießer in Gestalt eines Friedensdemo - Aktivisten aus den frühen 80ern in Deutschland  (West) jene bewegte Zeit in bleibender Erinnerung belässt, war es, der Kerner´s Marktwert und damit den Profit des Plattenlabels in astronomische Höhen hat schnellen lassen, sondern die penetrante, mediale Dauerpräsens der gebürtigen Hagenerin. 

Einige Vertreter der sie immer noch lobhudelnden Presse schrieben damals von der "  Berufs - Jugendlichen ". Das so verpasste Image ist heutzutage längst passe´. Wer von staatlich gekappten Freiheiten während der SARS Cov 2 - Zeit fabuliert, hat es endgültig geschafft, nicht mehr ernst genommen zu werden.

Und, ja, ich halte immer noch einige " Nena " - Alben in meinem CD - Archiv für die Nachwelt vor, weil jene Musik einst meiner Tochter gefiel. Diese wird demnächst 32. Damit dürfte sie nicht mehr als Jugendliche zu sehen sein. Frau Kerner ist Jahrgang 1960. Alsdann wohl eher berufslos?

Die NDW - Zeit gehört längst der Vergangenheit an. Kaum ein Hahn kräht mehr nach jenen zwei, drei Jahren, in denen die heimische Musikindustrie dem Konsumenten einen Trend auf die Ohren hauen wollte, der außerhalb der deutschen Landesgrenzen kaum Beachtung fand ( " Nena " - Kerner´s " Luftballons " mal ausgenommen ).

Aus den Augen, aus dem Sinn? Jau, so is´et!

      

https://www.swyrl.tv/article/was-wurde-aus-den-ndw-stars-der-80-er 




MICHAEL BUNDT  -  The Brain Of Oscar Panizza  -  Just Landend Cosmic Kids  -  1977:







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