Die schwimmende Hummel auf dem Echinger See


 

Heute war ja ein zumeist sonniger Frühlingstag. Deshalb hatten wir uns in den frühen Morgenstunden dazu entschlossen, ab 9.00 Uhr einen Lauf um den Echinger See zu starten. Unsere Fitness - Uhr zeigte nämlich seit Tagen nur " Formerhalt " an. Das war bei dem April - Regenwetter nicht weiter verwunderlich. Zum Laufen im Regen waren wir nicht aufgelegt.

Doch der heutige Samstag war nahezu zum Laufen prädestiniert. Bei zirka 15 Grad zogen wir dann kurz nach 9.00 Uhr in Richtung Echinger See los. 

Unsere Strecke ist seit Wochen, Monaten, sogar Jahren, immer gleich. Über die Trezzanostraße, die Maisteigstraße und Schleißheimer Straße führte uns die Route über den Klosterweg und entlang eines Fuß - und Radweges zur Oberen Hauptstraße. Sodann entlang des Südlichen Friedhofs an der Heidestraße. Später dann durch den Dr. Enßlin - Park zum Echinger See.

Nach einem kurzen Stopp auf einer Holzbank liefen wird einige Hundert Meter die Fußwege parallel zu Wasser entlang. Nach zirka der Hälfte der Strecke legten wir erneut einen Stopp ein. Die Sonne lachte vom Himmel, was selbst für einen Hobby - Läufer allenfalls als suboptimal zu sehen ist. So setzen wir uns auf die letzte Parkbank am Echinger See und blickten auf die nahezu bügelglatte Wasseroberfläche. 

Während wir für einige Minuten die " Seele baumeln ließen " flog eine Schar Graugänse mit lautem Geschnatter in einigem Abstand auf das glatt gezogene Wasser. Wir erinnerten uns daran, als wir im ersten " Corona " - Jahr eine Gänsefamilie mit altem Brot versorgten und dabei zusehen konnten, wie die Gänseküken beinahe tägliche größer worden. 

Nachdem sich die Gänseschar zur Mitte des Sees bewegt hatte, fielen mir kleine Wasserringe auf, die sich im gemächlichen Tempo auf den Uferbereich fort bewegten. Es sah so aus, als würde ein Fisch an er Oberfläche ständig nach Luft schnappen. Die Ringe näherten sich allmählich, doch deren Verursacher war von der Bank aus nicht zu erkennen. Wer oder was war dort im Wasser?

Meine bessere Hälfte stand auf, um des Rätsels zu ergründen. Und, tatsächlich, kurz danach hatte sie ermittelt, wer für die auf der Wasserringe verantwortlich war - eine Hummel. Das Insekt musste zuvor auf der Wasseroberfläche notgelandet sein, denn die Hummel bewegen sich bekanntlich überwiegend in der Luft. Wasser ist nicht ihr angestammtes Element. Deshalb drohte das Insekt zu verenden. Es wäre also ertrunken. Im Todeskampf versuchte die Hummel in Richtung Ufer zu gelangen.

Zirka einen halben Meter vor dem steinigen Uferrand legte meine bessre Hälfte dem Insekt einen größeren, trockenen Kieselstein als Hilfestellung in das Wasser. Erschöpft kletterte das Insekt auf den rettenden Stein und ließ sich in der warmen Sonne trocknen. Nach einiger Zeit würde die Hummel sich wieder in die Luft begeben und vom See wegfliegen. Mutmaßlich wird das Insekt jedoch den kommenden Monat Mai nicht mehr überleben. Hummel werden im Durchschnitt allenfalls 28 Tage alt. Die Sammlerin hat sogar nur eine Lebenserwartung von 14 bis 21 Tagen. Ein Hummelvolk, bestehend aus bis zu 600 Insekten, stirbt spätestens im September eines Jahres ab. Nur deren Königin überlebt den Winter, verendet jedoch nach der Eiablage.     

Ein Leben im Zeitraffer also.    

So müssen  der notgelandeten Hummel auf dem Echinger See die vielleicht 5 Minuten auf dem Wasser mehrere Tage vorgekommen sein. Immerhin wurden sie von uns entdeckt und gerettet. 


GROUP 1850  -   A Point In This Life  -  Agemon´s Trip To Mother Earth  -  1969:



  


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