Eine Kiste Bier, eine Flasche Wodka.


Der April 2023 verabschiedet sich nun langsam von uns. Er zeigt sich in den letzten Tagen so, wie es für diesen Monat eigentlich üblich ist. Es regnet, ab und zu scheint die Sonne und ein durchaus kräftiger Wind bläst uns um die Ohren. Aprilwetter, eben.

Da kann es durchaus schon mal zu einer leicht depressiven Grundstimmung kommen. Die hatte ich während eines zusätzlichen Hundebetreuungstages am vergangenen Montag eigentlich nicht. Und schon gar nicht, als ich mit den beiden Vierbeinern auf dem alten Gelände des Flugplatzes in Oberschleißheim den zwei Hunden beim Herumtoben zusah. Auch wenn wir uns auf keinen Fall einen Fifi anschaffen werden, so machte es immer wieder Freude, ihnen beim Toben auf dem verwaisten Gelände zuzusehen.

Eigentlich gehe ich bereits seit Jahren auf dieses Gelände oder streife beim Spaziergang mit den Hunden daran vorbei. Somit ist mir das Areal rund um den alten Flugplatz eigentlich bekannt. Doch mit jedem Gang, mit jedem Besuch wirkt das Umfeld anders. Das mag vielleicht an den unterschiedlichen Jahreszeiten liegen oder kann auch an dem damit einhergehenden Wetterverhältnissen liegen. 

Bei meinem letzten Gang auf den zum Teil längst zugewachsenen Flächen, auf denen nur sporadisch die vormals vorhandene Asphaltdecke durchschimmert, betrachtete ich den Bereich an dem Zaun zum einstigen Werkstattbereich ein wenig genauer. Die dort vor langer Zeit abgelegte leere Plaste - Bierkiste, um die das langsam wachsende Gras wuchert, kannte ich ja schon länger. Irgendwann  fragte ich mich deshalb, wer, warum und wann diese Kiste, in der 12 Bierflaschen Platz hätten, dort entsorgte haben könnte.

Ich ging einige Meter an dem Drahtzaun entlang, neben dem sich einige Sträucher und kleinere Bäume breit gemacht haben. Neben dem linksseitig wachsenden Gehölz sah ich sie dann liegen, die zum Bierkasten gehörenden Flaschen. Nach einigen Versuchen konnte ich dann 12 Braunglas - Flaschen zählen. Sie lagen verstreut in einem Umkreis von zirka 2 Metern im Gras. Nicht weit davon fand ich zwei Fischblechdosen. Zur Hälfte aufgerissen, rosteten sie im Gras vor sich hin. Ein paar Meter weiter fand ich schließlich eine kleine Wodkaflasche. 



Ich überlegte, ob hier einst, vielleicht in einem flauschigen Sommerabend, ein Mann oder eventuell auch mehrere, eine Feier abgehalten hatten? Oder, ob ein Obdachloser sich das Bier und den Schnaps zu Gemüte geführt hatte?  Wie dem auch immer gewesen sein könnte, das Leergut wurde in der Natur entsorgt, die Wodkafalsche und die Fischkonservendosen gleich mit.

Eigentlich eine Sauerei, überlegte ich noch, ehe die beiden Vierbeiner aus dem Gebüsch kommend, auf mich zuliefen. Wir starteten den Weg zurück zum Bungalow. Die Bierkiste, die dazu gehörenden Flaschen, die Konservendosen und auch die Flasche Wodka werden auch am kommenden Tag, der folgenden Woche, den nächsten Monat dort liegen. Wohl auch noch in den nächsten Jahren. Glas verrottet nicht; Plaste nur langsam und Bayern hat viel Fläche, da fallen solche Umweltsünden nicht sofort auf.


CAMERA  -  Haeta  -  I Remember I Was Carbon Dioxide  -  2017:





    


    


   


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