Nie wieder RB 30 von Dresden - Chemnitz und zurück!

 


Ab dem 1. Mai 2023 soll es wieder billiges Reisen in dann überfüllten Regionalzügen geben und das dann deutschlandweit. Na, denn, viel Spaß beim Drängeln, Schubsen und  beim Anpöbeln der wieder vollkommen überforderten Zugbegleiter.

Wenn diese Ausnahmezustände ab Freitagnachmittag, vornehmlich während der Ferienzeit, zur Normalität in jenen Zügen der Deutsche Bahn und ihrer angeblichen Konkurrenten werden, heißt dieses nichts anderes als dass eine stark bezuschusste Monatsfahrkarte wieder eingeführt wurde. Sie nennt sich dieses Mal ein wenig anders, nämlich das " Deutschland - Ticket ".

Bereits im vergangenen Jahr wurde eine Form des sehr vergünstigten Reisens mit den öffentlichen Verkehrsmitteln in zeitlich begrenzter Form eingeführt. Dieses Experiment nannte sich " 9 - Euro - Ticket " und war befristet vom 1. Juni bis zum 31. August 2022. Kommerziell dürfte es mit 52 Millionen verkauften Fahrkarten durchaus als Erfolg einzustufen sein. 

De facto allerdings waren jene drei Monate des heißen Sommers 2022 nicht nur für das Personal der hiervon erfassten Züge ein reine Zumutung. Überfüllte Bahnen bei brütenden Außentemperaturen waren nach den " Corona " - Restriktionen wahrlich kein Zuckerschlecken für alle Beteiligten. Dagegen  zeigten sich die angeblichen Problem mit jener überschaubaren Anzahl von " Punks ", die mittels jener Billigreise auf die vormalige Insel der " Reichen und Schönen " im hohen Nordwesten der Republik einfielen, eher eine Randnotiz. 

https://lobster53.blogspot.com/2022/08/das-9-euro-ticket-stoen-drangeln-pobeln.html

Als wir von der beschlossenen Einführung einer leicht teuren Variante jener Fortbewegungsmöglichkeit hörten, kamen uns gleich Erinnerungen an jene Jahre, die meiner besseren Hälfte während ihrer Tätigkeit als Technologieberaterin der EU an der Universität Chemnitz als Bahn - Pendlerin zwischen Dresden und eben jener Arbeitsstelle zugemutet wurden.  

Hierzu und darüber habe ich eine Reihe von Geschichten eingestellt:

https://lobster53.blogspot.com/2012/12/es-ist-ein-schnee-gefallen-und.html

https://lobster53.blogspot.com/2018/08/kein-schienenersatzverkehr.html

https://lobster53.blogspot.com/2018/01/eine-zugfahrt-ist-nicht-lustig.html


Es sind Posts zu, von und über erlebte Unzulänglichkeiten des größten deutschen Massentransporteurs, der Deutsche Bahn AG  ( DB ) mit Hauptsitz in Berlin. Sie behandeln vornehmlich jene miese Leistungsqualität der für das Schienennetz zuständigen, aus privatwirtschaftlichen Erwägungen heraus gehenden Auskoppelung der DB Netz und der DB Regio.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Bahn

 Dass der Moloch DB trotz jener vielfältiger Verrenkungen dennoch auf tönernen Füssen steht und bei jeder Form von " höherer Gewalt " ( Wetter - und Witterungsverhältnisse, Streik? ) aus den Latschen kippt, liegt nicht nur in der Natur der Sache. Vielmehr hat die nicht vorhandenen Informationspolitik des Transport - Giganten aus Berlin. Der hat nämlich keine; jedenfalls keine, was die dazu zählende Regionalebenen betrifft.

Die eitlen DB - Vorstände mit ihrem seit Jahrzehnten bestehenden Hang zur medialen Selbstdarstellung und dazu gehörenden Schönfärberei, sind hieran genauso schuld, wie auch jene trotteligen Bundesverkehrsminister mit Namen Glos, Do(f)brindt oder zuletzt Scheuer, die in den letzten 16 Jahren " Merkelei " hierzu nichts auf die Kette bekommen haben und sich stattdessen ausnahmslos der Umsetzung von Milchkannen - Abstellplätzen an die Infrastruktur Bayerns kümmerten. Alle drei CSU - A..... haben ein Chaos hinter lassen, das auf Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, Auswirkungen auf die künftige Entwicklung der DB haben.

Konkret aber führte die permanente Unfähigkeit der CSU - Hanseln dazu, dass die DB weder auf regionaler, noch auf europäischer Ebene, gegenüber dem immer noch bevorzugten Individualverkehr auch nur ansatzweise attraktiv wird. Wenn dauerhaft unfähige Politiker auf noch unfähigere DB - Manager ( mit Gehältern sowie vertraglich festgeschrieben Boni - Zahlungen in Millionenhöhe ) treffen, bedeutet dieses nicht, dass sich de beklagenswert Zustand der DB verbessert ( die mathematische Grundregel, wonach Minus mal Minis gleich Plus ergibt ist unanwendbar ). Zu den Auswirkungen jener personifizierten Unfähigkeiten zählen alsdann chaotische Zustände, wenn auch nur ein einziges Element aus dem mit heißer Nadel gestrickten Konstrukt DB ausfällt.

Fällt im Winter viel Schnee, fallen die Temperaturen in zweistellige Frostbereiche oder fällt Eisregen, so ist das der Gau für den Transporteur aus Berlin. Es kommt zu massenhaften Zugausfällen, es sind Verspätungen von mehreren Stunden möglich oder es geht gar nichts mehr. 

Über diese Erlebnisse haben wir in jenen fast 10 Jahren, in denen meine bessere Hälfte als Berufspendlerin die Dienste der DB und der von ihr abhängigen Konkurrenz genutzt hat, in schöner Regelmäßigkeit uns beklagt - zu guter Letzt eher lustig gemacht.        


BLACKFOOT  -  Train, Train  -  Strikes  -  1979:



Während ich die Nachricht von der Wiedereinführung einer verbilligten Monatskarte zur Kenntnis nahm, erinnerte ich mich an jene Zeit, in der meine bessre Hälfte ab 2010 eine eigentlich viel zu teure Monatskarte kaufen durfte.

Was waren das nicht alles an aufwendigen Aktionen, die wir über uns ergehen lassen mussten, ehe das erforderliche Papierstück in der Handtasche meiner besseren Hälfte verschwinden konnte? Mal hatten sich wegen krankheitsbedingten Ausfällen an den wenigen Schaltern der DB im Dresdner Hauptbahnhof eine nahezu unüberschaubare Menschenansammlung gebildet. Mal betrug die Wartezeit nach Umstellung auf ein elektronisches Verkaufssystem mehr als eine halbe Stunde. Mal fielen die Jahre später auch auf dem Bahnsteig in Dresden - Plauen aufgestellten Fahrkartenautomaten ( nicht nur dort ) aus. 

Da war dann kreatives Handeln angesagt. Ich ( wir ) fuhr ( en ) zum Dresdner Hauptbahnhof, zogen eine " Servicenummer " und warteten geduldig, dass uns eine, der dort hinter einem mit bruchfesten Plexiglas umgebenen Platz sitzendenden Damen im gesetzten Alter, eine der begehrten Karten ausdruckt. Davor aber hieß es immer:  Aber erst bezahlten!

Und dabei gab es auch so manche Überraschung. Mal war das Kartenlesegerät defekt, so dass wir vom Geldautomaten Flüssiges holen mussten und das teure Monatsticket nur in bar bezahlen durften. Ein anderes Mal lag es an dem heillos überzogenen Konto bei der " Satandisten Bank ", so dass deswegen eine Abbuchung nicht erfolgen konnte und die DB - Karte aus dem Portemonnaie bezahlt werden musste. Irgendwann danach klappte es nach der Umstellung auf ein eingerichtetes Konto bei der ING ( DiBa ) Bank nicht mit einer Kartenzahlung für den Erwerb eines von der DB Regio angepriesenen " Job - Tickets ", weil diese angeblich nicht akzeptiert wurde.


TONY JOE WHITE  -  The Train I´m On  - 1972:
   



Der Grund dafür war einleuchtend. Die DB Monatsfahrkarte war vergünstigt und personengebunden sowie nur als so genannten Abo - Ticket  bekommen. Da die 12 Monatskarten zum Gesamtpreis von 10 Monaten in Form einer Einzugsermächtigung von dem ab dem 1. eines Monats vom Konto abgebucht wurden, erhielt der Kunde vorab jene 12 Papierkarten zugesandt. Weil ich vergessen hatte, der DB die neue Kontoverbindung anzugeben, versuchte diese zwei Mal erfolglos den Monatsbetrag von dem aufgelösten " Satanisten " - Konto in Dresden abzubuchen. Nach einem guten dreiviertel Jahr kam dann aus Frankfurt am Main eine Mahnung, die ich ignorierte. Später legte ich gegen den Mahnbescheid Widerspruch ein. Zu einem Zivilprozess der Bahn gegen meine bessere Hälfte kam es jedoch nie.

Dieses wohl aus dem Grund, weil ich mich als Rechtskundiger ( Rechtsassessor ) der Bahn gegenüber zu erkennen gegeben hatte und die wohl ein Verfahren scheute, denn das so genannte " Job Ticket " erwies sich als reine Mogelpackung. Und dieses ist de facto immer noch der Fall.

Nach den aktuellen Tarifen kostet ein Monatsticket 288,90 €  ( 236, 20 € im Abo ) , was einen Gesamtpreis pro Jahr von 3. 4 66, 80 € ( 2.834,40 € als Abonnement ) ergibt. Die Monatsfahrkarte bei dem konkurrierenden  Verkehrsverbund Mittelsachsen ( VMS ) ist mit 240,00 €  nur unwesentlich günstiger. Der Preis auf das Jahr bezogen beträgt hier 2.880 €. Das " Job - Ticket " ist nur beziehbar, wenn der Arbeitgeber einen Fahrtkosten von mindestens 5,00 € je Monat leistet und weitere Bedingungen erfüllt werden.

https://fahrkarten.bahn.de/privatkunde/zeitkarten/zeitkarten_

https://www.vms.de/tarif-und-tickets/tickets/alle-tickets/

Der Haken bei den Abo - Monatskarten ist darin zu sehen, dass diese von jedem Monatsersten bis jeden zum Monatsletzten ausgestellt werden. Diese starre Regelung führt somit dazu, dass der Bezug des Tickets auch während des Urlaubs erfolgt und damit auf bezahlt werden muss. Dieses führt dazu, dass mindestens 1 1/2 Monat bezahlt werden muss, obwohl der Fahrkarte nicht genutzt wird. Fällt der Monatserste beispielsweise auf einen Samstag, Sonntag oder einen Feiertag, wäre der Kauf einer Folgemonatskarte ab dem folgenden Werktag möglich, womit sich deren Gültigkeit bis übe den nächsten Monatsersten hinaus ergibt. Damit verschiebt sich die Gültigkeitsdauer auch für den danach folgenden Monat. 

Mal abgesehen von der damaligen Ersparnis und den steuerlichen Auswirkungen, war das " Job - Ticket " in jenem Jahr des zeitweisen Umsonstfahrens aber  aus den oben benannten Gründen ein Flop. So, wie der lausige Service der DB es auf jener Regionalstrecke zwischen Dresden und Chemnitz immer noch ist. Hierzu hatte ich einst diese Posts eingestellt:  

https://lobster53.blogspot.com/2022/02/keine-fahrt-mit-der-rb-30-von-dresden.html

https://lobster53.blogspot.com/2022/02/keine-fahrt-mit-der-rb-30-von-dresden_22.html


TEN YEARS AFTER  -  Standing At The Station  -  Rock´n Roll Over The World  -  1973:






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