Legionella pneumophila

 


Heute ist Freitag. Freitag, der 9. Juni 2023. Seit 5 Tagen urlauben wir nun auf dem Darß. Damit es uns nicht zu langweilig wird, hatten wir am Mittwochmorgen einen 10 Kilometerlauf zum Weststrand geplant. Davor aber hieß es: Strandsachen mitnehmen und an den Dünen aufstellen.

Gegen 9.00 Uhr starteten wir dann durch den Darßer Wald in Richtung Weststrand und Leuchtturm. Die Strecke war uns ja wohl bekannt. Doch irgendetwas verändert sich auch hier. Die zirka 4,5 Kilometer lange Laufstrecke hatten wir in knapp einer 3/4 Stunde hinter uns gebracht. Der Lauf zurück zum Liegeplatz am Strand führte uns durch den Naturschutzpark rund um den nördlichen Teil des Strandes. Es zeigten sich hier bereits Auswirkungen der regenlose Woche ab Anfang Mai 2023. Das ansonsten Bauch hohe Gras ist arg vertrocknet. Nur innerhalb der dortigen Feuchtgebiete grünte es dann doch. Entlang der einstigen NVA - Grenzschutzanlagen, den dazu zählenden kleinen Hafen gelangten wir an den Nordstrand. 

Über Meter lange tote Muscheln liefen wir noch mehr als eine halbe Stunde in Richtung Dünenaufgang 47. Es wurde spürbar wärmer. Der Frühsommer, der Juni 2023, zeigte sich von seiner bestens Seite. Allerdings sollten Hobby - Läufer jetzt nicht mehr starten. 

Wir nahmen aßen später unsere mitgebrachten Brotschnitten, ausreichend Obst und Tomaten. Das reichte bis zum späten Nachmittag. Dazu gab es Kaffee sowie Mineralwasser, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen. Okay, dass unser Laufe ausgerechnet am " World Running Day " registriert werden konnte, war denn eher purer Zufall. 

Was allerdings in den Stunden danach geschah, denn wohl eher nicht.

Schon während der Zeit nach dem Lauf hatte ich eine zunehmendes Völlegefühl in der Magenregion. Ich fühlte mich, als habe ich zu viel Flüssigkeit getrunken oder besser: Wie eine schwangere Auster.

Dieses Gefühl hielt noch einige Zeit lang an. Dann entschloss ich mich, die Toilette aufzusuchen. Mit Magen - Darmbeschwerden hatte ich bislang nur selten zu tun. Mal war es ein Brechdurchfall im fernen Thailand (  mit Keimen belastete Eiswürfel ), mal im hohen Norden Norwegens ( Grund: Verstopfung wegen mehrtätigen Sitzens als Fahrer eines Reisemobiles ) oder mal eine Infektion nach der Einnahme unsauberer Speisen.

Allerdings sind diese Fälle bereits Jahrzehnte her. Weshalb ich den auftretenden Symptomen am Dienstagabend nicht sehr große Bedeutung schenkte. Ich ordnete das Magendrücken, die leichten Kopfschmerzen und den leichten Durchfall den Auswirkung der Wetter - und Luftveränderung zu.  

Die Kopfschmerzen nahmen indes zu. Essen und Trinken mochte ich nicht. Stattdessen nahm ich eine " Ibuprofen " - Brausetablette zu mir. Nur mühsam würgte ich das Zeugs herunter. Es dauerte keine Minute, da war es wieder draußen. Ich übergab mich mehrere Male im Klobecken. Dann war alles vorbei. Ich fühlte mich wie ausgewechselt. Keinerlei Völlegefühl, kein Unwohlsein und auch die Kopfschmerzen verschwanden nach einiger Zeit.

Nun rätselten wir, was wohl die Ursache für jenen Brechdurchfall gewesen sein konnte?

War es - wie ich vermutete - verdorbenes Obst? War es der leicht weiche Käse, den ich am Strand verzehrt hatte? Oder war es gar das Hähnchengeschnetzelte mit Sahnesoße, Broccoli und Reis, dass ich am Montag - und Dienstagabend verspeist hatte?

Wir überlegten und überlegten. Weil meine bessere Hälfte über ähnliche Symptome berichtete, kamen wir schließlich auf einen ganz anderen Verursacher. Während unserer mehr als 800 Kilometer langen Fahrt von Eching nach Prerow hatte ich die Klimaanlage des VW Buses auf eine mäßige Stufe gestellt, allerdings nie für einen längeren Zeitraum ausgeschaltet. Wir kombinierten deshalb: Verschmutzte Klimaanlage = Keimschleuder = Brutstätte der " legionella pneumophila ". Besser bekannt auch als " Legionärskrankheit ". Eine tückische, wenn auch mittel Antibiotika zu schnell bekämpfbare Infektionserkrankung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Legionellose

Die ersten Anzeichen dieser Infektion können unter anderen Fieber, Durchfall, Erbrechen sowie ein Völlegefühl:

https://de.wikipedia.org/wiki/Legionellose#Klinisches_Erscheinungsbild

Dagegen spricht allerdings, dass ich weder Atemprobleme, noch jedwede Hustenerscheinungen hatte.

Vielleicht ist es auch nur eine bestimmte Form von Wetter / Klimaumstellung, die mir für einen Tag zu schaffen machte?  

Nun, ich habe auch die anderen Magen - Darminfektionen überlebt. Wenngleich auch mit Kohletabletten bis Abführmittelchen. 


 

TEN YEARS AFTER  -  Once There Was A Time  -  A Space In Time  -  1971:

 




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