Olaf im bösen Osten
Wenn ein Gesamtdeutscher sich die Mühe machen würde, um die sichtbaren Unterschiede zwischen dem Ostteil und den übrigen Regionen des Landes zu suchen, würde er bereits in der Bundeshauptstadt fündig werden. Im ehemaligen Ost - Berlin, der einstigen Hauptstadt der DDR ( wie gewohnt ohne Anführungsstriche ) sind die Straßen hör - und spürbar mieser, die Häuser vergammelter und die Grünanlagen kleiner. Fährt der Gesamtdeutsche nun weiter in Richtung Osten und Südosten, so gelangt er in die Fittiche des Bundeslandes Brandenburg.
Hier ist vieles, nein, alles flach. So flach, wie eben Brandenburger in der überwiegenden Mehrzahl denken. Sie möchten keine großen Veränderungen, keine Fremden, insbesondere keine Ausländer. Außer einer exzessiven Nutzung der modernen Kommunikationsmittel und der " Social Media " - Plattformen, auf denen sie ihren geistigen Sondermüll verbreiten möchten, gibt es kaum Aktivitäten, in Richtung gepflegter Unterhaltung.
Ähnlich sieht es im nach zirka 2 Autostunden entfernten Freistaat Sachsen aus. Hier trifft der Durchreisende zumeist auf ungebildet, Ganzkörper - Tätowierte mit " Nazi - Haarschnittvarianten " und " Dynamo " - Aufklebern am leicht veralteten PKW. Statt Schwarz wird hier Braun gewählt, statt " Guten Tag " wird sich mit " Heil Hitler " begrüßt und statt die Geschicke in die eigene Hand zu nehmen, wird gegen die " Ampel " oder zuvor die " GroKo " auf der Straße gehetzt. Die Braunen erhalten hier seit Jahren bei den Wahlen " Traumergebnisse ", sodass die bürgerlichen Partien, die systemisch orientierten Politiker, quere Allianzen untereinander schmieden müssen, um Staatsfeinde von dem Regieren abzuhalten.
Bewegt sich der Zugreisende nun weiter in Richtung Süden, gerät er im ausgedünnten Eisenbahnverkehrsnetz der westdeutschen Bahn an die Landesgrenzen des weiteren Freistaates Thüringen. Hier herrschen längst ähnliche Zustände. Die braune AfD wird dort aktuell mit 28 % Wähleranteilen eingestuft. Laut der regelmäßig, von Angst und sonstigen niederen Beweggründen geprägten Umfragen zeigt sich auch hier eine aufsteigende Tendenz. Das Bundesland hat längst keinen einzigen Fußballklub in den drei Profiligen aufzuweisen. Der FC Carl Zeiss Jena, der FC Rot Weiß Erfurt sind in die Pleite manövriert worden, weil eine Unzahl an Eigensumpfgewächsen großmäulig " Einen raushängen " lassen wollten und dabei mehr Geld ausgaben als vorhanden war. Auch in Gera, Suhl oder Weimar wird seit der so genannten Wende kein höherklassiger Fußball gezeigt. Verein abgewickelt - gute Spieler abgegangen - Klub tot!
https://de.wikipedia.org/wiki/Ewige_Tabelle_der_DDR-Liga
Weil es eben keine bekannten Fußballklubs mehr gibt, müssen die auf Krawall gebürsteten und rechtsradikalen Schwachsinn verbreitenden Menschen, die jener größer werdenden Minorität der Bildungs - und Schulabschlusslosen angehören, sich anderen Testosteron abbauenden Aktivitäten, wie den Besuch von " Rechtsrock - Konzerten " hingeben. Wer dabei nicht mit macht, muss wegziehen. Dass ist zusehends bei den Fachkräften, den Gutausgebildeten der Fall, die nach dem Grundsatz verfahen:
" Du hast keine Chance, also nutze sie! "
Wenn mit steigenden Anteil von Rechtsradikalen und sinkenden Ausländeranteilen die Wirtschaft hinterher hinkt, ist der Ruf nach einem " Führer " nicht unbegründet.
Das gilt auch zum Teil für das benachbarte Bundesland Sachsen - Anhalt. Hier herrscht seit mehr als 2 Dekaden die schwarz - braune CDU. Erst unter Ministerpräsident Böhmer, jetzt unter Haseloff. Beide CDUler waren / sind es noch unsympathisch. Und dieses nicht nur dann, wenn sie sich gegen die Unterzeichnung eines Staatsvertrags zur Erhebung von Rundfunk - und Fernsehgebühren aussprechen. Die Wirtschaft im Bundesland zwischen Saale und Elbe dümpelt seit der " Wiedervereinigung " im Vergleich zu den meisten Bundesländern immer noch in den unteren Regionen herum. Ein Aufschwung, wie beispielsweise durch die geplante Ansiedlung einer Chip - Fabrik des Konzerns " Intel " bei Magdeburg, lässt sich kaum bewerkstelligen. Das längst erkannte Problem des " Fachkräftemangels " ist auch mit derartigen Kraftakten, die zunächst Hunderte Millionen Staatsgelder kosten, nicht behebbar.
Das letzte - nur sinnbildlich gemeint - Bundesland Mecklenburg - Vorpommern hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die Anzahl an industriellen Betrieben ist sehr überschaubar. Die traditionellen Wirtschaftszweige, wie Schiffbau, Fischerei und Landwirtschaft können dieses - zumal auch schwächelnd - nicht auffangen. Der Tourismus in der jetzigen Form ebenso wenig. Das Bundesland bleibt auch schon allein deshalb bei der Gesamtentwicklung in Relation zu anderen Regionen Deutschlands stark zurück. Daran hätte auch die längst abgeblasene Ostsee - Gaspipeline " Nordstream 2 " nichts geändert.
In jenem Problem beladenen, von landesspezifischen Befindlichkeiten geprägten Umfeld, traf der Hamburger Bundeskanzler Olaf Scholz am gestrigen Sonntag im brandenburgischen Bad Saarow ( am schönen Scharmützelsee gelegen ) eine Vielzahl von Wirtschaftsvertreter der genannten fünf Bundesländer, um ihnen zunächst in wohl dosierter Form ein Lob auszusprechen. Die Wirtschaft dieser ( ostdeutschen ) Länder könnte zum Motor der deutschen Ökonomie werden, denn sie zeige einen starken Aufwärtstrend, also Wachstumstendenzen.
Dann war es aber such schon vorbei mit den Herzlichkeiten. Der eher dröge und zu nüchtern wirkende Bundeskanzler aus der fernen Hansestadt Hamburg, erhob gleich danach mahnend den Zeigefinger und erinnerte in seiner so bekannten Weise daran, dass hierfür aber die Einhaltung gewisser Standards und die Beachtung bestimmter Faktoren eine tragende Rolle spielen. Als da wären:
- faire Löhne
- Weltoffenheit
- starke Gewerkschaften
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/ostdeutsches-wirtschaftsforum-104.html
Tja, daran hapert es denn doch, wenn auch nicht so gewaltig, wie zu Beginn der 1990er Jahre und in der Zeit nach der von Merkel mit verursachten, mutmaßlichen " Flüchtlingskrise ", als der braune Sumpf und seine verbrecherischen Aktivitäten über eine viel zu lange Zeit die Schlagzeilen in den Medien beherrschte. Der böse Osten bleibt nicht so, wenn die Wirtschaft prosperiert?
Nun, da mag stimmen. Nur wenn der erkannte " Fachkräftemangel " nicht behoben werden kann, weil Inländer zu doof und Ausländer bestenfalls unerwünscht bleiben, wird es schwer, jenes zarte Pflänzchen " Aufschwung Ost " weiter zu hegen und zu pflegen.
Immerhin: Olaf aus Hamburch hat das ausgesprochen, was für seine Vorgängerin Merkel nie ein Thema war, denn die hatte von Ökonomie null Ahnung.
BANCHEE - Tom´s Island - 1969:
Kommentare