Das " Wiener Schnitzel " auf Sylt
Die Großen Ferien, der Sommer und die Urlaubszeit haben begonnen. Wer demnächst in die Ferne fliegt, mit einem Schiff irgendwo auf dem Meer herum schwimmt oder mit dem Fahrzeug im prmanenten Stau zu einem Reiseziel unterwegs sein wird, muss sich auf erheblich höhere Preise für die eigentlich schönste Zeit des Jahres einstellen.
Die aktuelle Ausgabe des " SPIEGEL " bringt jene Entwicklung auf ihre Titelseite.
So wird denn für so manchen Urlaubshungrigen und Reisewütigen die Fahrt ins gebuchte oder geplante Vergügen auch finanziell zu einem Abenteuer. Dabei ist ein solches Leid, eher ein selbst gemachtes. Denn es soll bekanntlich auch im eigenen Land schöne, attraktive, interessante Urlaubsziele geben.
Hierzu zählt wohl auch die einstige Insel der " Reichen und Schönen ( oder auch umgedreht ) ", dazu dürfte vielleicht die Insel Sylt zählen.
Sylt, die Perle des Nordens, im Bundesland Schleswig - Holstein ( Eigenwerbung: " meerumschlungen " ) galt vor Dekaden noch als eine Form der neureichen Dekadenz. Davon ist längst und dieses dank des Massentourismus nicht mehr viel übig geblieben. Der Massentourismus hat auch dort eine tiefe Schneise der Verwüstung hinterlassen.
https://lobster53.blogspot.com/2022/07/sylt-sturmfest-in-beton-verbaut.html
https://lobster53.blogspot.com/2012/05/sylt-sildsol-ausverkauf-einer-insel.html
Die nordfriesische Insel und das Geschisse drumherum war auch sonst alle Male ein Geschichtchen in meinem Blog wert:
https://lobster53.blogspot.com/2012/05/sylt-sildsol-ausverkauf-einer-insel.html
https://lobster53.blogspot.com/2018/02/die-stolperkantvon-westerland.html
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Dieser Tradition gehorchend, füge ich noch eine weitere Lachnummer von der Insel des Grauens hinzu:
Eine Bremerin besuchte erst kürzlich, die dann noch in der Vorsaison dahin dämmernde Insel hoch im Norden der Republik. Urlaub, wenn vielleicht auch nur Kurzurlaub, gilt auch im statistisch betrachteten " Armenhaus Deutschlands " nicht nur als chic, sondern ngesichts der grassiereden sozialen Verwerfungstendenzen in der Hansestadt, auch als Privileg.
Nun, jene Bremerin kehrte während ihes Inselaufenthalts in dem dort duchaus angesagten Speise - und Fischresaturant " Gosch " ein. Der 82jährige, im schleswig - holsteinischen Tönning gebürtige Mann hat es geschafft. Er startete mit einer kleinen Bretterbude und unterhält mittlerweile 11 in Lizenz betriebene Fischrestaurants. Die Preis - Leistungsgestaltung ist in dem in List auf Sylt bestehenden Betrieb umstritten:
Was ein, sich als " Fischrestaurant " nennende Gaststätte mit dem Fast Food - Fraßvertrieb überhaupt vergleichbar?
Nun, wie dem auch immer sei, " Gosch " in List auf Sylt hat angeblich vor einigen Wochen Insolvenz angemeldet.
Dieses so nebenbei erwähnt; hat es mit jener Geschichte, die eben jene Besucherin der Gaststätte " Gosch " auf Sylt, erlebte, eher nur am Rande zu tun. Weil Fisch durch die Fangquoten nicht nur zu einem eher raren Gut geworden ist, sind die Preise seit Jahren beinahe explodiert. Demgemäß sind die Verkaufspeise für Fischgerichte durch die Deck gegangen.
Auch " Gosch " auf Sylt hat hierauf reagiert. In den Gaststätten wird denn auch längst Fleisch haltige Kost angeboten. Darunter " Wiener Schnitzel ". Und dieses zu einem Preis von 25,40 Euro je Portion.
Teuer?
Wie auch im wahren Leben, dürfte dieses relativ sein. Wenn - so wie die Bremerin es in ihrem " FB " - Eintrag beschreibt - ein echtes " Wiener Schnitzel " war, muss es ein dünn geschnittenes Kalbfleischstück sein, das in nur mäßig aufgelegter Panade kredenzt wird ( https://de.wikipedia.org/wiki/Wiener_Schnitzel ).
Nichts anderes wird denn auch die " Pier 67 " - Besucherin erhalten haben. Nichts anderes hat sie in ihren " FB " - Account wohl auch öffentlich mitteilen wollen.
Was sich hieraus entwickelte, passt indes zum Zeitgeist. Blödsinnige Kommentare, Hetze, Pöbeleien etc. Die gesamte Palette an widerwärtigen Verhalten eben, wenn darum geht, andere Menschen nieder machen zu wollen, um sich selbst zu erhöhen und um dabei den eigenen Lebensfrust zur Schau zu stellen.
Ja, Sylt - Urlaub ist teuer als so mancher Aufenthalt auf dem Festland. Aber: Muss ich dann ort unbedingt hin?
BABE RUTH - Runaway - First Base - 1972:
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