Mondlöcher

 



Wo liegt Andalusien? In Spanien!

Andalusien ist eine überwiegend karge Region. Dafür brennt die Sonne dort nahezu ununterbrochen auf das Land. Im Hochsommer steigen die Temperaturen auf beinahe 45 ° C. Da die südlichste aller 17 spanischen Regionen überwiegend aus einer Karg Landschaft besteht, reduziert sich die Wirtschaftsleistung auf wenige Sektoren ( Fischerei Landwirtschaft, Tourismus ).

Dadurch belegt die Region Andalusien " nur " den 14 Platz bei der Ermittlung des Bruttoinlandsproduktes. Die Arbeitslosenquote lag temporär bei über 35 %. Sie sank mittlerweile auf unter 25 %.

Die spanische Region Andalusien dürfte gemeinhin als arm gelten.

https://de.wikipedia.org/wiki/Andalusien

Wohl weniger der Profitgier gehorchend, versuchen sich nicht gerade wenige Andalusier im Anbau von Obst und Gemüse. Dank der sehr milden Winter gedeihen einige Sorten dort prächtig, so dass die Ernte das gesamte Jahr über möglich wäre. Doch es gibt hier ein massives Problem, das da Wassermangel heißt. Dieser gefährdetet die Ernten.  Hiergegen haben die Obst - und Gemüsebauern eine simple Lösung gefunden.

Sie bohren einfach tiefe Erdlöcher und zapfen dann das gewonnene Grundwasser ab. Diese illegale Bewässerungsmethode hat dazu geführt, dass eine unbekannte Anzahl jener Erdlöcher entstanden sind, die wiederum den gesamten Grundwasserspiegel sinken lassen, was zu irreversiblen Umweltschäden führt.

Da jene Bohrlöcher zumeist in den Nachtsunden entstehen, werden sie von den Andalusiern auch Mondscheinlöcher genannt.

https://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/vernuenftig-einkaufen/erdbeeren-zur-richtigen-zeit-vom-richtigen-ort

Nun blasen sich in unseren Gefilden selbst ernannte Verbraucherschützer auf und raten den Kunden davon ab, die aus jenen illegalen Wasserlöchern hochgezogenen Früchte, insbesondere die Erdbeeren nicht zu kaufen, sondern jene Saisonware nur dann in den Einkaufswagen zu stellen, wenn die Erntezeit gekommen sei. 

Was soll das?

Für mich sind derartige Tipps oder Ratschläge nur dummes Gewäsch. Der Kunde kann selbst mit einem Boykott die spanischen Produzenten nicht daran hindern, die auf umweltschädliche Weise geernteten Früchte zu exportieren, denn der Handel kauft diese zunächst von den Anbaubetrieben und bietet sie dann in seinen Verkaufsstellen dem Kunden an. Nur diese Lebensmittelgiganten könnten jene Anbaumethoden verhindern, wenn sie die Waren erst gar nicht abnehmen. Doch die auf Profitmaximierung fixierten Handels - und Supermarktketten haben daran kein Interesse. Zudem wäre ein Handelsboykott nur dann sinnvoll, wenn sämtliche Konzerne an einem Strang ziehen würden. Doch das wird nie geschehen, da der Preis - und Konkurrenzdruck hier nach wie vor immens ist.

Und, was unterscheidet die spanischen Obst - und Gemüsebauern von den einheimischen? Nicht viel, denn wenn hier extrem trockenen Frühjahrs - und Sommermonate zu verzeichnen sind, müssen diese ihr Felder und Anbauflächen ebenfalls künstlich bewässern.

Zudem wäre dann noch der Preis für die Verkaufseinheit Erdbeeren anzuführen. Als wir letztes Jahr Anfang bis Mitte Juni bei einem Prerower Supermarkt die angeblich einheimischen Erdbeeren betrachteten, fielen wir beinahe um. Da sollte eine 250 Gramm Schale mit mickrigen Früchten 5,98 Euro kosten. Auch die Früchte von " Karl´s Erdbeerhof " waren nicht gerade billig. Sie wurden für 4,50 Euro je 500 Gramm - Einheit angeboten.

Da esse ich lieber die Spaniern für 0,99 Euro je 1/2 Kilogramm vom " LIDL ", die kurz vor Ostern massenhaft angeboten wurden. Die schmeckten zwar nicht sonderlich gut, aber reiften dafür unter Spaniens Sonne. Dafür wurden sie nicht entsorgt, weil sie viel zu teuer waren, sondern von den Kunden bis zur letzten Einheit verkauft. Und die deutschen Erdbeeren, von ausländischen saisonarbeiterinnen zum Mindestlohn gepflückt, werde ich erst Mitte Juni in Prerow verzehren. Was schert mich da der Aufruf zum " bewussten Einkauf "? Sündenbock an der in Spanien drohenden Umweltkatastrophe ist nicht allein der Kunde, sondern wir alle zusammen, die wir den Klimawandel mit verursachen. Und bei den Erdbeeren trifft die Hauptschuld den Profit geilen Handel, denn der bietet jene Früchte erst an. Und für den ist vollkommen egal, wie, wo, wann und wofür jene Erdbeeren auf den Markt kommen. 
     
 

Deshalb gilt auch sehr oft der einstige Sponti - Spruch: " legal - illegal  -  scheißegal "!









MONOMYTH  -  ET Oasis  -  Exo  -  2016:





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