Das Gartenfest kommt ganz gewiss, auch wenn es im September ist.
Das erste Septemberwochende brachte doch noch einmal so richtig schön kuschelige Temperaturen um die 25 ° C bis 28 ° C. Was uns der August komplett vorenthielt, denn der war völlig verregnet, will den Spätsommer eventuell wieder gut machen. Und weil der August 2014 eben kein Hochsommermonat war, herrschte in der mittelbaren und unmittelbaren Nachbarschaft Ruhe.
Keine lärmenden Gartenfeste, keine Privat - Feste im Freien, kein Gegröle und unerträgliches Schlager - Georgele. Daheimgebliebenes, Erholung suchendes Herz, was willst du mehr?
Nun sind sie alle wieder Zuhause, die Reise wütigen Sachsen. Der Ostseeurlaub liegt schon einige Wochen zurück, das geplünderte, tief im Dispo hängende Konto wurde bereits zwei Mal wieder aufgefrischt und die Auslandsknöllchen und Strafmandate für diverse Verkehtsverstösse sind entweder längst bezahlt oder liegen zusammen mit den aufgelaufenen Rechnungen in irgendeinem Ablagebehälter in der Küche; mit Kaffeerändern und Eselsohren geschmückt.
Da dräute mir am späten Freitagnachmittag etwas, was ich die gesamten drei Monate zuvor eigentlich verdrängt hatte. Es grummelte aus Richtung Nordwesten. Dort, wo etwa 100 Meter entfernt von der Raser - Route " Wiesbadener Straße ", der Kleingartenverein " Frohe Stunde " sein Gemeinschaftshaus oder Vereinsheim errichtet hat. Es wummerte undefinierbare Bässe und schrammelte Klänge zu uns herüber.
Die Laubenpieper hielten ihr all jährliches Sommerfest ab.
Spät, aber eben nicht zu spät, ließen sie über drei Tage die musikalische Schlagersau heraus. Es dröhnten alt bekannte Hossa - Heissa - Hosenscheißa - Lieder, die dämliche Helen Fischer, " Wolle " Petry und der mumifizierte Wahldresdner " Rolli " Kaiser ( Joana, du geile Sau ) waren auch dabei. Friede, Freude, Familiengruft!
Was die weitere Nachbargemeinde, die Kleingartenfreunde von der " Höhen Luft " an der " Grenzallee " seit einigen Jahren nicht mehr auf die Reihe bekommen, scheint für die Parzellenfreunde von der " Frohe Stunde " überhaupt kein Problem zu sein. Weshalb wir ab Samstagnachmittag dann im Schweiße unseres erhitzten Körpers, die volle Breitseite Schlager - Jauche um die Ohren gehauen bekamen. Wieder " Atemlos " mit Fischer, wieder " Wolle ", " Rolli ", jener Mist, der in der Vorwendezeit bereits mächtig aufs Gemüt drückte.
Die Disko - Fox - Rhythmus - Einheitssoße wurde nur von einer stark sächselnden Moderatorenstimme mit sinnfreien Ansagen unterbrochen.
Immerhin die Pieper von der " Frohe Stunde " schienen dann ab 22.00 Uhr so voll in Wallung gekommen zu sein. Orgiastische Schreie, lautes Gebrülle und nicht endend wollendes Mitklatschen waren deutlich zu vernehmen.
Irgendwann ab 01.00 Uhr war dann Ruhe im Garten.
Das spinnerte, aber längst obligatorische Feuerwerk gab es zum Glück nicht gratis als Zugabe.
Immerhin ein Ruhe störender Faktor weniger. Nun wird es mindestens 11 Monate und mehr als 330 Tage lang dauern, bis die Schlager - Fuzzis von der " Frohe Stunde " wieder ihre Orgie abziehen. Sicher ist nur: Das Gartenfest kommt ganz gewiss, auch wenn es im September 2015 ist!
Grausam geht der - hoffentlich bessere Sommer - dann auch zu Ende.
In diesem Sinne, die York´sche - Adaption eines Nichtsängers, der sich das Singen nicht verbieten lassen will. Wären York und er doch lieber taub - stumm auf die Welt gekommen.
Danach " Wishbone Ash " und " Sing Out the Song " aus dem Jahr 1973 von der LP " Wishbone Four ":
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