" Mythos ", eine Gruppe aus der - wilden - Krautrock - Zeit.



Als der Prog - Rock sich Ende 1960er Jahre langsam etablierte, zogen auch in der BRD einige Gruppen nach, die in dem experimentellen Rock ein reiches Betätigungsfeld sahen. Dass hieraus eine besondere Richtung, nämlich der " Krautrock " entstand, dürfte indes nur der germanischen Herkunft der Bands geschuldet sein. De facto unterschieden sich westdeutsche Formationen kaum von ihren niederländischen, dänischen oder englischen Mitstreitern.
Deckungsgleich waren nämlich in jedem Fall die üblicher Weise zum Einsatz gebrachten Instrumente.

Und da gab es eine kürzere Phase, innerhalb derer es en vogue war, eine Querflöte in das Soundkonzept mit aufzunehmen. Wohl angestachelt von dem Erfolg der Bands, wie " Jethro Tull " oder Golden Earring ", adaptierten bundesdeutsche Prog - Rock - Bands den dortigen Musikstil und ließen - hier und da - ( so bei " Kraftwerk " ) die Querflöte erklingen.

Die im Jahre 1969 in Berlin gegründete Formation " Mythos " zählte einst zu jenen Bands, die das Querflötenspiel regelmäßig in ihre Stücke einfließen ließen.
" Mythos ", das waren damals:

- Stephan Kaske: Querflöte, Tasteninstrumente, Gesang, Gitarre;

- Harald Weisse: Bass

- Thomas Hildebrand: Schlagzeug

Der vormalige Musiker, Komponist und Produzent des Labels " Ohr ", Rolf - Ulrich Kaiser, entdeckte die Gruppe aus Berlin während ihrer Auftritte und bot " Mythos " bei dieser Plattenfirma einen Vertrag an, woraufhin 1972 die erste Vinylscheibe mit dem Namen der Band erschien.

" Mythos " sind auf der Platte mit drei Stücken zu hören:



A1Mythoett3:00
A2Oriental Journey / Hero's Death17:42
BEncyclopedia Terrae


17:31
  Der gute Rolf - Ulrich Kaiser (http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf-Ulrich_Kaiser ) hatte auch hier das richtige Händchen bewiesen und die Gruppe " Mythos " völlig zu Recht gefördert.  Drei Jahre nach dem Erstlingswerk der Band, erschien die LP " Dreamlap " und entpuppte sich alsbald zu einem Verkaufsschlager. " Mythos " indes blieben ihrem Musikstil treu und traten damit weiterhin bei Festivals und auf kleineren Veranstaltungen auf.

Das Album " Dreamlap " gehörte deshalb eine Zeit lang zum " Must Have " jedes Prog - und Rock - Fans:



1Dedicated To Werner Von Braun6:00
Message8:19
2aPart I
2bPart II
-
3Expeditions
Backing Vocals – Starmaiden*
6:11
4Mythalgia2:10
Dreamlab11:04
5aI Echophase
5bII Quite Amazed
5cIII Going To Meet My Lady
-
6Eternity7:10



" Dreamlap " ist indes längst als nur ein " Prog - Rock " - Album, weil sich die elektronische Szene rund um West - Berlin, aber auch München und insbesondere Düsseldorf rasant weiter entwickelte, lässt sich die LP danach eher als kosmische Musik, als elektronische Musik - Scheibe kategorisieren. Sie entsprach somit dem damaligen Zeitgeist, der auch Gruppen, wie " Tangerine Dream " oder experimentelle Musiker, wie Klaus Schulze, mit hoch spülte.

Drei Jahre später wiederum zeigten " Mythos " allerdings ein anderes musikalisches Gesicht. Die 1978er LP " Strange Guys " war rockig und enthält Gesangspassagen, da die Truppe einen radikalen, personellen Wechsel vollzog. " Mythos waren zu dieser Zeit:



Ein Jahr nach " Strange Guys " erschien " Concrete City " unter dem gleichen, dem " Venus " - Label. Es folgten noch " Quasar " im Jahr 1980 sowie " Grand Prix " ein Jahr danch, die bei " SKY " veröffentlicht wurden.
" Mythos " löste sich wenig später auf. Tatsächlich bestand die Band nach der dritten Umbesetzung eigentlich nur noch aus Stephan Kaske. Der in der Zeit zuvor auch diverse Solo - Alben veröffentlichte.

Unter dem Namen " Mythos " produzierte Kaske dann 1999 das Album " Wintermezzo ".


  • 1978 – Strange Guys LP (Venus) 
  • 1979 – Concrete City LP (Venus) 


     
  • 1980 – Quasar LP (Sky)
  • 1981 – Grand Prix LP (Sky)
  • 1999 – Wintermezzo CD (Art  and Music)










Vor drei Jahren überraschte " Mythos " dann mit einer Veröffentlichung eines Live - Mitschnitts zu einem Auftritt vom 5. März 1976 in " Stagge´s Hotel " in dem beschaulichen Örtchen Osterholz - Scharmbeck bei Bremen. Für die Nichteingeweihten sei hierzu gesagt, dass " Stagge´s Hotel " einst ein regionaler Treffpunkt für alle Freunde und Anhänger des Genusses von progressiver Rockmusik und den dazu gehörigen Konsum halluzinogener Mittelchen war. Die Diskothek war auch in den Bremer Kreisen sehr beliebt.
Fritz Stagge, der einstige Betreiber des später als Club geführten Lokals war der progressiven Musik durchaus gewogen und ließ in unregelmäßigen Abständen auch Bands dort live auftreten. 
( http://www.geschichtsatlas.de/~ga24/index.html )

So auch " Mythos " am 5. März 1976, die hier u.a. folgende Stücke zum Besten gaben:



1Dreamlab Part 1 Echophase Live9:26
2Dedicated To Wernher Von Braun Live5:27
3There's No God (Battlefield)9:12
4Eternity Live9:07
5Stagge Inferno3:40
6Backstage Fumble Live6:16
7Message Part 2 Live1:27
8There's No God (Final)7:17

Companies etc

Credits

Notes

Recorded live at Stagge's Hotel, Osterholz-Scharmbeck, March 5, 1976


Und weil der Mythos " Mythos " - wenn auch in völlig anderer Form - weiter lebt, hier einige Liedchen aus dem Netz:

A: 
Encyclopedia Terrae

B:
" Superkraut 1976 " - Live at Stagge´s Hotel OHZ:



 C: 



Und zurück zur Erde:
" Neutron Bomb " aus dem Album " Concrete City ".





Kommentare

Octapolis hat gesagt…
interessanter, wenngleich schwerer stoff. zumindest für meine ohren. ;o)

Beliebte Posts aus diesem Blog

" Eine Seefahrt, die ist lustig. " - nur nicht in den 60er Jahren zum AOK - Erholungsheim auf Norderney.

" Oh Adele, oh Alele, ah teri tiki tomba, ah massa massa massa, oh balue balua balue. " und die Kotzfahrt nach Wangerooge.

Was ist eigentlich aus dem Gilb geworden?