Der " Tannenhof " in Uchtdorf, Marc Bolan´s " T - Rex " und " Hot Love ".



Junge, Juunge, wat war dat wieder für ein geschwurbelter " Tatort ". Dieses Mal aus Köln. Der schönen Stadt am Rhein. Mit den beiden " Oldies " Max Ballauf ( Klaus J. Behrendt ) und Freddy Schenk ( Dietmar Bär ). Reimt sich doch irgendwie, oder?
Es ging um das riesige Gewerbe " Partnervermittlungsbörse ". In dem virtuellen Sumpf, der während der 1 1/ 2 Stunden aufgezeigt wurde, gingen 2 Tote unter. Eine durch einen Mord, die andere durch Suizid. Das Strafgesetzbuch wurde ferner durch laufen und zeigte dem ahnungslosen Glotzer, mit welchen kriminellen Verquickungen er/sie im Zusammenhang mit einer Partnerbörse rechnen könnte ( Mordversuch, gefährliche Körperverletzung, Freiheitsberaubung, Diebstahl, Betrug.versuchte gefährliche Brandstiftung ). Starker Tobak für ein Genre, dass sich im Zeitalter der 24-stündigen Erreichbarkeit des Einzelnen gegenüber der übrigen Masse Mensch, eher humanistische Absichten an ihr Revers heften möchte, um damit die eigene Existenzberechtigung zu unterstreichen. Es geht um Einsamkeit, Gefühle, Sehnsüchte, Spleene, Kränkungen oder Minderwertigkeitskomplexe, die bei der Fleischbeschauung mittels Computer auch eine gewichtige Rolle spielen.Vornehmlich aber geht es auch um den schnöden Mammon - zumindest auf Seiten der Betreiber solcher Dienstleistungsunternehmen.

Während sich die beiden Kölner Hauptkommissare durch dieses morastige Gelände quälten, ertönte in dem Newtimer des dicklichen Freddy Schenk ein Oldie aus der Stereoanlage, der " Hot Love " heißt und von " T - Rex " gespielt sowie damals von Marc Bolan gesungen wurde.
Da der gute Marc bereits von 37 Jahren bei einem tödlichen Autounfall das Zeitliche segnete, verkauften sich sein Tonträger danach noch besser.
Das war allerdings nicht immer so.

Die Truppe wurde 1967 von einem gewissen Mark Feld, geboren am 30. September 1947 in Hackney, East London, gegründet. Feld stieg zunächst in das Singer - Songwriter und Folk - Musikgeschäft ein, wo er allerdings ohne einen großen Durchbruch blieb.
Das galt auch ab jenem Zeitpunkt, an dem er zusammen mit Steve Peregren Took das Duo Tyrannosaurus Rex gründete. Das ab jenem Zeitpunkt dargebotene Liedgut, kredenzt mittels akustischer Gitarrenbegleitung
entsprach zwar dem hippietsken Zeitbild, brachte allerdings keinen kommerziellen Erfolg.
Feld nannte sich ab 1969 dann Bolan und schrieb seinen Vornamen künftig mit einem " c ".

Das Duo wurde zu einem Quartett oder Septett aufgestockt und spielte bis 1970 eher psychedelisch angehauchte Musik.
Bolan änderte den Stil, sein Outfit  und den Namen der Band, die nur noch " T - Rex " hieß. Mit " Ride a White Swan ", " Jeepster " und " Hot Love " und anderen Titeln gelang es der Gruppe jeweils ein Song in den aktuellen Hitparaden zu platzieren.
Bolan galt seitdem als Mitbegründer des so genannten " Glam - Rock ".

http://de.wikipedia.org/wiki/T._Rex

Diese neue Masche zog und die Kassen klingelten. Bolan´s Truppe war innerhalb kurzer Zeit weltbekannt; er zumindest Platten - Millionär und demnach auch voll im Business - Stress. Bolan begann zu saufen und nahm andere Drogen. Als der " Glam - Rock " genauso schnell von der Bühne verschwand, wie er einst gekommen war, wurde " T - Rex " zwar nicht aufgelöst, Marc Bolan konzentrierte sich jedoch in der Folgezeit mehr auf das Produzieren und Managen von Gruppen, wie den  " Boomtown Rats ".

Der von seiner Ehefrau June Bolan schon lange getrennt lebende Musiker verunglückte am 16. September 1977 bei einem Verkehrsunfall. Der von seiner Lebensgefährtin gesteuerte PKW raste gegen einen Betonpfahl, nachdem an den Mini Clubman Mini 1275 GT ein Reifen platzte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Marc_Bolan

Bolan´s Witwe June wiederum verstarb am 31. August 1994 während eines Türkei - Urlaubs an einem Herzinfarkt.
Auch die anderen Musiker der Band segneten sehr früh das Zeitliche:


" Der Mitbegründer von Tyrannosaurus Rex, Steve „Peregrin“ Took, starb am 27. Oktober 1980 im Alter von 31 Jahren, als er sich an einer Cocktailkirsche verschluckte.
Steve Currie verunglückte am 28. April 1981 bei einem Autounfall in Portugal.
Mickey Finn verstarb am 11. Januar 2003 im Mayday Hospital in Croydon im Alter von 55 Jahren an den Folgen jahrelangen Drogenmissbrauchs.
Peter „Dino“ Dines verstarb am 28. Januar 2004 an einem Herzinfarkt. "

- Zitataende - aus wikipedia - " T - Rex "

Es war ein lauer Samstagabend  im Mai 1971. 
Wir hatten uns zu einem Besuch im " Tannenhof " in Uchtdorf bei Rinteln, am Rande des beschaulichen Weserberglandes, entschieden. Ein Bekannter wollte uns fahren. Er war einige Jahre älter, besaß nicht nur einen Führerschein, sondern auch noch ein eigenes Auto.
Es war ein VW Käfer. So zwängten wir uns in die unbequeme Konservendose von Volkswagen und fuhren los.  
Über die B 83 in Richtung Steinbergen. Dort führte uns der Weg weiter über die Rintelner Straße. In Rinteln mussten wir dann links nach Barntrup und Exteral abbiegen. Dann auf die Extertaler Straße, von dort auf die Kasseler Landstraße nach Uchtdorf.
Irgendwann kamen wir auf einem einst unbeleuchteten Parkplatz an, auf dem bereits unzählige PKW standen.
Für die knapp 13 Kilometer benötigten wir etwa eine halbe Stunde, weil die Strecke überwiegend unbeleuchtet war. Dort, wo heute Zehntausende Fahrzeuge täglich die Straßen malträtieren, gab es damals nur unbefestigte Straßenränder, viele Schlaglöcher und zudem Bahnübergänge.

Nun, der " Tannenhof " war einst eine typische Dorf - Diskothek. Hier trafen sich Jugendliche um Musik zu hören, Bier oder Cola zu trinken und dem anderen Geschlecht näher zu kommen.
Dementsprechend war auch die Musik auf den Geschmack der breiten Masse von Vergnügung suchenden jungen Leuten zugeschnitten.
Der biedere, in einem hellen Rüschenhemd mit trerndiger Frisur, die Single auflegende DJ, konnte kaum Englisch und nur schlechtes Deutsch, soweit der Gast ihn überhaupt durch die völlig übersteuerte Mikrophonanlage verstehen konnte.

So spießig der Jungspunt aussah, so war auch dessen Musikgeschmack. Er orgelte genau jene Titel herunter, die jeder der Anwesenden bereits aus dem Kofferradio oder der eigenen Anlage her kannte:

- Danyel Gerard: Butterfly

- Lynn Anderson: Rose Garden

- Middle of the Road: Chirpy, Chirpy, Cheep

- Creedence Clearwater Revival: Hey Tonight

- Les Humphries Singers: We´ll Fly to the Promised Land 
  
- CCS: Walking

- Ringo Starr: It Don´t Come Easy

- Waldo de los Rios: Mozart: Symphony No. 40   

- Rolling Stones: Brown Sugar

- T - Rex: Hot Love

Und weil mich meine Bekannten dazu drängten, musste ich nolens volens auch das Tanzbein schwingen. Bei soviel :

" Ooh-We, Chirpy, Chirpy, Cheep, Cheep
Woke up this morning and my mama was gone
Ooh-We, Chirpy, Chirpy, Cheep, Cheep
Chirpy, Chirpy, Cheep, Cheep, Chirp "

und

" La la la la la la la la "



ließ ich mich von der wild wirbelnden Meute anstecken und legte ´ne flotte Sohle auf´s Parkett  ( jedoch folgenlos):


Jawoll, jaaaaaaaaahh, " lalalalalalalalalalalala.............." - schöööööööööööön:





Auch ein Hardrock - Fan muss eben im Leben dann und wann Kompromisse eingehen!

Kommentare

Unknown hat gesagt…
Als Ostwestfale(Paderborn um genaus zu sein)kann ich dem Beitrag nur in Dauerrotation nickend zustimmen. Provinz eben!
Lobster53 hat gesagt…

Tja, so war´s eben einst, als für uns die Autos fahren lernten, somit 13 Kilometer Entfernung noch eine halbe Ewigkeit dauerten und der virtuellen Entfernung der Erde zum Mond entsprachen. Aber: Ostwestfalen zählte nicht unbedingt zu meinem damaligen Jagdgebiet, obwohl ich dann und wann die Diskothek " Badewanne " in Bielefeld aufgesucht habe, wo es auch Live - Auftritte gab.

Danke für Deine Kommentare. Es ist immer wieder beruhigend, dass es noch Gleichgesinnte in Sachen " Mugge " gibt.

Deshalb: Besinnliche Feiertage. Wohl nicht mit " Wham " und diesem Dauer - Beschallungsgedöns!

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