Edgar Broughton Band - Politrock der besonderen Güte.
Das Jahr 1968 ist eigentlich längst abgearbeitet. Die so genannten ´68er sind auch längst in Rente gegangen. Ihre angeblichen Hinterlassenschaften sind längst überholt. Aus der anti - autoritären Erziehung ist längst eine Erziehung zum Konsum, zur Adaption der eitlen Selbstdarstellung der Eltern, die längst andere erziehen lassen geworden.
Aus jener Zeit, die musikalisch einen Umbruch in der Rock - und Popszene mit sich brachte, stammt der Begriff Progressiver Rock oder kurz: Prog - Rock. Zu ihren namhaften Vertretern zählten:
- The Nice
- Emerson, Lake and Palmer
- Jethro Tull
- Genesis
- Gentle Giant
- Renaissance
- King Crimson
- Pink Floyd
usw.
http://de.wikipedia.org/wiki/Progressive_Rock
Eine weitere Gruppe, die unter dieser Rocksparte aufspielte war " The Edgar Broughton Band ".
Die Band formierte sich bereits 1966, trat aber in Großbritannien kaum in Erscheinung und erhielt keinen Plattenvertrag, da die von EBB gespielte Musik wohl noch nicht richtig ankam.
Das änderte sich bereits 2 Jahre später.
In der Besetzung:
Edgar Broughton (* 27. Oktober 1947 in Warwick, England),
Steve Broughton (* 20. Mai 1950), der Bruder von Edgar
Arthur Grant (* 14. Mai 1950, Leamington Spa, England)
und Victor Unitt (* 5. Juli 1946)
nahm die Gruppe im Jahr 1969 ihre erste LP mit dem Namen " Wasa Wasa " auf. Darauf befinden sich 8 Titel:
Ein Jahr später folgte das Album " Sing Brother, Sing ", auf dem 10 Stücke eingespielt wurden::
1971 veröffentlichten EBB mit dem zwischenzeitlich ausgestiegenen Gitarristen Victor Unit, der bei den " Pretty Things " die Saiten zupfte, das dritte und gleichnamige Album.Die Formation vollzog hiermit eine radikale, stilistische Wende weg, von dem reinen Polit - Rock, der auch bei EBB textlich eher aus Parolen und eher gleichförmigen, provokanten Textbausteinen besteht.
Auch die englische Gesellschaft befand sich in einem gewissen Umbruch, dem EBB mit dem Hang zu kritischen Themen, wie Umweltzerstörung, Armut und Krieg, gleichfalls Rechnung tragen.
Auf diesem Album sind zu hören:
Mal ganz davon abgesehen, das das Coveer bereits eine Aussage trifft, denn dort ist unter Schlachttierhälten ein aufgehängter, nackter männlicher Körper zu sehen, lief der Titel " Evening Over the Rooftops " in jeder progressiven Diskothek der frühen 1970er und auf vielen Kiffer - Feten bis zum Erbrechen.
Die Truppe um die Broughton - Brüder nahmen zwar weitere 4 Studio - und genauso viele Live - Alben auf:
- In Side Out (1972)
- Oora (1973)
- Bandages (1975)
- Parlez-Vous English? (1979) (als The Broughtons)
- Superchip - The Final Silicon Solution? (1981)
- Live Hits Harder (Aufnahme 1976, Veröffentlichung 1979)
- Chilly Morning Mama - Live (1998)
- Demons at the Beeb (2000)
- Keep Them Freaks a Rollin' - Live at Abbey Road, December 1969 (2004),
doch das dritte Album, das als " Schlachthausalbum " in die Musikgeschichte einging, war das mit Abstand populärste.
Es musste in jeder gut bestückten LP - Sammlung zu finden sein.
Die Band tourt auch 43 nach der Veröffentlichung dieses " Krachers " noch, auch wenn die Anhängerschar immer kleiner und natürlich eher älter wird.
Von EBB besaß ich einst nur 2 Single, nämlich " Apache Drop Out " und " Out Demons Out ", die leider das Zeitliche gesegnen haben. Die " Schlachthausplatte " indes befindet sich noch in meinem Archiv, zusammen mit " Live Hits Harder " aus den späten 1970er Jahren, als der Punk - Lärm, die New Wave - Scheiße und die NDW aus den Radions kamen. Irgendwann in dieser Zeit, spät, aber eben nicht zu spät, und noch bevor es die Dritte nicht mehr gab, erwarb ich sie bei " ear " im Bremer Steintor.
Na, dann, gehen wir´s an:
A. " The Edgar Broughton Band " und " Out Demons Out " - 1970:
B. " Apache Drop Out " / Fredoom " aus dem selben Jahr:
C: " Evening Over The Rooftops " 1971:
Gut´s Nächtle und nicht vergessen Der Klimawandel wirkt!
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