Tod im Schwimmbecken.
Gnadenlos hat der Herbst Einzug gehalten. In unseren Breiten färben sich die Blätter der Bäume, Sträucher und Büsche bereits bunt. In jene Mischung, die wir als Schulkinder einst besonders gerne sahen weil das bereits ein erstes, untrügliches Zeichen dafür war, dass der Winter und dann Weihnachten vor der Tür stand. In der Schule gab es die Aufgabe, für den Kunstunterricht einen DIN A 3 - Zeichen - oder Malblock, eine Schere, Pergament - oder Butterbrotspapier und " UHU ", den allseits beliebten Alleskleber mitzubringen. Dann ging es hinaus in den Harrl, wo bunte Blätter gesucht werden sollten. Bäume standen dort ja reichlich und zudem sehr unterschiedliche Arten. Buchen, Eichen, Ahorn, Kastanien, Lärchen, Pappeln, Eschen, Birken, Erlen, Linden - allesamt Laubbäume. Die Nadelhölzer eigneten sich nämlich nicht für das Kunstwerk, das jeder Schüler mit den zusammen gesuchten Blättern erstellen sollte. Die Blätter wurden zunächst auf das Papier gelegt und dann in einem Stapel mit einem Stein oder einem ähnlich schweren Gegenstand zusammengedrückt. Dort trockneten sie auf der Fensterbank des Klassenzimmers bis zur nächsten Unterrichtsstunde. In dieser hatte jeder Schüler die trockenen Blätter nach eigenen Gutdünken so auf ein DIN A 3 Blatt zu legen, dass daraus ein Blätterbild entstehen konnte.
Spaß gemacht hat es damals immer, zumal wir an die frische Luft kamen.
Der Herbst indes ist für den gemeinen Gartenbesitzer eher eine unbeliebte Jahreszeit, denn nun müssen all die Gegenstände, die zuvor im Frühjahr heraus getragen wurden oder die im Verlaufe des Sommers aufgestellt worden sind, wieder in das Haus, auf die Terrasse, in den Keller getragen werden. Eine Schweiß treibende Aufgabe, die sich über viele Tage hinzieht.
Zu den Utensilien, die abgebaut und winterfest gemacht werden, zählt auch das Schwimmbecken. Hierbei ist das Wasser heraus lassen, ehe die geringste Aufgabe. Das Becken ist dabei gleichzeitig zu reinigen. Die Luft aus dem Ring zu drücken und das Plastik - Gebilde dann zusammen zu falten.
Eigentlich wollte ich diese Aufgabe längst erledigt haben, doch der Dauerregen machte mir einen gewaltigen Strich durch die Zeitrechnung. Obwohl ich mit den beiden 10 - Liter - Gießkannen ständig Wasser aus dem Becken entnahm, wurde die dortige Menge eben nicht weniger. Denn, das, was ich heraus nahm, kam durch den Regen wieder herein. Und so einfach auf den rasen fließen lassen, kommt für mich nicht in die Tüte. Schließlich gibt es noch eine Menge blühende Töpfe und andere Grünpflanzen, die gegossen werden müssen. Und zwar jeden Tag ein Mal.
Da stand ich nun und sinnierte darüber, wie ich gegen den Mist Regen ankommen kann. Eine Plastikplane die ich zuvor auf das Becken gelegt hatte, war durch den ständigen Niederschlag zu schwer geworden, dass sie in das Becken einsackte; mitsamt der zuvor abgehaltenen Wassermenge.
Da stand ich also da und betrachtete das Schwimmbecken etwas genauer. Eine Vielzahl von winzigen Blättern hatte sich auf dem Boden abgelagert. Aber nicht nur diese. Beim näheren Hinsehen erkannte ich auch allerlei geflügelte Tierchen, die in dem Becken, also im Wasser verendet waren. So manche Wespe, Biene oder Fliege fand hier ihren Tod. Aber auch nachtaktive Flieger lagen auf dem Beckenboden - mausetot, so wie der echte Vierbeiner, den einer unserer Kater - Persönlichkeiten heute Morgen auf den Läufer vor der Haustür platziert hatte.
Arme Flieger, arme Nachtschwärmer. Das Wasser ist nun mal nicht für jedes Lebewesen vorgesehen.
Dazu: " Grapefruit " und der ´69er Feten - Kracher " Deep Water " - Mensch, wat ham mer jetanzt!
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