Ohne Loos nix los!
Will der der unaufgeklärte Michel den Stammtischparolen und der plakativen Wahlkampfpolemik der rechten AfD wirlich Glauben schenken, ist es um die Innere Sicherheit, in diesem, unserem Lande, nicht gut bestellt. Überall werden Stellen bei der Polizei gestrichen, Reviere geschlossen oder zusammen gelegt. Und das bei dieser Ausländerkriminalität, die sich vermutlich noch drastisch erhöhen wird, sollten wir tatsächlich weitere Kontingente an Bürgerkriegsflüchtligen, also im Jargon der AfD - Damen und - Herren " Schein -Asylanten ", Sinti und Roma sowie Armutsflüchtlinge aus Rumanien, Bulgarien und sonstwo aus dem letzten Zipfel dieser Erde kommend, aufnehmen. Die arme Polizei, ohne Personal, ohne Kompetenzen und mit teilweise veralteter Ausrüstung.Wie soll sie das nur bewerkstelligen?
Da haben es die geschauspielerten Kolleginnen und Kollegen aus dem Krimi - Genre in den Öffentlich - Rechtlichen doch wesentlich einfacher. Sie sind glänzend aufgestellt. Genügend Personal, modernste Ausrüstung und eine Übermotivation im Job. AfD - Herz, was willste mehr?
Das Rentnerfernsehen vom ZDF ließ sich deshalb am letzten Wochenende nicht lumpen, und kredenzte dem Zwangsgebührenzahler kriminalistische Hausmannskost im femininen Dreierpack.
Es begann am Freitagabend zur - neudeutschen - Primetime mit der eigentlich schon ausrangiert geglaubten Karharina Böhm als " Die Chefin ". Ab 20.15 Uhr Sie durfte im Brauerei - Gewerbe herum laufen, um dort Machenschaften eines Unternehmers, dessen Brauereibetrieb kurz vor der Pleite steht und dem Bundesnachrichtendienst ( BND ) aufzudecken. Böhm spielt hier die kühle, blonde Vera Lenz, die in einigen Sequenzen der blonden und gleichfalls talentlosen Ferres ähnelt.
Die vierte Episode mit dem Titel Zahltag wird indes zum Langweiler, auch wenn der Glotzer Böhm und Konsorten nur ganze 60 Minuten zu ertragen hat.
Im Anschluss daran gab sich die " SOKO Leipzig " die Ehre. Auch hier spielte die Kommissarin Melanie Maschke die Hauptrolle. In der Episode " Was nicht sein darf " kämpft die blonde mit den Auswirkungen eines Burn Out und überzieht während eines Einsatzes, so dass ein Tatverdächtiger daraufhin stirbt.
Aber so wollen die Law and Ordner - Fans aus den Reihen der Mühsamen und Beladenen ihre Polizei doch sehen.
Ein Tag später dann durfte Helen Dorn, die weitere Kommissarin im verstärkten Team der TV - Ermittler, nach den Abgängen und / oder Verrentungen von Josef Matula und Mitstreiter in der Serie " Ein Fall für Zwei ", " Stubbe " und der Rentnergang aus dem Dauerbrenner " Der Alte " ran.
Nun, die gute Anna Loos, die Angetraute des Oberulk - Ossis Jan Josef Liefers kann singen, Keyboard spielen und ist auch sonst recht klug. Aber eine Kommissarin kann sie nicht.
Und deshalb muss sie über 1 1/2 (!) Stunden lang gute Mine zum kruden Drehbuch über eine Rundreise durch das Strafgesetzbuch machen.
Die zusammen geklaubte Geschichte spielt auf aller höchstem gesellschaftlichen, politischen und natürlich finanziellen Niveau. In diesem Umfeld wird eine vierjährige Tochter eines stink - reichen Finanzhais vermisst. Nichts Außergewöhnliches, also. Doch der Anlagebetrüger im feinen Designer - Zwirn verfügt über sehr gute Beziehungen in die landespolitischen Kreise. Deshalb mischt sich sofort der Justizminister in den Fall ein, sendet hierzu gleich eine Karriere geile Staatssekretärin, die mit platten Politsprüchen, Überheblichkeit und Arroganz, die Kommissarin Dorn und ihr Team abzukanzeln gedenkt. Dorn indes bleibt cool. Sie ermittelt in alle Himmelsrichtungen. Gegen den Unternehmer und Vater selbst. Gegen zwei Jugendliche, die in einem alten Transporter Marihuanapflanzen zum Eigenkonsum angelegt haben ( Wat für´n Oberquatsch! ). Gegen den Vater eines dieser Jungs, der ein HARTZ IV - Dasein in einer Absteige fristet, dabei säuft, raucht und sich selbst bemitleidet. Dieser wird deshalb verdächtigt, weil er vor vielen Jahren ein minderjähriges Mädchen in einer Schule als Hausmeister unsittlich angefasst hatte.
Getreu dem Motto der AFD - NPD - Fans: Einmal Kinderschänder, immer Kinderschänder - dafür die Todesstrafe.
Auch der Nachbar von Thomsen wird Opfer der polizeilichen Wüterich - Arbeit. Weil er private Fotografien angefertigt hat, nimmt Dorn´s Team dessen Haus auseinander. Tatsächlich wollte er nur Beweismittel erlangen, um einem Katzenvergifter, der vier seiner Stubentiger um die Ecke gebracht hat, auf die Schliche zu kommen.
Auch hier geht der Ermittlungsansatz ins Leere. Pech, Frau Dorn.
Dann geht Frau Dorn in die Vollen geht erneut gegen den Investment - Halunken vor. Die Bude des Unternehmers wird durchsucht, seine Firma wegen Beweismittelunterdrückung, also Verdunklungsgefahr, auf den Kopf gestellt. Nichts, außer Morddrohungen gegen den Betrüger von Betrogenen, findet sich indes dort.
Weiterhin führen Informationen das Dorn - Team zu einer Industriebrache am Rande der Landeshauptstadt, die Thomsen einst gekauft hatte. Obwohl sich zunächst der Sinn dieser Transaktion den Ermittlern nicht so recht erschließt, gibt es bald eine Erklärung für den Grundstückskauf. Ein niederländischer Investor möchte einen Einkaufstempel und mehr dort hoch ziehen. Dazu benötigt er jedoch das, unmittelbar an der Eisenbahn liegende Grundstück von Thomsen.
Als Dorn und ihr Kollege dort herum spazieren, erscheint die schwarze Staatssekretärin mit dem Hausanwalt im Gefolge und staucht die Beiden zusammen.
Danach fliegt die schwere Limousine des Rechtsverdrehers in die Luft. Dorn´s Kollege und der Anwalt werden dabei nur leicht verletzt.
Zwischenzeitlich wird die Leiche der vierjährigen Tochter im Wasser gefunden.
Madame Dorn schwant jedoch, dass der Mann und sein Hausanwalt, der zudem auch noch den besten, engsten Freund mimt, irgendetwas verschweigt. Da ist es schon zu spät. Der Düsseldorfer Unternehmer Hans Thomsen fährt in die Niederlande und knallt den Sohn eines Konkurrenten kaltblütig ab, weil er diesen hinter der vermeintlichen Entführung seiner Tochter vermutet. Doch der Meister Thomsen meuchelte den Sohn des Rivalen (gespielt von dem einstigen, niederländischen " Schimanski " - Kollegen Chiem van Houweninge ) umsosnt, denn der hat die Tochter nicht in seiner Gewalt.
Als Helen Dorn sich - natürlich eher zufällig - noch einmal einen Handy - Film des jungen Drogenfans ansieht, fällt ihr eine über einen Stuhl hängende Tasche auf. Nun darf Helen Dorn den Fall lösen. Die Ehefrau des Finanzhais ist die Täterin. Sie hatte ihre Tasche mit den Flugtickets zu Hause liegen gelassen und musste mit dem PKW dorthin zurück kehren. Dabei hat sie beim Rückwärtsfahren die aus dem Wohnhaus laufende Tochter überfahren.
Ende gut, alles schlecht!
Nö, Anna dat war nischt. Ostrock ist zwar nach 25 Jahren Untergang der DDR und der Nachwendezeit inzwischen nicht mehr gefragt. Weshalb die Bands von damals, wie " Karat ", die " Puhdys " oder andere Gruppen ihren finalen Abgesagt zelebrieren, aber dass damit auch die Band " Silly " in das Geschichtsmuseum hinein gestellt werden soll, kann der Außenstehende nicht so richtig nachvollziehen. Loos als Frontfrau von " Silly " hat was; nicht jedoch als ZDF - Rentnerkanal - Kommissarin Helen Dorn.
Dass ihr Ehemann nun den " Börne " im " Tatort " mimt, bedeutet noch lange nicht, dass die Konkurrenz sich der anderen Hälfte des Ehepaars annehmen muss.
Für Anna Loos wäre es besser gewesen, sie hätte sich diese Kommissarin als Rolle im TV nicht angetan. So bleibt der muffige Stallgeruch des Paares Liefers/Loos immer noch an ihnen hängen.
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